ADAC Staubilanz Sommerferien in NRW: Längere Staus an Wochenenden
Die meisten Staumeldungen in den sechs Wochen NRW-Sommerferien entfielen laut ADAC auf die A1, A42 und A3. Baustellen und Vollsperrungen sorgten für höhere Stauwerte.
In den Sommerferien gab es an den sieben Wochenenden (jeweils Freitag bis Sonntag) längere und zeitraubendere Staus auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen als im Vorjahr. Die Staulänge stieg um 14 Prozent auf fast 10.000 Kilometer. Die Staudauer nahm um mehr als 16 Prozent zu und lag an den Ferien-Wochenenden insgesamt bei ca. 6050 Stunden. Das teilte der ADAC in NRW in seiner Sommer-Staubilanz mit. Über die gesamten sechs Ferienwochen hinweg lagen die Staulänge (25.127 km) und Staudauer (15.344 Stunden) laut ADAC Verkehrsdatenbank etwa auf dem Niveau von 2023.
„Viele Baustellen und mehrere Vollsperrungen, zum Beispiel auf der A1, A3 oder A40 haben an den Wochenenden für einen Anstieg der Stauzahlen gesorgt. Es ist aber verständlich, dass die Autobahn GmbH größere Sanierungsmaßnahmen – wenn möglich – nicht unter der Woche im Berufsverkehr durchführt. Im vergangenen Jahr war in den ersten zwei Ferienwochen außerdem nur NRW in den Sommerferien. Da gab es in diesem Zeitraum auch noch keinen Transitverkehr durch Urlauber aus anderen Bundesländern“, sagt Prof. Dr. Roman Suthold, Verkehrsexperte des ADAC in NRW.
Im Vergleich der sieben Ferienwochenenden gab es am letzten Wochenende (16. bis 18. August) die längsten Staus (1593 km) und die höchste Staudauer (983 Stunden) in Nordrhein-Westfalen. Ein Stauchaos blieb aber auch hier aus. Die meiste Geduld brauchten Urlauber und Pendler in NRW zum Ferienstart am Freitag, den 5. Juli. An diesem Tag summierten sich die Staus auf den NRW-Autobahnen zu einer Länge von 1023 Kilometern mit einer Staudauer von 538 Stunden.
Die meisten Staumeldungen in den sechs Wochen NRW-Sommerferien entfielen auf die A1 (2027), A42 (1748), A3 (1600), A40 (1340) und A43 (1336). Die in Summe längsten Staus verzeichnete die A1 (4221 km). Auf der A3 brauchten Autofahrer am meisten Geduld (2370 Staustunden). Die staugeplagtesten Autobahnabschnitte in NRW waren die A3 zwischen Köln und Oberhausen, die A42 zwischen Kamp-Lintfort und Dortmund (Wiegeanlage mit Schranken bei Bottrop/Essen) und die A2 zwischen Dortmund und Oberhausen. Die mit jeweils 23 Kilometern längsten NRW-Staus in den Sommerferien gab es am 13. Juli auf der A61 (Mönchengladbach – Koblenz) zwischen Gymnich und Dreieck Sinzig sowie am 22. Juli auf der A3 (Oberhausen – Köln) zwischen dem Kreuz Breitscheid und dem Dreieck Langenfeld.
So ermittelt und zählt der ADAC die Staus: Der ADAC nutzt zur Stauermittlung Fahrzeugflotten mit ihren Geschwindigkeitsdaten. Nutzer von Online-Navigationsgeräten, Smartphone-Apps sowie Onboard units der Fuhrparks großer Speditionen liefern ständig anonymisiert und automatisiert ihre Positions- und Geschwindigkeitsinformationen („Floating Car Data“, im Durchschnitt mehr als eine Milliarde Positions- und Geschwindigkeitsinformationen täglich) von deutschen Straßen. Diese Live-Daten werden zur Berechnung von Verkehrsstörungen verwendet.
Der ADAC erfasst eine Verkehrsstörung, wenn auf einem Straßenabschnitt von mindestens 300 Metern über einen Beobachtungszeitraum von zehn Minuten die Durchschnittsgeschwindigkeit von mehreren Fahrzeugen (mind. 30 Geschwindigkeitswerte von unterschiedlichen Fahrzeugen) unter 30 Prozent der erlaubten Geschwindigkeit fällt. Die Verzögerungszeit gegenüber „freier Fahrt“ muss mindestens eine Minute betragen. Liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 40 und 20 km/h, spricht der ADAC von dem Ereignis „stockender Verkehr“, bei Geschwindigkeiten unter 20 km/h von „Stau“. Beide Ereignisse werden als Verkehrsstörung gezählt. Wichtig: Jede Verkehrsstörung wird nur einmal gezählt.
In die Längenbilanz (Gesamtkilometer) fließen nur Verkehrsstörungen ab einem Kilometer Länge ein. Nur die längste Ausdehnung, die das Stauereignis im zeitlichen Verlauf aufweist, fließt in die ADAC Statistik (Staukilometer) ein. Jede Meldung enthält eine Eingangs- und eine Ablauf- bzw. Löschzeit. Daraus ergibt sich die Dauer eines Staus. Durch die Summierung der einzelnen Stauzeiten errechnet sich die Gesamtzahl der Staustunden.
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