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Nordrhein-Westfalen | 04.02.2016

ADAC Staubilanz 2015 für NRW

Autofahrer in Nordrhein-Westfalen standen im vergangenen Jahr rund 105 000 Stunden im Stau

Nordrhein-Westfalen steht im Stau – und zwar nicht nur gefühlt. Laut ADAC Verkehrsdatenbank gab es im vergangenen Jahr auf den rund 2 200 Autobahnkilometern in NRW rund 182 000 Stauereignisse (2014: 154 000). Autofahrer steckten dabei fast 105 000 Stunden im Verkehr fest. Rechnet man alle nordrhein-westfälischen Staus zusammen, ergibt sich eine Länge von rund 323 000 Kilometern (2014: 279 000). Damit ist Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland wieder einmal Spitzenreiter der ADAC Staubilanz.

So viele Staus wie im vergangenen Jahr gab es auf den deutschen Autobahnen noch nie. Wie die ADAC Staubilanz zeigt, wurden 2015 bundesweit rund 568 000 Staus registriert und damit 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Die gemeldeten Staulängen summierten sich insgesamt auf etwa 1,1 Millionen Kilometer – eine Stauschlange, die 28-mal um die Erde reichen würde! 2014 betrug die Gesamtstaulänge knapp 960 000 Kilometer. Der deutliche Stauzuwachs hat mehrere Gründe: Einerseits ist die Erfassung der Verkehrslage durch Fahrzeugflotten-Daten noch genauer geworden, andererseits hat auch das Verkehrsaufkommen zugenommen, wie aktuelle Fahrleistungsdaten der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) belegen. Auch die rege Bautätigkeit auf den Autobahnen war eine der Stau-Ursachen.

Wie in den Vorjahren gab es die meisten Staumeldungen in Nordrhein-Westfalen (32 Prozent), Bayern (18 Prozent) und Baden-Württemberg (11 Prozent).

Besonders belastet waren im vergangenen Jahr in NRW die Autobahnen 1, 46 und 40. Der Autobahnabschnitt mit den meisten Staus (16 313) lag auf der A46 zwischen Düsseldorf und Wuppertal. Der Tag mit den längsten Staus in NRW war Donnerstag, der 27. August 2015. An diesem Tag summierten sich die 1 721 gemeldeten Verkehrsstörungen auf 2 600 Kilometer. Weitestgehend freie Fahrt gab es dagegen am Sonntag, 18. Januar 2015: Nur sieben Kilometer Stau insgesamt wurden an diesem Tag registriert. Das „Top-Stauereignis“ gab es am 20. Februar auf der A1 zwischen Lengerich und Bramsche. Hier reihten sich die Fahrzeuge über fast 14 Stunden lang auf 15 Kilometern aneinander.

Die neuerliche Zunahme der Staus im vergangenen Jahr macht nach Ansicht des ADAC deutlich, dass das Autobahnnetz immer stärker an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Der Handlungsbedarf, die vielen Engpässe zu beseitigen, ist immens, allerdings hinkt der Ausbau der Fernstraßen dem Verkehrswachstum deutlich hinterher. Von den 2 200 Kilometer Autobahn, die laut Bedarfsplan zwischen 2001 und 2015 vordringlich hätten ausgebaut werden sollen, wurden bis heute nur etwa die Hälfte realisiert. Weil außerdem etwa die Hälfte der Staus auf Autobahnen baustellenbedingt ist, fordert der ADAC seit geraumer Zeit, die Bauabläufe zu optimieren und Arbeitsabläufe besser zu koordinieren.

Weitere NRW-Zahlen zur Staubilanz finden Sie hier.

Die Staubilanz 2015 für ganz Deutschland mit Fotos, Grafiken und Hörfunkbeitrag finden Sie im Presseportal des ADAC. Außerdem gibt es einen Film zum Thema.


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