Staufrust in NRW: Die ADAC Staubilanz 2024
Laut Staubilanz des ADAC in NRW standen Verkehrsteilnehmer auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen 2024 fast 155.000 Stunden im Stau. Hauptgrund sind hunderte Baustellen. Der ADAC formuliert fünf Forderungen.

Auf einen Blick - ADAC Staubilanz 2024 für NRW:
- NRW mit Abstand weiter Stauland Nummer eins
- 155.000 Stunden Stau und stockender Verkehr
- Staudauer um acht Prozent gestiegen
- Höchste Staudauer auf A3 zwischen Köln und Oberhausen
- Dienstag bis Donnerstag staureichste Tage der Woche
- Ausblick 2025: Baustellen sorgen für noch mehr Staufrust
Forderungen des ADAC in NRW:
- Verkehrsträgerspezifische Finanzierungsfonds einführen
- Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen
- Funktionsbauverträge stärker nutzen
- Baustellenmaßnahmen besser abstimmen
- ÖPNV zukunftsfähig aufstellen
Autofahrerinnen und Autofahrer haben auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen 2024 mehr als 11.350 Stunden länger im Stau gestanden als im Vorjahr. Das geht aus der Staubilanz des ADAC in NRW hervor. Auf den rund 2250 Autobahnkilometern summierte sich die Dauer aller Verkehrsstörungen auf 154.964 Stunden. Das sind rund acht Prozent mehr als 2023 (143.606 Stunden). Autofahrer steckten damit fast 6457 Tage in Stau und stockendem Verkehr fest (2023: 5984 Tage). In zehn von zwölf Monaten (Ausnahme Juni/August) lagen die Staustunden deutlich über den Vorjahreswerten. Die Stauzeit nähert sich damit weiter dem Wert aus dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie (2019) an. Da betrug die Staudauer 170.500 Stunden (7104 Tage).
Insgesamt zählte der ADAC auf den NRW-Autobahnen 2024 rund 172.000 Staus (2023: 167.000). Die Gesamtlänge aller gemeldeten Verkehrsstörungen stieg um sechs Prozent auf fast 271.000 Kilometer (2023: 255.500). Die Stau-Belastung (räumlich-zeitliche Stau-Ausdehnung) lag bei 674.183 Kilometer mal Stunden und nahm damit um fast 14 Prozent zu.
Bundesweit bleibt Nordrhein-Westfalen mit großem Abstand Stauland Nummer eins. Ein Drittel aller Stauereignisse entfiel 2024 auf NRW. Dahinter folgen Bayern (17 Prozent) und Baden-Württemberg (neun Prozent). Auch bei den Staukilometern (31,5 Prozent) und Staustunden (34,6 Prozent) hatte Nordrhein-Westfalen unverändert den größten Anteil.
„Über Jahrzehnte wurde zu wenig in die Verkehrsinfrastruktur investiert. Das fällt uns jetzt auf die Füße. Der Sanierungsbedarf auf den Fernstraßen ist gewaltig“, erklärt Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold vom ADAC in NRW. Im vergangenen Jahr befanden sich bis zu 66 Prozent der bundesweiten Autobahnbaustellen in Nordrhein-Westfalen. Zum Vergleich: Nur ca. 17 Prozent aller deutschen Autobahnkilometer liegen in NRW. Von Mai bis Dezember 2024 gab es auf den NRW-Autobahnen mehr als 600 Baustellen pro Monat (Spitzenwert November: 685 Baustellen).
„Pendler fahren oft von einer Baustelle in die nächste. NRW versinkt mehr und mehr im Stau“, erklärt Suthold. Allerdings seien die Sanierungsmaßnahmen alternativlos. „Bauzeit bleibt Stauzeit. Geduld und starke Nerven brauchen Autofahrer in NRW leider auch in den kommenden Jahren“, blickt der Verkehrsexperte voraus.
Besonders belastet waren in NRW im vergangenen Jahr diese zehn Autobahnen: A1, A2, A3, A4, A40, A42, A46, A52, A57 und A59. Auf der A1 zählte der ADAC mit 16.967 Meldungen die meisten Staus und mit 40.195 Kilometern auch die größte Staulänge. Am meisten Zeit im Stau verbrachten Autofahrer auf der A3 (18.723 Stunden). Auch bei der Stau-Belastung (Dauer eines Staus mal Länge) erreichte die A3 mit 112.930 Kilometer mal Stunden den Höchstwert.
Der Autobahnabschnitt mit den meisten Stauereignissen war erneut die A42 zwischen Dortmund und Kamp-Lintfort (13.907 Meldungen). Die in Summe längsten Staus gab es mit 22.126 Kilometern auf der A3 zwischen Köln und Oberhausen. Hier brauchten Autofahrer auch die meiste Geduld (Staudauer: 11.461 Stunden). Gemessen an der Stau-Belastung waren die Auswirkungen für die Verkehrsteilnehmer auf der A3 zwischen Köln und Oberhausen mit 71.836 Kilometer mal Stunden ebenfalls am größten. Die A40 zwischen Duisburg und Essen erreichte bei der Anzahl der Staustunden je Kilometer Autobahn wie schon 2023 den NRW-Höchstwert (287). Den längsten Stau in NRW gab es am 17. Januar auf der A4 zwischen Köln und Aachen. Aufgrund des Wintereinbruchs mit starkem Schneefall staute es sich in beiden Richtungen auf mehr als 50 Kilometern.
Bundesweit zählte der ADAC 2024 rund 516.500 Verkehrsstörungen auf deutschen Autobahnen (plus 3 Prozent). Die gemeldeten Staulängen summierten sich auf etwa 859.000 Kilometer Stau und stockenden Verkehr (minus 2 Prozent). Die registrierten Staustunden beliefen sich auf fast 448.000 Stunden (plus 5 Prozent).
Auf den Fernautobahnen A1 bis A20 und A24 wurde in Summe eine Staudauer von 233.000 Stunden ermittelt. Betrachtet man die Staudauer der einzelnen Fernautobahnen im Verhältnis zur jeweiligen Länge der Autobahn, lag 2024 die A12 (81 Staustunden je Staukilometer) vor der A8 (53), der A3 (51) und der A11 (48)
Sechs Abschnitte in NRW, alle aus dem Großraum Köln oder dem Ruhrgebiet, gehörten 2024 zu den bundesweiten Top-15-Stauschwerpunkten auf den Fernautobahnen:
- A3 Oberhausen - Köln (3.): 175 Staustunden je Autobahnkilometer
- A2 Oberhausen - Dortmund (4.): 161 Staustunden je Autobahnkilometer
- A1 Münster - Dortmund (6.): 113 Staustunden je Autobahnkilometer
- A1 Dortmund - Köln (8.): 99 Staustunden je Autobahnkilometer
- A1 Köln - Euskirchen (13.): 67 Staustunden je Autobahnkilometer
- A4 Aachen - Köln (15.): 65 Staustunden je Autobahnkilometer
Hinweis: Betrachtet man anstatt der Staustunden die Staukilometer bezogen auf die jeweilige Länge der Autobahnabschnitte, lag die A3 zwischen Oberhausen und Köln mit 337 Kilometern Stau je Autobahnkilometer bundesweit an der Spitze.
Zu den bundesweiten TOP-15-Abschnitten mit den meisten Staustunden je Autobahnkilometer auf den übrigen Autobahnen zählten elf aus NRW:
- A40 Duisburg - Essen (2.): 287 Staustunden je Autobahnkilometer
- A59 Bonn - Köln (4.): 257 Staustunden je Autobahnkilometer
- A52 Essen - Düsseldorf (5.): 230 Staustunden je Autobahnkilometer
- A516 Oberhausen Eisenheim - Kreuz Oberhausen (8.): 207 Staustunden je Autobahnkilometer
- A59 Duisburg - Dinslaken (9.): 199 Staustunden je Autobahnkilometer
- A560 Hennef - Sankt Augustin (10.): 183 Staustunden je Autobahnkilometer
- A42 Kamp-Lintfort - Dortmund (11.): 181 Staustunden je Autobahnkilometer
- A43 Recklinghausen - Wuppertal (12.): 158 Staustunden je Autobahnkilometer
- A40 Dortmund - Essen (12.): 158 Staustunden je Autobahnkilometer
- A46 Düsseldorf - Wuppertal (14.): 147 Staustunden je Autobahnkilometer
- A559 Köln-Gremberg - Köln Porz (15.): 114 Staustunden je Autobahnkilometer
Hinweis: Betrachtet man anstatt der Staustunden die Staukilometer bezogen auf die jeweilige Länge der Autobahnabschnitte, lag die A40 zwischen Duisburg und Essen mit 555 Kilometern Stau je Autobahnkilometer bundesweit an der Spitze.
Zu den 25 bundesweit besonders ausgeprägten lokalen Stauschwerpunkten gehörten aus NRW (hier in Fahrtrichtung angegeben):
- A1 (Köln - Dortmund): Volmarstein - Hagen-West
- A1 (Dortmund - Münster): Kamen-Zentrum - Kamener Kreuz
- A1 (Münster - Dortmund): Kamen-Zentrum - Unna
- A3 (Köln - Oberhausen): Leverkusen-Zentrum - Kreuz Leverkusen
- A3 (Köln - Oberhausen): Kreuz Kaiserberg - Oberhausen-Lirich
- A3 (Oberhausen - Arnheim): Oberhausen-Holten - Kreuz Oberhausen
- A3 (Oberhausen - Köln): Kreuz Kaiserberg - Duisburg-Wedau
- A42 (Kamp-Lintfort - Dortmund): Oberhausen Neue Mitte - Bottrop-Süd
- A42 (Kamp-Lintfort - Dortmund): Herne-Crange - Kreuz Herne
- A43 (Wuppertal - Recklinghausen): Herne-Eickel - Kreuz Herne
- A59 (Dinslaken - Duisburg): Duisburg-Meiderich - Kreuz Duisburg
Der stauintensivste Tag in Nordrhein-Westfalen war mit 860 Staustunden der Mittwoch vor den Herbstferien (9. Oktober). Es folgen der Dienstag nach den Herbstferien (29. Oktober) und der Mittwoch vor Fronleichnam (29. Mai) mit 852 bzw. 850 Staustunden. Die in Summe längsten Staus gab es aufgrund des Wintereinbruchs am 17. Januar (4041 Kilometer).
Im Tagesverlauf traten 2024 unter der Woche vor allem zwischen 7 und 10 Uhr morgens sowie zwischen 15 und 19 Uhr nachmittags/abends die meisten Staus auf.
Die schlimmsten Stautage im Wochenverlauf sind Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Für den Mittwoch ermittelte der ADAC im Durchschnitt die meisten Staumeldungen (625), Staukilometer (1111) und Staustunden (578). Am Montag war die Verkehrslage auf den Autobahnen hingegen etwas weniger schlimm (493 Staus/751 Kilometer/432 Stunden). Vor allem die Morgen- und Nachmittagsspitze war montags weiterhin schwächer ausgeprägt. Den geringsten Berufsverkehr auf den NRW-Autobahnen gab es unter der Woche am Freitagmorgen. Dafür hatte der Freitag eine breitere und höhere Nachmittagsspitze als die übrigen Werktage, weil hier Berufsverkehr, Freizeit- und Urlaubsverkehr aufeinandertreffen. Schon ab Mittag (12/13 Uhr) brauchten Autofahrer freitags oft mehr Geduld. Die wenigsten und kürzesten Staus gab es am Wochenende, Samstag (272/275/208) und Sonntag (199/239/168).
Der staureichste Monat des Jahres war in Nordrhein-Westfalen der Oktober. Der ADAC zählte auf den Autobahnen in NRW insgesamt mehr als 16.700 Staumeldungen mit einer Länge fast 29.000 Kilometern. Die Staudauer lag bei rund 16.000 Stunden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Staulänge im Oktober um 17 Prozent zu, die Stauanzahl stieg um zehn, die Staudauer um acht Prozent. Vor allem in der Woche vor und nach den Herbstferien brauchten Pendler viel Geduld. Ähnlich schlimm war die Staulage im November. Viele Pendler steigen mit den kälter werdenden Temperaturen auf das Auto um und müssen sich erst wieder an die schlechten Sicht- und Fahrbedingungen gewöhnen. Außerdem sind bei den meisten Arbeitnehmern die Urlaubstage nahezu aufgebraucht. Absolute Staumagneten waren im Oktober und November die monatlich bis zu 685 Baustellen auf den NRW-Autobahnen.
Ausblick: Der gewaltige Sanierungsbedarf in Nordrhein-Westfalen sorgt in Kombination mit einem weiter steigenden Verkehrsaufkommen auch 2025 für Staufrust auf den NRW-Autobahnen. Nimmt der Berufspendlerverkehr in gleichem Maße zu wie 2024, könnte die Stauzeit erstmals wieder das Vor-Corona-Niveau erreichen (2019). Am meisten Geduld brauchen Autofahrer laut Prognose des ADAC unverändert rund um das Kreuz Kaiserberg (A3/A40). Weitere Stau-Hotspots 2025 bleiben das Autobahndreieck Heumar bei Köln sowie der gesamte Kölner Autobahnring, das Kamener Kreuz und das Kreuz Herne. Baumaßnahmen und (temporäre) Sperrungen sorgen auch auf der A42 (Essen/Bottrop), A45 (Lüdenscheid), A46 (Wuppertal), A52 (Essen) und A57 (Meerbusch/Krefeld) für hohe Staugefahr.
Die Vielzahl der Baustellen ist allerdings alternativlos, um das zu erheblichen Teilen marode Autobahnnetz zu modernisieren. Auf der Intensivstation liegen nach wie vor die angeschlagenen Brücken. Gelingt es nicht, den besorgniserregenden Zustand in den Griff zu bekommen, drohen weitere Totalausfälle, Stauchaos und noch mehr Schaden für den Wirtschaftsstandort NRW.
Das fordert der ADAC in NRW:
- Verkehrsträgerspezifische Finanzierungsfonds einführen: Für alle Verkehrsträger braucht es eine langfristige und zuverlässige Finanzierung. Im Sinne der Planbarkeit und der Bereitstellung der notwendigen Kapazitäten, u.a. seitens der Bauindustrie, hält der ADAC verkehrsträgerspezifische Finanzierungsfonds für sachgerecht. Insbesondere die für die Brückenmodernisierung erforderlichen Mittel müssen dauerhaft bereitgestellt werden. Ohne Finanzierungssicherheit läuft das Sanierungstempo dem Sanierungsbedarf weiter hinterher.
- Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen: Ein wesentliches Problem ist die Länge der Planungs- und Genehmigungsverfahren. Die bestehenden Prozesse sind zu komplex, zu bürokratisch und dauern viel zu lange. Alle Verfahrensschritte müssen digitalisiert und Prozesse parallel statt hintereinander bearbeitet werden. Umweltprüfungen, die grundsätzlich wichtig und notwendig sind, führen durch unzureichende Koordination häufig zu erheblichen Verzögerungen. Teilweise entsteht auch der Eindruck, dass Projekte durch übermäßige Prüfanforderungen und langwierige Verfahren faktisch blockiert werden. Hierbei muss klar gelten: Das Gemeinwohl hat Vorrang vor Einzelinteressen, um dringend notwendige Projekte zügiger umzusetzen.
- Funktionsbauverträge stärker nutzen: Ein weiterer Lösungsansatz, der bisher in Nordrhein-Westfalen zu wenig genutzt wird, sind Funktionsbauverträge. Hierbei werden Planung und Bau eines Projekts an einen Auftragnehmer übertragen, der für die fristgerechte und qualitätskonforme Umsetzung verantwortlich ist. Diese integrierte Vorgehensweise spart Zeit, reduziert Kosten und minimiert Schnittstellenprobleme. Funktionsbauverträge haben sich sowohl in NRW als auch in anderen Bundesländern bereits bewährt.
- Baustellenmaßnahmen besser abstimmen: Die Vielzahl der Sanierungsmaßnahmen führt zum Leidwesen der Autofahrer zu erheblichen Staus und großer Frustration. Die Maßnahmen sind angesichts der maroden Verkehrsinfrastruktur alternativlos, aber: Die Autobahn GmbH des Bundes, die Landesbehörde Straßen.NRW und die Kommunen müssen ihre Aktivitäten zeitlich besser aufeinander abstimmen. Für noch mehr Stillstand durch schlechte Kommunikation haben die Pendler zurecht null Verständnis.
- ÖPNV zukunftsfähig aufstellen: Der ÖPNV ist das Rückgrat der Mobilität in den Ballungsräumen. Bund, Länder und Kommunen müssen zusammen mit den Verkehrsunternehmen eine zukunftsfähige Finanzierungsstrategie für den ÖPNV auf die Beine stellen. Eingeschränkte Fahrpläne, Zugausfälle und damit verbunden längere Reisezeiten sind genau das Gegenteil von dem, was zum Umstieg vom Auto auf die Bahn motivieren kann. Investitionen in Taktverdichtung, Infrastrukturerneuerung und Ausbau sowie zusätzliche Fahrzeuge sind notwendig, um das Angebot und die Qualität verbessern.
ADAC Tipps gegen den Staufrust: Durch Homeoffice und Mobiles Arbeiten lässt sich die Zahl der Arbeitswege und dienstlichen Reisen deutlich reduzieren. Flexible Arbeitszeitregelungen können verhindern, dass alle zu den Stoßzeiten ins Büro fahren. „Wer seinen Arbeitstag erst zuhause beginnen kann, wenn die Autobahnen morgens voll sind, und dann ein bis zwei Stunden später in Büro fährt, spart Zeit und Nerven“, sagt ADAC Experte Suthold. Wenn das Verkehrsaufkommen nur um fünf bis zehn Prozent sinkt, hat das überproportional positive Auswirkungen auf die Stausituation. Der ADAC in NRW rät außerdem dazu, ÖPNV-Alternativen zu prüfen oder Fahrgemeinschaften zu bilden.
So ermittelt und zählt der ADAC die Staus: Der ADAC nutzt zur Stauermittlung Fahrzeugflotten mit ihren Geschwindigkeitsdaten. Nutzer von Online-Navigationsgeräten, Smartphone-Apps sowie Onboard units der Fuhrparks großer Speditionen liefern ständig anonymisiert und automatisiert ihre Positions- und Geschwindigkeitsinformationen („Floating Car Data“, im Durchschnitt mehr als 1,2 Milliarden Positions- und Geschwindigkeitsinformationen täglich) von deutschen Straßen. Diese Live-Daten werden zur Berechnung von Verkehrsstörungen verwendet.
Der ADAC erfasst eine Verkehrsstörung, wenn auf einem Straßenabschnitt von mindestens 300 Metern über einen Beobachtungszeitraum von zehn Minuten die Durchschnittsgeschwindigkeit von mehreren Fahrzeugen (mind. 30 Geschwindigkeitswerte von unterschiedlichen Fahrzeugen) unter 30 Prozent der erlaubten Geschwindigkeit fällt. Die Verzögerungszeit gegenüber „freier Fahrt“ muss mindestens eine Minute betragen. Liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 40 und 20 km/h, spricht der ADAC von dem Ereignis „stockender Verkehr“, bei Geschwindigkeiten unter 20 km/h von „Stau“. Beide Ereignisse werden als Verkehrsstörung gezählt. Wichtig: Jede Verkehrsstörung wird nur einmal gezählt.
In die Längenbilanz (Gesamtkilometer) fließen nur Verkehrsstörungen ab einem Kilometer Länge ein. Nur die längste Ausdehnung, die das Stauereignis im zeitlichen Verlauf aufweist, fließt in die ADAC Statistik (Staukilometer) ein. Jede Meldung enthält eine Eingangs- und eine Ablauf- bzw. Löschzeit. Daraus ergibt sich die Dauer eines Staus. Durch die Summierung der einzelnen Stauzeiten errechnet sich die Gesamtzahl der Staustunden.
Kenngröße Stau-Belastung: Die Stau-Belastung beschreibt die räumlich-zeitliche Ausdehnung eines Staus. Sie ermittelt sich, indem man die Länge (Kilometer) und die Dauer (Minuten bzw. Stunden) eines Staus miteinander multipliziert. So werden langanhaltende Staus entsprechend stärker berücksichtigt als kurzfristige Stauereignisse. Die räumlich-zeitliche Ausdehnung stellt damit die Auswirkung eines Staus für die Verkehrsteilnehmer zutreffender dar als lediglich dessen Länge oder Dauer, denn: Im Hinblick auf die Belastung der Autofahrer ist es ein Unterschied, ob ein Stau von zwei Kilometern Länge nur 20 Minuten dauert oder zwei Stunden, oder ob ein fünf Kilometer langer Stau nur von kurzer Dauer ist oder beispielsweise wegen einer Vollsperrung vier Stunden bestand.
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…Grafiken (Quelle: ADAC e.V.)
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…Zahlen und Fakten zu den Staus in NRW (Stauaufkommen NRW-Autobahnen, besonders belastete Autobahnabschnitte in NRW)
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