ADAC Pannenhilfe-Bilanz 2022 für NRW
Die "Gelben Engel" des ADAC haben 2022 in Nordrhein-Westfalen mehr als 2400 Mal pro Tag geholfen. Pannenursache Nummer eins bleibt die Batterie.
Die ADAC Pannenhilfe war in Nordrhein-Westfalen 2022 insgesamt 887.400 Mal im Einsatz. Vor allem wegen des milden Winters zählten die „Gelben Engel“ im vergangenen Jahr 22.000 weniger Einsätze als 2021. Die 407 Straßenwachtfahrer sowie 99 Mobilitätspartner des ADAC in NRW halfen Autofahrern im Durchschnitt gut 2431 Mal pro Tag und legten dabei insgesamt rund 9,8 Millionen Kilometer zurück. Rekordtag in NRW war aufgrund extremer Minusgrade der 16. Dezember mit 4589 Pannenhilfe-Einsätzen.
Hinweis: Eine Auswertung zu den verschiedenen Einsatzregionen in NRW finden Sie im Medien-Paket (Download-Link siehe unten).
Bundesweit haben die 1639 ADAC Straßenwachtfahrer und ihre Mobilitätspartner im vergangenen Jahr mehr als 3,4 Millionen Einsätze absolviert, knapp 80.000 weniger als 2021. Alle neun Sekunden wird in Deutschland die ADAC Pannenhilfe gerufen. Fast 10.000 Einsätze fuhren die „Gelben Engel“ pro Tag, die meisten am 12. und 19. Dezember 2022 (jeweils rund 17.500). Insgesamt waren die ADAC Straßenwachtfahrer im letzten Jahr knapp 47,8 Millionen Kilometer auf deutschen Straßen unterwegs.
Häufigste Pannenursache bleibt mit 43,2 Prozent die defekte Batterie. Es folgen Probleme mit dem Motor, Motormanagement, Einspritzung, Kraftstoff, Zündung oder Sensorik (23,8 Prozent). In 10,4 Prozent der Fälle waren Generator, Anlasser, Bordnetz oder Beleuchtung der Grund für die geleistete Pannenhilfe. Reifenprobleme machten 8,4 Prozent der Einsätze aus. Der Bereich Schlüssel, Schlösser oder Wegfahrsperre lag bei 7,2 Prozent. Rund 61.000 mal ließ sich das Fahrzeug ohne die Unterstützung der ADAC Pannenhilfe nicht mehr öffnen. Karosserie, Lenkung, Bremsen, Fahrwerk oder Getriebe sorgten für 7 Prozent der Einsätze.
Aufgrund der stark gestiegenen Zulassungszahlen haben auch die Pannen bei Elektroautos deutlich zugelegt. Die ADAC Pannenhelfer mussten im vergangenen Jahr 52.000 Mal liegengebliebene E- und Hybrid-Fahrzeuge versorgen. Hier liegt der Anteil der Starterbatterie-Pannen sogar bei weit über 50 Prozent.
Mit der im Juni gestarteten bundesweiten Fahrrad-Pannenhilfe konnten bis zum Jahresende rund 5.500 defekte Fahrräder an Ort und Stelle wieder flott gemacht werden, 1500 davon in Nordrhein-Westfalen. Häufigste Ursache war der klassische Reifenschaden mit 77 Prozent. Auf Rang zwei folgen Kettenschäden mit acht Prozent. „Immer mehr Mitglieder steigen auf das Fahrrad um, auch auf dem Weg zur Arbeit. Der ADAC geht den Wandel der Mobilität mit. Wir wollen nach einer Fahrradpanne genau wie beim Auto die Weiterfahrt so schnell es geht ermöglichen und den Betroffenen Unannehmlichkeiten ersparen“, sagt Alexandra Jedlitzke, Regionalleiterin West der ADAC Pannenhilfe.
Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine konnte der ADAC im Rahmen der Aktion „Gelbe Engel helfen Engeln“ mehr als 2000 Einsätze unabhängig von einer Mitgliedschaft für Helfer und Flüchtende in Deutschland absolvieren. Diese Unterstützung erhalten nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien auch Betroffene aus der Region und Helfer auf dem Weg dorthin.
Inzwischen werden bereits rund zwölf Prozent aller Pannen beim ADAC digital über die ADAC Pannenhilfe App gemeldet. In der Regel lassen sich so vor allem in Hochlastphasen lästige Warteschleifen vermeiden und der Hilfeprozess insgesamt verkürzen. Nutzer können im Pannenfall per App wichtige Informationen und Fahrzeugdaten sowie den exakten Standort direkt und unkompliziert an die ADAC Pannenhilfezentrale übermitteln. Zusätzlich lassen sich auch mögliche Pannenursachen weitergeben. Durch den aktuellen Status zum Auftrag bleibt das Mitglied über den Stand seiner Pannenmeldung informiert und erfährt z.B., wann der ADAC Pannenhelfer losfährt.
Die ADAC Pannenhilfe ist telefonisch unter 089 20 20 4000, über die kostenlose Pannenhilfe-App oder online auf www.adac.de/hilfe erreichbar.
Neue Projekte der ADAC Pannenhilfe
Mehr als 8000 Mitglieder testen derzeit die digital vernetzte Pannenhilfe mit ADAC Smart Connect. Nach Analyse der Pilotphase wird der Service inklusive App, der beispielsweise per drahtloser Datenübertragung vor möglichen Schäden warnen kann, im kommenden Jahr allen interessierten Mitgliedern zur Verfügung stehen.
In einem zweiten Praxistest prüft der ADAC aktuell in einigen Regionen die Einsatztauglichkeit von mobilen Schnellladegeräten, sogenannte E-Booster, für das Anladen von leergelaufenen Elektroautos. Aufgrund der rasanten Zunahme an Elektrofahrzeugen und heute noch vorliegenden Schwächen im Batterie-Management vieler E-Autos erwartet der Club ein deutlich steigendes Pannenaufkommen.
In einem dritten Projekt erprobt die ADAC Pannenhilfe Möglichkeiten, die Sicherheit an Pannenstellen zu erhöhen. Denn immer wieder kommt es am Einsatzort auch von Feuerwehren oder der Polizei zu schweren Unfällen, weil diese vom nachfolgenden Verkehr nicht rechtzeitig erkannt werden. Um Verkehrsteilnehmende und Helfer zu schützen hat der ADAC drei innovative Lösungen zur Gefahrenwarnung entwickelt und getestet:
- Die erste Lösung basiert auf sog. Car2X-Kommunikation. Im Umkreis von mindestens 500 Metern kann die Technologie Warnungen an entsprechend ausgestattete Fahrzeuge senden.
- Bei der zweiten Lösung werden über eine neue Schnittstelle zwischen dem Pannenhilfesystem und dem Verkehrsinformationssystem des ADAC nicht personenbezogene Pannendaten (Standorte und Status) übertragen und daraus Warnmeldungen generiert. Diese stehen Anbietern von Verkehrsinformations- und Navigationsdiensten zur Verfügung und können somit sofort von vielen Verkehrsteilnehmern ohne Nachrüstung bzw. über bestehende Systeme (z. B. Navis) empfangen werden.
- Die dritte Lösung funktioniert autark ohne Kommunikation: Mittels zweier im Kofferraum des Pannenhilfefahrzeugs eingebauter Videokameras mit angeschlossener, KI-basierter Videodetektion wird der Verkehr hinter dem Pannenhilfefahrzeug überwacht und bei drohender Kollision die Hupe des Pannenhilfefahrzeugs aktiviert.
Ein Medien-Paket zur redaktionellen Verwendung mit
…O-Ton-Paket (Audio)
…Grafik und Fotos (Quelle: ADAC e.V./ ADAC Nordrhein)
…regionalen Einsatzzahlen für NRW
finden Sie zum Download unter folgendem Link: https://cloud.adac-nrh.de/s/tk9NKytjYRkQkmE
Presse Ansprechpartner