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Nordrhein-Westfalen | 16.10.2019

Gegen Ablenkung: ADAC Nordrhein startet Kampagne #handyweg

Kampagne „#handyweg – Dein Leben: Mehr als eine Story.“ richtet sich mit emotionalem Video an junge Menschen. Jedes Jahr sollen 100.000 Fahrschüler erreicht werden.

Der ADAC Nordrhein hat unter dem Motto „#handyweg – Dein Leben: Mehr als eine Story.“ eine Kampagne gegen Handyablenkung am Steuer gestartet. Zielgruppe sind vor allem junge Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren. Im Mittelpunkt steht ein emotionales Video mit YouTuberin Kati Karenina aus Köln (126.000 Abonnenten bei YouTube / 309.000 Abonnenten auf Instagram). Das Video wird nicht nur via Social Media verbreitet, sondern künftig auch in 1000 Partnerfahrschulen des Regionalclubs gezeigt und erreicht damit ca. 100.000 Führerscheinanwärter pro Jahr. „Gerade bei Jugendlichen ist das Handy aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Der Wunsch nach ständiger Erreichbarkeit und die Angst, etwas zu verpassen, verleiten dazu, dann auch im Auto ‚online‘ zu sein und sich mit dem Handy zu beschäftigen. Wer bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h aber nur zwei Sekunden lang unachtsam ist, legt fast 30 Meter im totalen Blindflug zurück“, betonte Andrea Schmitz, Vorstand des ADAC Nordrhein, im Fahrsicherheitszentrum Grevenbroich.

Beim Verkehrssicherheitstag bereitete der Automobilclub rund 400 Fahrschüler auf die anstehenden Herausforderungen im Straßenverkehr vor. Vor den Augen von NRW-Innenminister Herbert Reul konnten die Führerscheinanwärter mit ihrem Fahrlehrer zum Beispiel eine Vollbremsung auf nasser Straße üben, mittels Rauschbrille erfahren, wie gefährlich Alkoholfahrten sind, im Simulator einen Überschlag nachempfinden und auf der Strecke erleben, wie sich Ablenkung auf das Fahrverhalten auswirkt. „Wir dürfen nicht nachlassen, den Menschen die möglichen Folgen von Telefonieren oder Texten beim Fahren klarzumachen. Durch Prävention, wie hier zum Beispiel bei den Fahrschülern, Aufklärung und Kontrollen. Ablenkung im Straßenverkehr ist einer der Schwerpunkte bei der Verkehrsüberwachung der nordrhein-westfälischen Polizei. Allein im ersten Halbjahr 2019 haben wir mehr als 70.000 Autofahrer mit dem Handy erwischt. Viele haben offenbar immer noch nicht begriffen, dass sie damit leichtfertig Menschenleben aufs Spiel setzen. Deswegen gehen wir so konsequent dagegen vor“, betonte Reul.

Volker Freigang vom Fahrlehrerverband Nordrhein erklärte: „Die Gefahren werden nach wie vor unterschätzt. Deshalb wollen wir das Thema Ablenkung noch stärker in die Führerscheinausbildung integrieren. Mit dem erhobenen Zeigefinger kommt man als Fahrlehrer bei den Jugendlichen aber nicht weit. Das neue Video mit YouTuberin Kati ist emotional und authentisch und für die Fahrschüler greifbarer als pure Theorie.“ Die Influencerin aus Köln appellierte an die Fahranfänger: „Egal, wie gut man als Fahrer ist und wie schnell man auf dem Handy tippen kann, das Risiko bleibt. Wer abgelenkt ist, kann nicht mehr bremsen oder ausweichen. Es ist es echt nicht wert, Menschenleben zu gefährden, nur um jemandem kurz ‚mal eben‘ eine Mitteilung zu schicken. Wenn ihr wirklich dringend was am Handy machen müsst, fahrt kurz ran! Alles andere kann die paar Minuten immer warten. Es muss warten können.“

Hintergrund: Junge Erwachsene (18 bis 24 Jahre) gehören nach wie vor zu den besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern. Risikofaktoren sind u.a. mangelnde Fahrroutine, Selbstüberschätzung, Alkohol am Steuer oder Ablenkung. Unabhängig vom Alter nutzen laut einer Online-Umfrage (Kantar TNS, 2017) 48 Prozent ihr Mobiltelefon, um im Straßenverkehr privat erreichbar zu sein. Experten gehen davon aus, dass bei etwa einem Drittel aller Verkehrsunfälle auf deutschen Straßen Ablenkung eine Rolle spielt. Fakt ist: Wer bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h nur zwei Sekunden lang unachtsam ist, legt fast 30 Meter im Blindflug zurück. Bereits 2015 fand der ADAC in einer gemeinsamen Studie mit dem österreichischen Automobilclub ÖAMTC heraus, dass Menschen die Folgen von ablenkenden Tätigkeiten auf ihr Fahrverhalten unterschätzen. Das Ergebnis: 76 Prozent der Fahrer hätten vor einem plötzlich auftretenden Hindernis nicht mehr bremsen können. 

Das Video zur Kampagne „#handyweg – Dein Leben: Mehr als eine Story.“ finden Sie unten sowie auch auf unterwegs.NRW bei Facebook und Instagram sowie auf dem ADAC YouTube-Kanal.

Alle Infos zur Kampagne: https://www.adac.de/der-adac/regionalclubs/nrw/verkehr-sicherheit/adac-kampagne-handyweg

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