"Die Autofahrer werden abgezockt!"
Der ADAC Nordrhein kritisiert die neue Zufahrtsregelung am Flughafen Düsseldorf.
Seit dem 1. September regelt am Düsseldorfer Flughafen eine Schrankenanlage die Zufahrt zur Abflug- und Ankunftsebene. Wer in der „Kiss&Fly“-Zone Reisende am Airport absetzt, kann in den vorgesehenen Buchten vor dem Abflugterminal acht Minuten kostenfrei halten. Danach fallen hohe Gebühren an. Bis zu einer Haltedauer von 15 Minuten werden fünf Euro fällig, weitere fünf Minuten kosten jeweils drei Euro. Die Höchstzeit liegt bei 30 Minuten für insgesamt 14 Euro. „Die in der Vergangenheit chaotischen Zustände vor den Terminals müssen abgestellt werden. Dass der Flughafen handelt und ein Schrankensystem installiert, ist deshalb nachvollziehbar. Aber der Betreiber darf aus der An- und Abfahrt kein Geschäftsmodell machen. Die Autofahrer werden abgezockt!“, kritisiert Verkehrsexperte Dr. Roman Suthold vom ADAC Nordrhein.
Der Automobilclub hatte bereits im April das Gespräch mit der Flughafenverwaltung gesucht. „Wir haben uns für eine kostenlose Haltezeit von 15 Minuten eingesetzt. Absolute Untergrenze sind aus unserer Sicht zehn Minuten“, erklärt Suthold. Am Wochenende führte die Inbetriebnahme der Schrankenanlage zeitweise zu einem Verkehrschaos. „Die neue Zufahrtsregelung soll den Verkehrsfluss aufrechterhalten. Das ist richtig und dringend notwendig. Zum Start war aber das Gegenteil der Fall. Rückstaus bis zur A44 gefährden die Verkehrssicherheit. Das muss besser werden“, betont Suthold. Der Verkehrsexperte nimmt aber auch die Autofahrer in die Pflicht: „Die Haltezone vor dem Terminal ist kein Parkplatz, um längere Zeit auf Fluggäste zu warten. Wer seine Angehörigen oder Freunde abholen will, sollte ins Parkhaus fahren.“ Vor dem Ankunftsbereich gilt weiterhin ein absolutes Halteverbot. Nur reiner Durchfahrtverkehr ist möglich und zwei Minuten lang kostenfrei. Wer entgegen der Regelung stehen bleibt, muss für bis zu fünf Minuten fünf Euro zahlen.
Auch der Flughafen Köln/Bonn will eine Schrankenanlage installieren. „Das Dilemma von Düsseldorf darf sich nicht wiederholen“, fordert Suthold.
Presse Ansprechpartner