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Nordrhein-Westfalen | 09.05.2018

„Mit Schlafbaustellen muss Schluss sein!“

Der ADAC Nordrhein e.V. begrüßt das Verkehrsinfrastrukturpaket der nordrhein-westfälischen Landesregierung, fordert aber mehr unangekündigte Baustellenkontrollen auf den Autobahnen.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat am Dienstag ein Verkehrsinfrastrukturpaket für ein besseres Baustellen-Management beschlossen. Dr. Roman Suthold, Leiter Verkehr und Umwelt des ADAC Nordrhein e.V., begrüßt das Programm, macht aber auch deutlich: „Es darf nicht nur am Schreibtisch geplant und koordiniert werden. Wir brauchen auch mehr unangekündigte Baustellenkontrollen vor Ort. Die Autofahrer haben zu Recht kein Verständnis dafür, wenn auf einer Baustelle nicht regelmäßig gearbeitet wird. Mit Schlafbaustellen muss Schluss sein!“ Fast 50 Prozent aller Staus in NRW sind durch Baustellen bedingt.

Zu den fünf Maßnahmen der Landesregierung zählen die Einrichtung einer „Stabsstelle Baustellenkoordination“ bei der Verkehrszentrale Leverkusen, ein 8-Punkte-Programm zur Beschleunigung von Baustellen sowie die konkrete Bauzeitverkürzung bei acht Projekten auf den Autobahnen A1, A2, A3, A33, A42, A43 und A57. Geplant sind außerdem die Umsetzung von Ausbaumaßnahmen als ÖPP-Projekte und eine Änderung des Straßen- und Wegegesetzes, damit Klagen gegen Planfeststellungsbeschlüsse zukünftig keine aufschiebende Wirkung mehr haben.

Für Baumaßnahmen auf NRWs Autobahnen und Bundesstraßen stellt der Bund bis 2030 insgesamt 20 Milliarden Euro zur Verfügung. „Jahrelang waren die Autobahnen chronisch unterfinanziert. Zahlreiche Fernstraßen müssen dringend saniert und erneuert werden. Deshalb sind die geplanten Investitionen richtig und absolut notwendig. Wichtig ist jetzt, dass die negativen Auswirkungen durch neue Baustellen für Autofahrer minimiert werden“, erklärt Verkehrsexperte Suthold.

In der ADAC Staubilanz 2017 belegte NRW weiter den Spitzenplatz: Auf den mehr als 2200 Autobahnkilometern kam es laut ADAC Verkehrsdatenbank im vergangenen Jahr zu mehr als 250.000 Staus (2016: 218.000). Über 143.000 Stunden steckten Autofahrer im Stau fest (2016: 124.000). Zusammengerechnet ergaben alle Staus in NRW eine Länge von knapp 455.000 Kilometern (2016: 388.000).
 


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