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Nordrhein-Westfalen | 24.03.2020

ADAC Nordrhein empfiehlt: Bei kurzem Arbeitsweg öfter auf Fahrrad oder Pedelec umsteigen

Wer nicht im Home Office arbeiten kann und zur Arbeit fahren muss, sollte in Zeiten des Coronavirus – wenn möglich – den ÖPNV meiden. Fahrrad und Pedelec sind super Alternativen, nicht nur zu Bus und Bahn, sondern auch zum Auto.

Der ADAC Nordrhein empfiehlt Pendlern mit einem kurzen Arbeitsweg, öfter auf Fahrrad und Pedelec umzusteigen. „Wer nicht im Home Office arbeiten kann und zur Arbeit fahren muss, sollte in Zeiten des Coronavirus – wenn möglich – den ÖPNV meiden. Fahrrad und Pedelec sind super Alternativen, nicht nur zu Bus und Bahn, sondern auch zum Auto“, rät Prof. Dr. Roman Suthold vom ADAC Nordrhein. Radfahrer sind bei Entfernungen bis zu fünf Kilometern im Stadtverkehr in der Regel schneller am Ziel als Autofahrer. Gegenüber dem ÖPNV hat das Fahrrad bis zu einer Distanz von über neun Kilometern einen Zeitvorteil. Das Pedelec ist auf bis zu zehn Kilometer langen Wegen mit dem Pkw konkurrenzfähig. Auch Entfernungen von 15 bis 20 Kilometern sind ohne großen Zeitverlust mit dem Pedelec fahrbar. „Hinzu kommen positive Effekte für Umwelt, Klima und Gesundheit“, sagt Mobilitätsexperte Suthold.

In 76 Prozent der deutschen Haushalte gibt es nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) mindestens ein Fahrrad. Nach längerer Standzeit rät der ADAC Nordrhein, vor der Fahrt die wichtigsten Funktionen zu prüfen. „Ein technisch einwandfreies Fahrrad bzw. Pedelec, helle Funktionskleidung, festes Schuhwerk, ein geeigneter Fahrradhelm und eine vorausschauende Fahrweise sind die Basis für eine sichere Fahrt“, erklärt Suthold und fordert mehr Rücksichtnahme von allen Verkehrsteilnehmern: „Fahrrad- und Pedelecfahrer sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Trotz Helm haben sie keine Knautschzone und werden leicht übersehen. Und die Geschwindigkeit von Pedelec-Fahrern wird oft unterschätzt.“

Der ADAC Nordrhein gibt Tipps für den Fahrrad-/Pedelec-Check

Bremsen-Check: Bremsbeläge von Felgen- oder Scheibenbremsen verschleißen bei Gebrauch. Sie sollten in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Das gilt bei Felgenbremsen auch für die Felge, da die Felgenwand mit der Zeit abgeschmirgelt wird. Seilzüge sollten auf Rost und sichere Befestigung geprüft werden – selbst bei fest gezogener Bremse darf der Bremshebel nicht am Lenker anliegen. Obwohl wartungsärmer, sollten auch hydraulische Bremsen von Zeit zu Zeit geprüft werden. Bei mechanischen Bremsen sollte man die Züge auf Leichtgängigkeit kontrollieren. Hydraulische Bremsen mit DOT-Flüssigkeit müssen hin und wieder neu befüllt werden. Scheibenbremsen sollten mindestens einmal im Jahr kontrolliert, Bremsbeläge spätestens ab einer Reststärke von 0,5 mm getauscht werden. Die Scheibenstärke ebenfalls kontrollieren.

Reifendruck: Ausreichender Luftdruck sorgt nicht nur für einen geringen Rollwiderstand, sondern schützt auch vor Pannen. Der empfohlene Reifendruck ist auf der Seitenflanke des Reifens vermerkt. Gerade nach längeren Standzeiten verliert das Rad Luft. Mantel und Schlauch können durch die Stauchung beschädigt werden. Auch auf Risse auf der Lauffläche und den Flanken achten und den Mantel gegebenenfalls erneuern.

Beleuchtungs-Check: Eine einwandfreie Beleuchtung ist zu jeder Jahreszeit Pflicht. Ob dynamo- oder batteriebetrieben: alle Lampen müssen funktionstüchtig sein. Für eine optimale Sichtbarkeit sorgen zudem die vorgeschriebenen Reflektoren vorne bzw. hinten sowie in den Speichen. Auf der Seitenflanke der Reifen aufgetragene Reflektoren und Pedale mit beidseitig angebrachten Reflektoren können andere Verkehrsteilnehmer gerade bei Dunkelheit frühzeitig erkennen.

Frühjahrsputz: Der ADAC Nordrhein rät davon ab, für die Reinigung des Fahrrads und noch mehr des Pedelecs einen Hochdruckreiniger zu nutzen. Der Wasserdruck spült nicht nur Schmierstoffe aus dem Antrieb, sondern kann auch in die empfindlichen Lager und Kontakte dringen. Daher groben Schmutz zunächst mit einer Bürste entfernen. Im Anschluss die Kette gleichmäßig ölen – dann läuft sie ohne Widerstand und ist vor Rost geschützt.

Schrauben überprüfen: Lenker, Sattel, Gepäckträger, Pedale und Schutzbleche müssen fest sitzen. Schrauben können sich im Laufe der Zeit lösen, sie müssen überprüft und gegebenenfalls nachgezogen werden. Vor allem bei Leichtbauteilen gilt es, das vorgeschriebene Drehmoment zu beachten und die Schraube keinesfalls zu fest anzuziehen.

Pedelecs: Bei Rädern mit der praktischen Motorunterstützung sollten Antrieb und Akku auf einwandfreie Funktion hin geprüft werden. Die Kontakte müssen sauber und frei von Schmutz, Fett und Fremdpartikeln sein. Auf keinen Fall sollten diese Bauteile geöffnet oder verändert werden, da es ansonsten zu schwerwiegenden Unfällen kommen kann. Unmittelbar vor der ersten Fahrt sollte der Akku aufgeladen werden.

O-Ton-Paket (Audio) zur redaktionellen Verwendung: https://cloud.adac-nrh.de/s/apgmR5FYwjadqMT
 


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