ADAC Staustatistik: Corona-Krise sorgt für massiven Stau-Rückgang in NRW
Laut ADAC Verkehrsdatenbank gab es in NRW vom 16. bis 22. März 72 Prozent weniger Staus und stockenden Verkehr als in der Vorwoche. Staulänge und Staustunden gingen um 79 Prozent zurück.
Die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie sorgen auch in Nordrhein-Westfalen für einen massiven Stau-Rückgang auf den Autobahnen. In der 12. Kalenderwoche (16. bis 22. März) gab es laut ADAC Verkehrsdatenbank lediglich 1037 Staumeldungen in NRW (Staus und stockender Verkehr). Das sind fast 72 Prozent weniger als in der Vorwoche (3662). Die Gesamt-Staulänge sank im Wochenvergleich (KW 11 zu KW 12) von 5587 auf 1173 Kilometer, ein Minus von 79 Prozent. In gleichem Umfang verringerte sich auch die Gesamtstaudauer. Nur noch 411 Stunden steckten Autofahrer vom 16. bis 22. März in Stau und stockendem Verkehr fest (Vorwoche: 1934).
„So einen dramatischen Einbruch des Pkw-Verkehrs gab es in der Geschichte von Nordrhein-Westfalen höchstens während der Ölkrise Anfang der 1970er Jahre“, erklärt Prof. Dr. Roman Suthold vom ADAC Nordrhein. Der Mobilitätsexperte geht davon aus, dass sich der Effekt durch die seit dem 23. März geltenden Kontaktregeln in NRW noch verstärkt. „Staus kann es aber weiterhin in Grenzregionen, Baustellenbereichen und an wichtigen Knotenpunkten geben. Insbesondere der Lkw-Verkehr ist weiter unterwegs, um die notwendige Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen“, sagt Suthold. Verlierer der Corona-Krise sei aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos und ausgedünnten Fahrplans der ÖPNV. Auch Car-Sharing-Angebote werden nicht so gut angenommen.
Verkehrsexperte Suthold blickt zudem auf die Zeit nach der Corona-Krise voraus. „Die aktuelle Situation zeigt, wie groß das Potential für eine Reduzierung des Pendlerverkehrs und damit der Staus ist, wenn Arbeitgeber – wo möglich – stärker auf flexiblere Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten und Home Office setzen.“
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