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Nordrhein-Westfalen | 26.11.2018

ADAC Monitor: Menschen in NRW zufrieden mit Mobilität auf dem Land

Die repräsentative Umfrage kam zu überraschenden Ergebnissen. Besonders mit der Erreichung relevanter Ziele sind die Bewohner in ländlichen Gebieten sehr zufrieden.

Die Bewohner ländlicher Gebiete in Nordrhein-Westfalen sind mit der Erreichbarkeit relevanter Ziele wie Einkaufsmöglichkeiten, Apotheken, Ärzte, Sporteinrichtungen, Gaststätten oder der Arbeitsstätte sehr zufrieden. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt der ADAC Monitor „Mobil auf dem Land“ 2018. Sehr positiv bewerten die Befragten auch die Anbindung des Wohnortes an Bundesstraßen und Autobahnen. „Probleme bereitet den Menschen aber der oft schlechte Zustand der Straßen sowie das Baustellenmanagement. Bei den Milliardeninvestitionen in die Verkehrsinfrastruktur darf der ländliche Raum nicht vergessen werden. Hier fordern wir deutliche Verbesserungen, da viele Menschen nur mit dem Auto von A nach B kommen“, sagt Dr. Roman Suthold, Mobilitätsexperte des ADAC Nordrhein.

Dominierendes Fortbewegungsmittel ist klar das Auto, zwei Drittel der Bewohner ländlicher Gebiete nutzen mehr als 100 Tage im Jahr einen Pkw. Mit dem Öffentlichen Verkehr (ÖV) sind hingegen weniger Befragte zufrieden. Alternativen zum Auto werden deshalb auch nur selten genutzt. „Die Landbewohner brauchen bessere und häufigere Bus- und Bahnverbindungen in die nächstgrößere Stadt. Sonst geht ohne ein Auto gar nichts“, weiß Suthold: „Vor allem die Preise für das häufig schlechte ÖV-Netz sind viel zu hoch.“ Aus Sicht der Landbewohner in NRW ist das Leben auf dem Land mit höheren Mobilitätskosten verbunden.

Zum Hintergrund: Das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands hat insgesamt nur 74 ländliche Gemeinden (von insgesamt 396). Der ländliche Raum macht in NRW einen flächenmäßigen Anteil von 24,6 Prozent aus und beherbergt fünf Prozent der Einwohner. Für den ADAC Monitor „Mobil auf dem Land“ wurden insgesamt 3.398 Interviews geführt, pro Bundesland mindestens 200. Die Teilnehmer bewerteten jedes Kriterium nach dem Schulnotensystem von 1 (sehr zufrieden) bis 6 (überhaupt nicht zufrieden). Der Begriff „Ländliche Gemeinde“ bezieht sich auf Regionen mit einer Einwohnerdichte von maximal 150 Menschen pro Quadratkilometer.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

Motorisierter Individualverkehr (MIV):
+ Zuverlässige Zielerreichung bis 10 km (74 % sehr zufrieden oder zufrieden)
+ Anbindung des Wohnortes an Bundesstraßen (68 %) und Autobahnen (49 %)
+ Zuverlässige Zielerreichung bis 50 km (60 %)
- Straßenzustand innerorts (28 % nicht oder überhaupt nicht zufrieden) und außerorts (20 %)
- Baustellenmanagement (14 %)

Öffentlicher Verkehr (ÖV):
+ Entfernung bis zur nächsten Bushaltestelle (74 % sehr zufrieden oder zufrieden)
+ Sauberkeit (47 %) und Platzangebot (51 %) in Zügen und Bussen
- Verfügbarkeit (22 % nicht und überhaupt nicht zufrieden) und Taktung (24 %) der Verbindungen zur nächstgrößeren Stadt
- Kosten für Bus- und Bahntickets (30 %)

Fahrrad:
+ Angebot an Radwegen innerorts (38 % sehr zufrieden oder zufrieden) und außerorts (35 %)
+ Zustand der Wege und Straßen (35 %)
- Winterdienst auf den Wegen und Straßen (21 % nicht oder überhaupt nicht zufrieden)

Fußgänger:
+ Angebot an Gehwegen (83 % sehr zufrieden oder zufrieden)
+ Zustand der Wege (53 %)
- Sitzmöglichkeiten an Gehwegen (24 % nicht oder überhaupt nicht zufrieden)

Die bundesweiten Ergebnisse des ADAC Monitors „Mobil auf dem Land“ 2018 finden Sie auf www.adac.de/monitor.


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