Historisch: ADAC Luftrettung fliegt 1.000.000 Einsätze
Die meisten Einsätze wurden in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen geflogen.
Historischer Tag für die Luftrettung: Die gemeinnützige ADAC Luftrettung aus München ist am Dienstag, den 26. März ihren 1.000.000. Einsatz seit 1970 geflogen – eine im Rettungsdienst aus der Luft bisher unerreichte Zahl.Das Einsatzspektrum der fliegenden „Gelben Engel“ reichte an diesem Tag von einem hochspezialisierten Intensivtransport in Siegen bis zu einem Kindernotfall in Wangerooge. Die meisten der 1.000.000 Einsätze flogen seit 1970 die Stationen in Bayern (rund 234.300), Nordrhein-Westfalen (144.000), Niedersachsen (125.000) und Rheinland-Pfalz (114.000).
Von den sechs in NRW stationierten Hubschraubern war der in Würselen bei Aachen stationierte „Christoph Europa 1“ mit 40.000 Einsätzen bisher am häufigsten unterwegs (seit 1998). Es folgen „Christoph 25“ aus Siegen mit 38.000 Einsätzen (1982), „Christoph Europa 2“ aus Rheine mit 25.000 Einsätzen (1998) sowie „Christoph 8“ aus Lünen mit 17.500 Einsätzen (2005). Die hauptsächlich für die Verlegung von Patienten eingesetzten Intensivtransporthubschrauber „Christoph Westfalen“ aus Greven und „Christoph Rheinland“ aus Köln kamen auf 12.500 und 11.000 Einsätze (beide seit 2002).
„Für uns ist der 26. März 2019 ein Tag, der in die Geschichte unserer Organisation und auch der Luftrettung in Deutschland eingeht. So eine hohe Zahl an Rettungseinsätzen aus der Luft für Menschen in gesundheitlicher Not ist einmalig und wird für lange Zeit unerreicht bleiben. Wir sind sehr stolz auf diese herausragende Leistung“, würdigten Dr. Andrea David, Vorstand der gemeinnützigen ADAC Stiftung und Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung die Arbeit der Crews und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Der Startschuss für die öffentlich-rechtliche Luftrettung in Deutschland fiel 1970. Den ersten Einsatz flog „Christoph 1“ aus München. Bei rund 20.000 Verkehrstoten damals war der Hauptgrund für die Anforderung eines Rettungshubschraubers noch der Verkehrsunfall. Mit der erhöhten Sicherheit im Straßenverkehr hat sich dies komplett verändert. 2018 war nur in rund elf Prozent der 54.356 Einsätze ein Verkehrsunfall der Grund für schnelle Hilfe aus der Luft. Anforderungsgrund Nummer eins bei täglich rund 150 Einsätzen waren in fast jedem zweiten Fall internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen, in 13 Prozent Freizeitunfälle (Sport- und häusliche Unfälle) und in elf Prozent neurologische Notfälle (zum Beispiel Schlaganfall).
Der Weg zur Million geht einher mit dem Aufbau der öffentlichen-rechtlichen Luftrettung. Von 1970 bis 1990 kamen die ADAC Rettungshubschrauber daher gerade mal auf 58.000 Einsätze – so viel wie die ADAC Luftrettung heute fast in einem Jahr fliegt. Mit dem stetigen Ausbau des Stationsnetzes vervierfachte sich diese Zahl bis zum Jahr 2000 auf rund 228.000 und verdoppelte sich nochmals bis zum Jahr 2010 auf 588.000.
Die jetzt erreichte 1.000.000 beinhaltet alle Einsätze der ADAC Luftrettungsstationen in Deutschland sowie Einsätze von Sonderhubschraubern wie zum Beispiel „Christoph Passau“, der beim Jahrhunderthochwasser eingesetzt sowie von „Christoph Kaiser“, der zur Fußball-WM 2006 in Deutschland stationiert wurde. Dazugezählt wurden auch die Rettungseinsätze bei Sportveranstaltungen wie der Formel 1 oder der DTM.
Über die ADAC Luftrettung gGmbH
Mit 50 Rettungshubschraubern und 36 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas. Für sie arbeiten bundesweit mehr als 1000 Personen – darunter rund 160 Piloten, etwa 260 Notfallsanitäter (TC HEMS) und rund 580 Notärzte. In der Regel besteht das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten.
Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem, werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient vom Notarzt vor Ort versorgt oder in eine geeignete Klinik transportiert wird, desto besser sind seine Heilungs- oder gar Überlebenschancen. Seit 2017 ist die ADAC Luftrettung ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung.
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