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Nordrhein-Westfalen | 23.02.2022

ADAC Luftrettungs-Bilanz 2021: NRW-Hubschrauber fliegen 6809 Einsätze

Besondere Herausforderungen für die Crews der gemeinnützigen ADAC Luftrettung waren 2021 die Corona-Pandemie und die Flutkatastrophe.

Mit neuen Nachtsichtbrillen fliegt "Christoph Rheinland" aus Köln künftig auch in der Dämmerung und bei Dunkelheit. Foto: ADAC Luftrettung gGmbH

Die sechs in Nordrhein-Westfalen stationierten Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber der gemeinnützigen ADAC Luftrettung sind 2021 zu 6809 Einsätzen geflogen (2020: 6741). Der in Würselen bei Aachen stationierte „Christoph Europa 1“ war mit 1449 Einsätzen (2020: 1579) am häufigsten unterwegs. Es folgten „Christoph Europa 2“ aus Rheine mit 1340 Einsätzen (2020: 1378) und „Christoph 25“ aus Siegen mit 1199 Einsätzen (2020: 1212). „Christoph 8“ aus Lünen flog 1000 Einsätze (2020: 1002). Die hauptsächlich für die Verlegung von Patienten eingesetzten Intensivtransporthubschrauber „Christoph Westfalen“ aus Greven und „Christoph Rheinland“ aus Köln kamen auf 1001 (2020: 980) sowie 820 (2020: 590) Einsätze.

Ursache Nummer eins waren für die ADAC Rettungshubschrauber aus Nordrhein-Westfalen bei ca. 38 Prozent der Flüge Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Danach folgten Notfälle des Herzkreislauf-Systems (z.B. Herzinfarkt) mit rund 25 Prozent. In 15 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle, wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Einsatzgebiete waren NRW, angrenzende Bundesländer und das benachbarte Ausland.

Besondere Herausforderungen für die Crews der ADAC Luftrettung stellten 2021 die Corona-Pandemie und die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz dar. Der Intensivtransporthubschrauber „Christoph Rheinland“ aus Köln übernahm bundesweit die meisten Verlegungstransporte von schwer erkrankten Covid19-Patienten (35 von 165).

Während des Hochwassers absolvierten die ADAC Luftretter im Juli und August mehr als 200 Rettungseinsätze in den Überschwemmungsgebieten. Bis zu sechs ADAC Rettungshubschrauber waren zeitgleich in den Krisenregionen aktiv – darunter „Christoph Europa 1“ aus Würselen/Aachen und „Christoph Rheinland“. So konnten Menschen aus Lebensgefahr gerettet oder verletzt in Kliniken geflogen werden.

„Die ADAC Luftrettung hat solidarisch, unbürokratisch und schnell gehandelt und war auf dem Höhepunkt der Flutkatastrophe Dank ihrer Größe und Leistungsfähigkeit in der Lage diese lebensrettende Hilfe über Nacht zu organisieren“, sagt Geschäftsführer Frédéric Bruder. In den ersten Tagen hatten die Teams der ADAC Luftrettung auch überschwemmte Keller und Wohnungen nach Verletzten und Überlebenden durchkämmt sowie später Hundestaffeln der Polizei bei der Suche nach Vermissten unterstützt und von der Außenwelt abgeschnittene Bewohner mit Medikamenten versorgt.

Bundesweit flogen die Piloten der gemeinnützigen ADAC Luftrettung 2021 zu 52.234 Einsätzen (2020: 51.749). Bei fast jedem zehnten Patienten handelte es sich um Kinder oder Jugendliche. Mit durchschnittlich 143 Notfällen pro Tag bewegte sich das Einsatzgeschehen weiter auf hohem Niveau.

Bei ihrer Arbeit können die Crews der ADAC Luftrettung auf die modernsten Rettungshubschrauber des Typs H145 und H135 von Airbus Helicopters zurückgreifen. Darunter befindet sich mit „Christoph Westfalen“ in Greven auch die erste H145 mit Fünfblattrotor der ADAC Luftrettung (höhere Reichweite, mehr Zuladung, bessere Patientenversorgung an Bord). Die gesamte Flotte hat 2021 rund 3,3 Millionen Kilometer zurückgelegt. Das sind etwa 100.000 Kilometer mehr als ein Jahr zuvor. Die durchschnittliche Flugzeit bei einem Einsatz betrug unverändert rund 30 Minuten.

Insgesamt 2658 Flüge fanden 2021 in der Dämmerung und Dunkelheit statt (2020: 2967). Darunter waren auch hochanspruchsvolle Notfalleinsätze mit Landung an unbeleuchteten Plätzen. Möglich sind diese durch spezielle Nachtsichtbrillen. Sie sind Teil eines hochmodernen „Night-Vision-Imaging-Systems“, kurz NVIS genannt. Zu den fünf damit ausgerüsteten Stationen gehört unter anderem Greven (Westfalen). Ab Ende Februar kommt die neu modernisierte Station am Flughafen Köln/Bonn als sechster Nightvision-Standort hinzu. Dann fliegt auch „Christoph Rheinland“ Spezialeinsätze nach Sonnenuntergang – im Rahmen einer Erweiterung der Einsatzzeiten bis 20.15 Uhr (Winter) und 21.45 Uhr (Sommer).

Der ADAC Intensivtransporthubschrauber aus Köln ist im Zuge eines dreijährigen Pilotprojekts im Dezember 2021 zudem als erster Rettungshubschrauber mit umweltfreundlichem Bio-Kerosin zu einem Notfalleinsätzen gestartet – ein Meilenstein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Luftfahrt. Auch für die Station „Christoph Europa 1“ (Würselen/Aachen) ist in diesem Jahr noch ein Forschungsprojekt mit alternativen Flugkraftstoff geplant. Zuvor hatte die ADAC Luftrettung 2021 erneut die Ausschreibung der StädteRegion Aachen für den Standort Würselen-Merzbrück gewonnen und bis 2030 den Zuschlag für die Luftrettung in der Region erhalten. Neben Einsätzen in den benachbarten Kreisen und der Stadt Aachen fliegt „Christoph Europa 1“ regelmäßig zu Einsätzen nach Belgien und in die Niederlande.

Über die ADAC Luftrettung gGmbH: Mit mehr als 50 Rettungshubschraubern und 37 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem und haben bis heute mehr als 1,1 Millionen Einsätze absolviert. Sie werden über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle.

Bundesweit arbeiten für die ADAC Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen fast 1300 Menschen – darunter rund 170 Piloten, etwa 600 Notärzte, 250 Notfallsanitäter (TC HEMS) und 130 Techniker. In der Regel besteht das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen. Seit 2017 ist die ADAC Luftrettung ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung.

Ein Medien-Paket zur redaktionellen Verwendung mit

…O-Ton-Paket (Audio)
…Infografiken (Quelle: ADAC Luftrettung gGmbH)
…Fotos (Quelle: ADAC Luftrettung gGmbH)

finden Sie zum Download unter folgendem Link:

https://cloud.adac-nrh.de/s/mZaj3TH2rBLpE4W
 


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