Erhöhte Unfallgefahr im Herbst: Darauf sollten Autofahrer achten
Der ADAC Nordrhein empfiehlt Autofahren, ihre Fahrweise an die veränderten Wetterbedingungen anzupassen. Mit drei Goldenen Regeln kommt man sicherer an.
Kürzere Tage, andere Wetterverhältnisse, schlechtere Sicht – im Herbst steigt auf den Straßen die Unfallgefahr. Der ADAC Nordrhein empfiehlt Autofahrern deshalb, ihre Fahrweise an die veränderten Bedingungen anzupassen. „Abstand halten, runter vom Gas und Licht an – wer sich an diese drei Regeln hält, kommt sicherer durch trübe Herbsttage“, sagt Sprecher Thomas Müther. Gerade in den Morgen- und Abendstunden beeinträchtigen plötzlich auftretende Nebelbänke die Sichtverhältnisse. Der Automobilclub rät, regelmäßig und gründlich die Scheiben zu reinigen und von Insektenresten und anderem Schmutz zu befreien. Im Herbst nehmen auch die Wildwechsel in Feld- und Waldnähe zu. Auf den Straßen erhöht sich durch nasses Laub, Regen oder verlorenes Erntegut (in ländlichen Gebieten) zudem die Rutschgefahr.
Besonders wichtig für die kalten Monate: Winterreifen. Von Oktober bis Ostern lautet die Faustregel. „Spätestens, wenn Schneematsch, Schnee, Glatteis, Reif- oder Eisglätte auf den Straßen beginnen, sind Winterreifen Pflicht“, erklärt Müther. Wer bei solchen Verhältnissen mit Sommerreifen unterwegs ist, muss mit Bußgeldern und Punkten in Flensburg rechnen. Der ADAC Nordrhein empfiehlt, beim Kauf neuer Winterräder keine Reifen zu wählen, die älter als zwei Jahre sind. Zu erkennen ist das an der sogenannten DOT-Nummer am Reifen selbst. Die letzten vier Zahlen verraten die Produktionswoche und das Jahr.
Neben dem Reifenwechsel und der Fahrzeugreinigung sollten Autofahrer zudem die Flüssigkeit der Scheibenwaschanlage auffüllen. Dafür bietet sich eine Mischung aus Scheibenreiniger und Frostschutz (mindestens bis -15 Grad) an, die in den entsprechenden Behälter unter der Motorhaube gefüllt wird. Auch eine Kontrolle des Kühlflüssigkeitsstandes und Frostschutzgehaltes ist sinnvoll, allerdings nur, wenn der Motor kalt ist. „Beim Öffnen des Behälters kann ansonsten heißes Wasser rausspritzen und für Verbrennungen sorgen“, warnt Müther. Zudem sollte auch der Ölstand regelmäßig überprüft werden.
Gerade bei zunehmender Dunkelheit im Herbst und Winter ist eine funktionierende Beleuchtung für die Sicherheit unerlässlich. Auf den mobilen Prüfstationen und in den Prüfzentren des ADAC Nordrhein in Köln und Oberhausen checken die Technik-Experten des Automobilclubs u.a. die Funktionsfähigkeit der Fahrzeug-Außenbeleuchtung. Für ADAC Mitglieder ist das Angebot kostenlos. Termine und Standortinfos gibt es unter der gebührenfreien Servicenummer 0800-5101112 oder auf www.adac.de/nrw (Rubrik: Rund ums Fahrzeug).
Wildwechsel: Zum Herbstbeginn müssen Autofahrer auf Landstraßen entlang von Wiesen, hochstehenden Maisfeldern und durch Waldgebiete mit Wild an der Straße rechnen. Vermehrt passieren Wildunfälle in der Phase der Dämmerung und beginnenden Dunkelheit, die sich für Pendler auf dem Nachhauseweg mit der Zeitumstellung Ende Oktober nochmals verlängert. Taucht Wild am Straßenrand auf, sollten Autofahrer sofort das Tempo reduzieren. Befindet sich ein Tier bereits auf der Fahrbahn, sollte das Fernlicht ausgeschaltet und durch Hupen versucht werden, das Wild zu vertreiben. Mit den Scheinwerfern aufzublenden, bewirkt eher das Gegenteil: Das grelle Licht verwirrt die Tiere und nimmt ihnen jede Orientierungsmöglichkeit, so dass sie verunsichert häufig einfach nur verharren und nicht weiterlaufen. Quert ein Tier die Fahrbahn, folgt oft noch weiteres Wild, denn Reh & Co. sind selten Einzelgänger.
Wildunfälle lassen sich jedoch nicht immer verhindern. Dann ist es wichtig, im Moment des Aufpralls nicht die Kontrolle über sein Fahrzeug zu verlieren, um schwere Unfallfolgen zu vermeiden. Der ADAC Nordrhein rät: Lenkrad gut festhalten und mit aller Macht die Bremse und Kupplung treten. Danach die Unfallstelle sichern und Polizei oder Jagdpächter informieren. Wichtig für die Schadenregulierung mit der Kaskoversicherung ist die Wildunfallbescheinigung, die von der Polizei oder dem Jagdpächter am Unfallort ausgestellt wird.
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