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Nordrhein-Westfalen | 09.04.2021

Stadt Willich und ADAC Nordrhein richten Elternhaltestellen ein

Neue ADAC Elternhaltestellen in Schulnähe sollen gegen Elterntaxis und chaotische Zustände vor den Eingängen helfen.

Die Stadt Willich richtet zusammen mit dem ADAC Nordrhein an vier Grundschulen sogenannte Elternhaltestellen ein (Hubertusschule, Willicher Heide, Astrid-Lindgren-Schule, Albert-Schweitzer-Schule). Diese befinden sich einige Meter von der jeweiligen Schule entfernt und sollen so die teilweise chaotischen Zustände vor den Eingängen entzerren. Auf den beschilderten Seitenstreifen an der Straße darf zu bestimmten Zeiten niemand parken, so dass Eltern ihren Nachwuchs hier sicher absetzen können. Von den Elternhaltestellen aus markieren künftig gelbe Fußabdrücke auf den Bürgersteigen den sichersten Weg zur Schule.

Hol- und Bringverkehr direkt vor Schulen gefährdet häufig die Sicherheit der Schulkinder. Verkehrsverstöße sind eher die Regel als die Ausnahme“, erklärte ADAC Mobilitätsexperte Prof. Dr. Roman Suthold am Freitagmorgen bei der symbolischen Übergabe der Elternhaltestellen-Schilder vor der Hubertusschule. „Abenteuerliche Fahr- und Wendemanöver, mehrfaches Rangieren, Behinderung von Schulbussen, Parken im Halteverbot. Das ist vielerorts leider eine Katastrophe“, berichtete Suthold.

Die Kinder ihrerseits könnten im Grundschulalter noch nicht alle Gefahren richtig einschätzen. „Wir beobachten, dass sie teilweise direkt vom Fahrzeug zur Straße hin aussteigen oder zwischen parkenden Fahrzeugen die Fahrbahn überqueren. Hier verdecken immer wieder stehende Elterntaxis den Blick auf den fließenden Verkehr.“ Andersrum würden heranfahrende Autos die Kinder zwischen den parkenden Fahrzeugen nicht oder erst sehr spät sehen.

Elternhaltestellen: Schritt für mehr Sicherheit

Willichs Bürgermeister Christian Pakusch hofft deshalb sehr, dass die neuen Elternhaltestellen an den Grundschulen im Interesse der Kinder angenommen werden: „Alles, was die Sicherheit der Kids erhöht und hilft, auch nur einen Unfall zu vermeiden, kann man ja nur ausdrücklich begrüßen. Ein Schritt hin zu mehr Sicherheit - super.“

Grundsätzlich plädierte ADAC Experte Suthold dafür, den täglichen Schulweg möglichst zu Fuß zurückzulegen. Das habe verschiedenen Studien zur Folge positive Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung. Dazu zählten eine höhere Konzentrationsfähigkeit im Unterricht, eine gesteigerte körperliche Fitness, der Abbau von Übergewicht sowie – bei gemeinsamer Bewältigung des Schulwegs mit anderen Kindern – die Verbesserung des Sozialverhaltens. „Kinder entwickeln frühzeitiger ein Bewusstsein für Gefahrensituationen und werden überhaupt erst in die Lage versetzt, ein räumliches Bild der eigenen Stadt bzw. des eigenen Schulwegs zu entwerfen. Im Elterntaxi erleben sie den Straßenverkehr hingegen nur als passiver Verkehrsteilnehmer von der Rückbank“, betonte Suthold. Werden die neuen Elternhaltestellen genutzt, würden auch die gebrachten Kinder zumindest die letzten Meter zur Schule zu Fuß zurücklegen.

Zahlen des Statistischen Bundesamtes (2016) belegen, dass die Mitfahrt im Pkw für Kinder von sechs bis neun Jahren ein größeres Risiko darstellt als die Fortbewegung mit jedem anderen Verkehrsmittel.

Städte und Gemeinden, die Interesse an der Einrichtung von Elternhaltestellen haben, können sich per E-Mail an vku@nrh.adac.de an den ADAC Nordrhein wenden. Die Kosten für die Beschilderung übernimmt der Mobilitätsclub.

Fotos (Quellenangabe) sowie ein O-Ton-Paket (Audio) zur redaktionellen Verwendung können Sie hier herunterladen: https://cloud.adac-nrh.de/s/D3cWcafx2Dgs9RM

Auf den Fotos (v.l.): Tim Orth (Verkehrsplanung Stadt Willich), Prof. Dr. Roman Suthold (Mobilitätsexperte ADAC Nordrhein), Brigitte Schwerdtfeger (Beigeordnete Freizeit-Familie-Sicherheit Stadt Willich), Christian Pakusch (Bürgermeister Stadt Willich), Gregor Nachtwey (Beigeordneter Natur- und Lebensraum Stadt Willich).

Link zur ADAC Elterntaxi-Broschüre: https://www.adac.de/_mmm/pdf/elterntaxi_grundschulen_238767.pdf

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