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Nordbayern | 25.11.2020

Zugefrorene und beschlagene Scheiben: ADAC Nordbayern gibt Tipps für die sichere Fahrt

Beim Fahren mit „Guckloch“ droht Bußgeld +++ Motor laufen lassen ist verboten und bringt nicht den gewünschten Effekt

Nordbayern. In den kalten Herbst- und Wintermonaten müssen Pendlerinnen und Pendler in der Früh wieder mehr Zeit einplanen. Bei nächtlichem Frost sind die Scheiben des Autos zugefroren und von innen beschlagen. Die Verkehrsexperten des ADAC Nordbayern geben Tipps für eine freie Sicht im Straßenverkehr:

Auto komplett von Schnee oder Eis befreien:
Wer vor Fahrtantritt lediglich ein kleines Sichtfenster auf der Frontscheibe freikratzt, macht sich strafbar und muss mit einem Bußgeld rechnen. Ein solches „Guckloch“ schränkt das Sichtfeld im Straßenverkehr erheblich ein und erhöht das Unfallrisiko enorm. Wichtig: Neben allen Seitenscheiben müssen auch Blinker, Rücklichter, Scheinwerfer und die Kennzeichen freigelegt werden. Gleiches gilt auch für die Motorhaube, den Kofferraumdeckel und das Autodach, damit während der Fahrt abfallende Schneemengen oder Eisbrocken den nachfolgenden Verkehr nicht gefährden.

Frostschutzmittel in der Scheibenwischanlage prüfen:
Für eine gute Sicht im Winter ist ausreichend Frostschutzmittel in der Scheibenwischanlage besonders wichtig und sollte vor Fahrtantritt immer kontrolliert werden. „Bei Temperaturen deutlich unter 0 Grad Celsius sollte das Mischverhältnis des Frostschutzes geprüft werden, zu hohe Verdünnungen können zum Gefrieren der Scheibenwischanlage oder der Zuleitungen führen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte im Winter auch nach der Verdünnung die Flüssigkeit für bis -25 Grad Celsius ausgelegt sein“, sagt Verkehrsexperte Wolfgang Lieberth vom ADAC Nordbayern. Sollte die Scheibenwischanlage dennoch zugefroren sein, hilft nur das Auto stehen lassen und in einem frostfreien Raum, beispielsweise in der Garage, abstellen und auftauen.

Motor beim Enteisen nicht laufen lassen:
Diese Methode scheint auf den ersten Blick logisch, bringt aber praktisch nichts und ist zudem umweltschädlich und steigert unnötig den Kraftstoffverbrauch. Ein aktueller ADAC Test hat dazu festgestellt, dass ein Fahrzeug bei laufendem Motor nach vier Minuten bei einer Außentemperatur von -10 Grad Celsius bereits 0,1 Liter Benzin verbraucht hat, allerdings erst gerade einmal 13 Grad warme Luft ins Wageninnere durchgekommen ist. Der Grund: Im Stand braucht der Motor deutlich länger um auf Betriebstemperatur zu kommen. Darüber hinaus ist die Warmlaufphase im Stand auch schädlich für den Motor und es erhöht den Verschleiß. Laut Verkehrsrecht ist das Laufenlassen auch verboten und kann wegen unnötiger Lärm- und Abgasbelästigung mit einem Verwarngeld von 10 Euro sanktioniert werden.

Alternativen und Tricks gegen Frost und Feuchtigkeit:
Wer sein Fahrzeug im Winter nicht in einer Garage unterstellen kann, der sollte auf Frostschutzfolien zurückgreifen. Die Folien erleichtern das Kratzen in der Früh und sparen Zeit. Keine gute Idee hingegen ist das Enteisen mit heißem Wasser: Die Scheiben könnten durch die hohen Temperaturunterschiede Risse bekommen oder gar springen. Gegen hohe Feuchtigkeit im Fahrzeug hilft das Mitführen eines Trockentuchs. Außerdem empfiehlt der ADAC Nordbayern die Fußmatten regelmäßig zu trocknen oder im Winter direkt durch Gummimatten zu ersetzen.


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