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Nordbayern | 16.04.2024

Welche Investitionen erfordert nachhaltige Mobilität?

+++ ADAC Nordbayern erläutert auf dem Mobilitätskongress Bayern 2024 die anstehenden finanziellen Herausforderungen für die kommunale Verkehrsinfrastruktur +++

Nürnberg. Instandsetzung, Neubau, Ausbau, Modernisierung: Bei der Verkehrs-infrastruktur stehen Deutschlands Städte, Gemeinden und Landkreise vor großen und teuren Herausforderungen. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu), in der erstmals das kommunale Verkehrsnetz sowie dessen baulicher Zustand umfassend erhoben wurden, kommt auf einen Investitionsbedarf von 372 Milliarden Euro bis 2030. Hinzu kommen Investitionen im Milliardenbereich, um den Wandel hin zu einem nachhaltigerem Mobilitätssystem zu erreichen.

Peter Hübner, stellvertretender Vorsitzender und Vorstandsmitglied Verkehr des ADAC Nordbayern e.V., betonte in seinem Vortrag beim diesjährigen Mobilitäts-kongress des CNA e.V. in Nürnberg die Bedeutung einer frühzeitigen Weichenstellung, um teure Folgekosten durch Vernachlässigung der Netze zu vermeiden. „Leistungsfähige und moderne Verkehrsnetze sind das Rückgrat unserer Mobilität und unserer Wirtschaft für Auto- und Radfahrende, für Fußgänger und ÖPNV Nutzer. Der wichtige Neu- und Umbau aber auch der Erhalt unserer Mobilitätsnetze sind keine Fragen des Komforts, sondern eine Investition in eine umweltgerechtere und sichere Verkehrsabwicklung,“ stellte er fest.

Der Verschleiß der kommunalen Verkehrsinfrastruktur wirkt sich negativ auf die Sicherheit und die Zuverlässigkeit des Mobilitätsangebots aus: Besonders für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Fahrrad- und Motorradfahrende stellen Schlaglöcher, Spurrillen, schadhafte Gehwege und fehlende Kreuzungsmöglich-keiten ein hohes Unfallrisiko dar. Zwei Drittel aller Unfälle mit Personenschäden ereignen sich innerorts. Darüber hinaus beeinflusst ein sinkender Modernitätsgrad der Verkehrsinfrastruktur unmittelbar die Zuverlässigkeit der Verkehrswege. Unangekündigte Baustellen, Sperrungen von maroden Brücken und Fahrbahnen oder Weichen- und Signalstörungen und hieraus resultierende Staus, Zugausfälle und Verspätungen sind im täglichen Berufsverkehr zur Normalität geworden. Aus diesen Gründen muss der Instandhaltungs- und Investitionsstau systematisch abgearbeitet werden.

Bis 2030 taxiert die Studie den deutschlandweiten Nachhol- und Ersatzbedarf allein bei der kommunalen Straßenverkehrsinfrastruktur auf 283 Mrd. Euro, z.B. für Straßentunnel, Brücken, Gehwege und Radwege. Der Erweiterungsbedarf beläuft sich auf weitere 20,5 Mrd. im gleichen Zeitraum. Beim ÖPNV sind es wiederum 64 Mrd. Euro für den Bestand, davon ein Großteil für den U-Bahn- sowie Straßenbahnbau in Tunnellagen, weitere 4,5 Mrd. für Erweiterungen. Neben der Bereitstellung von finanziellen Mitteln ist auch eine beschleunigte Planung, Genehmigung und Umsetzung von Infrastrukturvorhaben ein zentraler Aspekt, damit die Verkehrsinfrastruktur erhalten und ausgebaut werden kann.

Unter dem Motto „Unlocking the Opportunities of Mobility“ trafen sich am 16.04.2024 Kommunen, ÖPNV-Betreiber & Mobilitäts-Expertinnen und -Experten auf Einladung des CNA e.V. zum Zukunfts-Dialog über innovative Technologien & Trends für die Mobilität von morgen.


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