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Nordbayern | 08.08.2018

Vorsicht in der Erntezeit

Aufgrund der Trockenheit beginnt die Erntezeit in diesem Jahr deutlich früher +++ Der ADAC Nordbayern warnt vor rutschigen Straßen und übergroßen Fahrzeugen während der Erntezeit

Nürnberg. Sommerzeit ist Erntezeit. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit haben Landwirte mit immensen Ernteausfällen zu kämpfen. Damit nicht die gesamte Ernte der Trockenheit zum Opfer fällt, haben viele Landwirte in diesem Jahr schon sehr früh mit dem Einholen ihrer Ernte begonnen. Das heißt, dass nun schon Anfang August diverse landwirtschaftliche Fahrzeuge die Straßen mit dezimierter Geschwindigkeit befahren.

Viele Verkehrsteilnehmer unterschätzen die Risiken, die von landwirtschaftlichen Fahrzeugen ausgehen. Häufig vergisst man, dass Traktor-Gespanne und Mähdrescher länger und breiter sind als gewöhnliche Fahrzeuge im Straßenverkehr. Überholmanöver können zu einem gefährlichen Unterfangen für den Überholenden, den Überholten und den Gegenverkehr werden. Außerdem fehlt den landwirtschaftlichen Fahrzeugführern meist die nötige Rundumsicht, so dass sie überholende Verkehrsteilnehmer erst sehr spät wahrnehmen können. Gerade dieser Faktor ist doppelt gefährlich, denn landwirtschaftliche Fahrzeuge biegen häufig unerwartet auf unbefestigte Wege ein, die den nachfahrenden Fahrzeugen meist unbekannt sind.

Die Hochphase der Erntesaison birgt aber noch ein weiteres Gefahrenpotential: das sogenannte Bauernglatteis. „Fallen Erdklumpen, sowie Erntereste von landwirtschaftlichen Fahrzeugen auf die Straße und vermischen sich mit Feuchtigkeit aus Nebel oder Regen, kann die Fahrbahn zur Rutschbahn werden“, warnt Verkehrsexperte Wolfgang Lieberth vom ADAC Nordbayern. „Laut Straßenverkehrsordnung ist der Verursacher der Verschmutzung zur anschließenden Reinigung verpflichtet, aber das sieht in der Realität meist anders aus. Selbst wenn die Fahrzeuge vor dem Übergang auf befestigte Straßen grob gereinigt werden, kann immer noch Schmutz unbemerkt auf die Straße fallen und damit die Unfallgefahr durch Glätte begünstigen.“

Die Fakten:

  • Landwirtschaftliche Fahrzeuge können bis zu drei Meter breit sein - bei blinkend-gelbem Rundumlicht sogar breiter. Manche Fahrzeuge erreichen eine Länge von bis zu 20 Metern.
     
  • Traktoren-Gespanne können Geschwindigkeiten von 40 km/h und mehr erreichen. Als Autofahrer sollte man die Geschwindigkeit, gerade in Verbindung mit der Länge des Gespanns, nicht unterschätzen.
     
  • Bitte Abstand halten: Moderne landwirtschaftliche Fahrzeuge verfügen über sehr gute Bremsen. Im Falle einer Gefahrenbremsung ist der Bremsweg, auch bei voll beladenen Anhängern, sehr kurz.
     
  • Die Sicht des Traktorfahrers ist nach hinten stark eingeschränkt. Daher ist besondere Vorsicht bei Manövern geboten, die im Rücken des Fahrers beginnen – z.B. beim Überholen.
     
  • Beim Rechtsabbiegen müssen die landwirtschaftlichen Fahrzeuge häufig über die Fahrbahnmitte ausholen, um die Kurve zu nehmen. Auch hier gilt Abstand halten, da die Absicht, ob nach links oder rechts abgebogen wird, nicht immer eindeutig zu erkennen ist. Das kann zusätzlich an einer verschmutzten Beleuchtungseinrichtung der Fahrzeuge liegen.
     
  • Arbeitsgeräte, die am Traktorenheck angehängt sind, schwenken beim Abbiegen entgegen der Abbiegerichtung aus.
     
  • Vorsicht beim Abbiegen von Mähdreschern oder Häckslern: Diese werden über die Hinterachse gelenkt, weshalb das Heck beim Abbiegen deutlich ausschwenkt.

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