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Nordbayern | 04.08.2021

Vor der Fahrt in den Urlaub: Ladung richtig sichern

ADAC Nordbayern gibt Tipps und warnt vor Unfällen und Bußgeldern

Nordbayern. In dieser Woche sind die Bayern in die Sommerferien gestartet. Für viele Urlauber bedeutet dies – vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie – ab ins Auto. Doch Vorsicht: Der ADAC Nordbayern rät zur sorgfältigen Ladungssicherung vor Fahrtantritt. Aktuelle Crashtests des ADAC zeigen deutlich, dass vor allem ungesichertes, schweres Urlaubsgepäck bei abrupten Bremsvorgängen zu schweren Unfällen und gefährlichen Situationen und Verletzungen an Kopf und Wirbelsäule führen kann.

„Viele Autofahrerinnen und Autofahrer unterschätzen die Gefahren und Kräfte von im Fahrzeug befindlichen Gegenständen. Bei einem Aufprall oder einer Vollbremsung kann ein voll beladener Koffer oder anderes, sperriges Gepäckgut mitunter zur tödlichen Gefahr werden“, sagt Wolfgang Lieberth, Verkehrsexperte beim ADAC Nordbayern. Im ADAC Crahstest entwickelte beispielsweise eine 145 Kilogramm schwere Gesamtladung bei einer Kollision mit Tempo 45 km/h eine kurzzeitige Last von über sieben Tonnen auf die Sicherungsgurte. Daher gilt: Alle Gepäckstücke auf der Urlaubsreise müssen gut gesichert sein. Laut § 22 StVO darf Gepäck bzw. Ladung selbst bei einer Vollbremsung oder einer plötzlichen Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen. Wer seine Ladung nicht ordnungsgemäß sichert, muss mit einem Verwarnungsgeld von 35 Euro rechnen, bei Gefährdung sind es 60 Euro Bußgeld und ein Punkt, bei einem Unfall sogar 75 Euro und ein Punkt.

Das Urlaubsgepäck richtig verstauen – so geht’s:

  • Richtige Gewichtsverteilung: Schweres Gepäck wie z.B. Koffer gehören im Kofferraum nach unten, ggf. auch mit Gurten sichern und nur leichtes Gepäck darüber verstauen
  • Lückenloses anordnen: Das Gepäck der Form nach sortieren und Hohlräume vermeiden, idealerweise mit Gurten und Gepäcknetzen absichern, vor allem wenn das Gepäck die Höhe der Rücksitzlehne erreicht oder überschreitet
  • Rückbank nach Möglichkeit nicht umklappen, da sie im Auto als schützende Trennwand zum Gepäck fungiert
  • Lose Kleinteile in abgeschlossenen Boxen transportieren
  • Vorgaben zum Reifendruck bei höherer Achslast prüfen und ggf. anpassen
  • Wenn möglich das Gepäck im Kofferraum mit einer Laderaumabdeckung absichern, falls nicht möglich, mit Decken und Spanngurten sichern
  • Warnweste, Warndreieck und Verbandskasten vor Beladen an einem leicht zugänglichen Platz verstauen, damit diese im Notfall schnell griffbereit sind
  • Heck- oder Dachgepäckträger für Fahrräder: Traglast des Fahrradträgers und Stützlast der Anhängerkupplung vorher im Fahrzeugschein prüfen, insbesondere bei Pedelecs ist die Stützlast schnell überschritten

Und auch allgemein ist auf die zulässige Gesamtmasse des Fahrzeugs zu achten. Überladung beeinträchtigt die Verkehrssicherheit des Autos, weil Bremswege sich verlängern. Wie schwer das eigene Fahrzeug maximal sein darf, steht im Fahrzeugschein unter dem Buchstaben F. Auch die Achslast kann man dem Fahrzeugschein unter der Kennung 8.1 und 8.2, jeweils für Vorder- und Hinterachse, entnehmen. Sollte es zu einer Überladung bei der Urlaubsfahrt kommen, drohen Bußgelder bis zu 235 Euro und ein Punkt in Flensburg.


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