Verkehrsforum: Staatsminister Herrmann und Verkehrsexperten positionieren sich klar für mehr Rücksicht im Straßenverkehr
Zahlreiche Teilnehmer vor Ort und erstmals auch im kostenfreien Livestream
Schlüsselfeld. Unter dem Motto „Rücksicht – Für ein faires Miteinander im Straßenverkehr“ riefen der ADAC Nordbayern und Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Inneren, für Sport und Integration, gemeinsam mit Verkehrsexpertinnen und Experten zu mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr auf. Vor dem Hintergrund steigender Radverkehrsanteile und zunehmender Flächenkonkurrenz sei ein faires Miteinander von entscheidender Bedeutung. Innenminister Herrmann stellte im Zuge des Verkehrsforums dabei auch die vielfältigen Maßnahmen des neuen Verkehrssicherheitsprogrammes 2030 „Bayern mobil – Sicher ans Ziel“ vor. „Unser Ziel ist, Bayerns Straßen noch sicherer zu machen. Unsere Maßnahmen reichen von verstärkter Aufklärung zu Verkehrsgefahren über intensivere Kontrollen bis hin zu mehr gebauter Verkehrssicherheit. Ganz besonders achten wir auf die Schwächsten im Straßenverkehr wie Fußgänger, Radler, Kinder und Senioren. Gerade für sie haben Unfälle oft verheerende Folgen“, so der bayerische Innenminister.
Es geht nur Miteinander
Der Vorstand für Verkehr, Technik und Umwelt beim ADAC Nordbayern, Thomas Dill, machte in seinem Impulsvortrag deutlich: „Mit Blick auf den angestrebten Mobilitätswandel und dem ungebrochenen Wunsch nach individueller, motorisierter Mobilität, dürfen wir eins nicht aus den Augen verlieren: Die Verkehrssicherheit. Es geht nur Miteinander und nicht Gegeneinander!“
Das Potential der StVO-Novelle für mehr Sicherheit im Radverkehr
Weitere Vorträge und Diskussionen eröffneten Ulrich Chiellino, Leiter Verkehrs-politik vom ADAC, welcher die neuen Regeln der novellierten Straßenverkehrs-ordnung kommentierte und das Potential für ein besseres Miteinander aufzeigte, sowie Bernadette-Julia Felsch, Landesvorsitzende des ADFC Bayern, die für eine weitere Stärkung der Sicherheit von Radfahrenden plädierte: „Leider hat man manchmal den Eindruck, man teile sich die Straße mit einigen rechthaberischen Verkehrserziehern: In Fahrradstraßen, an Ampeln oder auf Radwegen werden Radfahrende leider oft zu Unrecht belehrt. Wie schön wäre stattdessen Empathie, gerne auch mal ein Lächeln oder der Verzicht auf die eigene Vorfahrt, der Alltagsverkehr wäre für alle sicherer und entspannter.“
Nachfolgend beleuchtete Matthias Haasper, Leiter der Forschung des Instituts für Zweiradsicherheit (ifz) die besondere Bedeutung der Rücksichtnahme für die Motorradsicherheit und ging insbesondere auf das Potential von Aufklärungskampagnen in sozialen Netzwerken ein.
Auf dem Podium wurde abschließend kontrovers über Lösungsansätze zur Bewältigung steigender Konfliktpotentiale im Straßenraum diskutiert. Einig war man sich unter anderem im Ansatz, verkehrsmittelübergreifend für mehr Gelassenheit und Rücksicht bei allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern zu werben.
Nach der pandemiebedingten Absage des ADAC Verkehrsforums im vergangenen Jahr, konnte die Veranstaltung am Samstag problemlos stattfinden. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Lage erstmals in hybrider Form, sprich in Präsenz in Schlüsselfeld und per online übertragenen, kostenfreien Livestream. Das neue Konzept kam dabei bei den interessierten Zuschauerinnen und Zuschauern – on wie offline – gut an, die spannende und informative Impulsreferate verfolgen konnten. Das Verkehrsforum des ADAC Nordbayern informiert seit 1976 Verkehrs-interessierte der Region über Neuigkeiten und Innovationen rund um die Mobilitätsbranche. Referentinnen und Referenten aus Forschung, Politik und Industrie präsentieren dabei ihre Fachthemen und diskutieren mit weiteren Vertretern über Möglichkeiten und Herausforderungen des jeweiligen Titelthemas.
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