Urlaubsverkehr: Staus an ersten Ferienwochenenden teilweise mehr als doppelt so lang wie 2020
Erstes und drittes Wochenende in Bayern sogar staureicher als vor Corona
Nordbayern. Es war und ist voll auf den bayerischen Autobahnen, das haben Urlauberinnen und Urlauber auf dem Weg in die Ferien deutlich gespürt. Der ADAC kann den gestiegenen Urlaubsverkehr an den ersten drei Ferienwochenenden auch statistisch belegen: Laut der Halbzeitbilanz der ADAC-Stauauswertung, haben sich die Staukilometer am ersten (30.7. bis 1.8.) und am dritten Ferienwochenende (13.8. bis 15.8.) im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Waren es bedingt durch Corona 2020 zum Ferienstart noch 1.791 Kilometer Stau, registrierte der ADAC in diesem Jahr bereits 4.308 Kilometer in Bayern. Besonders bemerkenswert: Die Staus waren am ersten Ferienwochenende damit sogar mehr als 800 Kilometer länger als noch 2019 (3.464 Kilometer) – also vor Corona.
Staureichster Tag 2021 war der Freitag zum Ferienstart
Die Prognosen des ADAC haben sich dabei bestätigt: Der staureichste Tag war in diesem Sommer bislang Freitag, der 30. Juli mit insgesamt 624 Staumeldungen auf einer Gesamtlänge von 1.454 Kilometern im Freistaat. „Unsere Befürchtungen haben sich leider bewahrheitet, die Kombination aus zu Ende gehenden Ferien im Norden und den einen Tag früher beginnenden Ferien in Bayern haben den Freitag durch den zusätzlichen Berufsverkehr zum Stauschwerpunkt der diesjährigen Sommerferien gemacht“, bilanziert Wolfgang Lieberth, Verkehrsexperte vom ADAC Nordbayern. Die stauanfälligsten Strecken waren in Nordbayern an den ersten drei Ferienwochen die A3, die A9 und die A7.
Staulängen (in km) der ersten Ferienwochenenden in Bayern im Vergleich:
Erstes Ferienwochenende:
- 2019: 3.464 (-20 %)
- 2020: 1.791 (-58 %)
- 2021: 4.308
Zweites Ferienwochenende:
- 2019: 5.618 (+ 40 %)
- 2020: 2.096 (-38 %)
- 2021: 3.354
Drittes Ferienwochenende:
- 2019: 2.689 (-29 %)
- 2020: 1.878 (-51 %)
- 2021: 3.800
Besonders viel Geduld mussten Autofahrerinnen und Autofahrer am ersten Ferienwochenende auf den Autobahnen in Bayern mitbringen. Neben dem staureichsten Tag am Freitag, waren auch der Samstag und der Sonntag urlaubsbedingt stark belastet. Zum Vergleich: 2020 gab es am ersten Ferienwochenende noch fast 60 Prozent weniger Staukilometer und auch 2019 waren die Staulängen 20 Prozent geringer als in diesem Jahr. Ähnliches Bild auch am dritten Ferienwochenende, hier legten die Staulängen 2021 um fast 30 Prozent im Vergleich zu 2019 und um über 50 Prozent im Vergleich zu 2020 zu. Besonders interessant ist auch ein Blick in die Staudauer: Verloren Autofahrende 2020 am ersten Ferienwochenende insgesamt „nur“ knapp 32.000 Minuten im Stau, dauerten die Staus aufsummiert in diesem Jahr am ersten Wochenende der Sommerferien bereits knapp 73.000 Minuten. „Die anhaltenden Corona-Beschränkungen bei Flug- und Fernreisen haben offensichtlich dazu geführt, dass 2021 besonders viele mit dem eigenen Auto in den Urlaub gefahren sind“, erklärt Lieberth den gestiegenen Reiseverkehr.
Staus in Richtung Süden reduzieren sich spürbar – Probleme auf dem Heimweg
Insgesamt werden sich die Staus in der zweiten Ferienhälfte spürbar reduzieren, vor allem auf den Autobahnen und Fernstraßen in Richtung südliche Urlaubsgebiete. Weniger störungsfrei wird hingegen vielerorts die Heimreise in Richtung Norden ablaufen. Hier rechnet der ADAC durch weiterhin erhöhten Urlaubsverkehr vor allem entlang der bekannten Baustellen in Bayern mit Staugefahr. Zudem müssen Heimkehrer in Grenzgebieten bei der Einreise nach Deutschland mit intensiven Personenkontrollen und stundenlangen Wartezeiten rechnen.
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