Umrüstung auf Winterreifen: So gelingt der Rädertausch
ADAC Nordbayern gibt Anleitung zur Montage der Winterräder
Nordbayern. Die warmen Tage sind gezählt: Nachdem es zuletzt mit 20 bis 26 Grad nahezu sommerlich war, ist es seit Beginn der Woche herbstlicher und spürbar kühler. Durch die niedrigeren Temperaturen mit örtlichem Bodenfrost, ist es jetzt auch wieder an der Zeit den Reifenwechsel beim Auto einzuplanen und durchzuführen. „In den fränkischen Mittelgebirgen kann es bereits Bodenfrost, Nebel und beständige Minusgrade am Morgen und in der Nacht geben, daher ist ein Wechsel auf Winterreifen jetzt absolut empfehlenswert“, erklärt Jürgen Hildebrandt, Leiter des Fachbereichs Verkehr, Technik und Umwelt beim ADAC Nordbayern. Autofahrerenden, die keine bis wenig Erfahrung beim Reifenwechsel haben, rät der ADAC Nordbayern eine Werkstatt aufzusuchen. Im Großraum Nürnberg bietet diesen Service auch das ADAC Prüfzentrum Nürnberg-Fürth an.
„Winterreifen leisten mit abnehmender Profiltiefe erheblich weniger. Beim Erreichen von 4 Millimeter Profiltiefe sollten sie gewechselt werden. Die gesetzlich zugelassene Restprofiltiefe von 1,6 Millimeter ist für den Winter unzureichend“, mahnt Danny Schulz, Techniker des ADAC Prüfzentrum in Nürnberg-Fürth. Neben der Profiltiefe sollten Autofahrende aber auch das Alter der Reifen genauer unter die Lupe nehmen. Grundsätzlich gibt es hier zwar keine Vorschrift, dennoch härten die Gummimischungen im Laufe der Zeit aus. Dies hat vor allem negative Auswirkungen auf den Bremsweg. Daher sollten die Winterreifen nicht älter als acht Jahre sein. Das Alter erkennt man an der vierstelligen DOT-Nummer an der Seitenwand des Reifens. Das Prüfzentrum des ADAC bietet neben Räderwechsel und Reifenkontrolle auch einen kompletten Wintercheck an, im November in einer Sonderaktion zu vergünstigten Konditionen. Mehr Informationen dazu unter 0911 / 95 95 395 oder adac-nordbayern.de/mobilitaet/pruefzentrum.
Für alle, die ihre bestehenden Winterräder weiter nutzen können, hat der ADAC Nordbayern eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung zusammengestellt:
- Handbremse anziehen und ersten Gang einlegen bzw. Automatik-Wählhebel in Stellung "P" bringen
- Radkappe (soweit vorhanden) abziehen. Radmuttern oder -bolzen zunächst etwa eine Viertel Umdrehung lösen
- Wagenheber an der korrekten Stelle des Unterbodens ansetzen. Achtung: Beachten Sie die Sicherheitshinweise in der Bedienungsanleitung
- Fahrzeug anheben bis die Montagehöhe erreicht ist
- Radmuttern abschrauben, Rad abnehmen und unter das Fahrzeug legen. Leichtmetallräder können auf Zentrierungen der Stahlnaben haften bleiben
- Der Reifen, der in der Vorsaison auf der Vorderachse angebracht war, kommt auf die Hinterachse und umgekehrt. Gegebenenfalls auf die vorgeschriebene Laufrichtung achten.
- Vor dem Aufstecken des neuen Rades die Radauflageflächen reinigen und einen Kontrollblick auf Bremsscheiben und Bremsbeläge werfen
- Neues Rad aufsetzen und alle Radmuttern mit dem Radkreuz handfest anschrauben
- Abgenommenes Rad unter dem Fahrzeug hervorholen
- Auto so weit herunterlassen, dass der Reifen gerade am Boden aufsteht
- Radmuttern über Kreuz mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen. Hierfür benötigen Sie einen Drehmomentschlüssel und die Herstellerinformationen für das korrekte Drehmoment.
- Die abmontierten Reifen auf der Lauffläche kennzeichnen, zum Beispiel mit Wachskreide ("VR" für "vorne rechts", "HL" für "hinten links" etc.) Prinzipiell gehören die Reifen mit der größeren Profiltiefe immer auf die Hinterachse und sollten achsweise alle 8-10.000 Kilometer getauscht werden.
Direkt nach der Reifenmontage sollte unbedingt der Luftdruck geprüft werden. Außerdem rät der ADAC spätestens nach 50 Kilometern die Schrauben zu prüfen und gegebenenfalls nachzuziehen.
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