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Nordbayern | 29.04.2022

Start der ADAC Verkehrsinitiative für weniger Lärm

+++ Aktion gegen Verkehrslärm startet heute in Aufseß +++ Mit Hinweistafeln fordert der ADAC Nordbayern gemeinsam mit der Gemeinde zu mehr Rücksichtnahme auf +++

Nordbayern. Die fränkische Schweiz verfügt dank ihrer schönen Landschaft über eine Vielzahl von attraktiven Fahrstrecken. Auch wenn sich viele Motorrad- und Autofahrende rücksichtsvoll verhalten, kommt es gerade an vielbefahrenen Strecken aufgrund von Verkehrslärm oftmals zu Konflikten mit Anwohnern. Daher möchte der ADAC Nordbayern zu mehr Sensibilität aufrufen und für eine rücksichtsvolle Fahrweise werben.

Gemeinsam mit Innenminister Joachim Herrmann, ADAC Vorstandsmitglied Thomas Dill und Bürgermeister Alexander Schrüfer wurde heute die ADAC Verkehrsinitiative für weniger Lärm in Aufseß vorgestellt. Im Rahmen der Aktion werden vor Ort und in den umliegenden Gemeinden vom ADAC entworfene Schilder und ein elektronisches Lärmdisplay an beliebten Ausflugsstrecken positioniert. Die Tafeln mit Aufschriften wie z.B. „Leise fahren. Lärm ersparen!“ oder „Bitte nicht röööhren!“ appellieren an alle Fahrzeugführer zu mehr Rücksichtnahme. Wer zum Beispiel nicht sofort nach einem Ortsschild hochbeschleunigt, sondern abwartet bis er bebautes Gebiet verlassen hat, leistet bereits einen Beitrag zur Lärmreduktion.

„Einzelne Sportwagen und Motorräder, die durch hohe Drehzahlen oder Sportauspuffanlagen, übertrieben laut gefahren werden, führen zu einer extremen Lärmbelästigung. Laut Messungen des Umweltbundesamts kann die Überschreitung bei Krafträdern 14 bis 26 dB(A) und bei PKWs 19-31 dB(A) betragen. Bereits eine Erhöhung um 10 dB (A) entsprechen aber einer Verdoppelung der Lautstärkeempfindung“, erläutert Thomas Dill, Vorstand Verkehr Technik und Umwelt beim ADAC Nordbayern. „Anstelle von Kollektivstrafen durch pauschale Streckenverbote mit daraus drohendem Ausweichverkehr, setzen wir jedoch auf Aufklärung und regen außerdem zu rigiden Ahndungen von Verstößen an“, so Dill.

Dies bekräftigt auch Innenminister Joachim Herrmann: „Neben einer Sensibilisierung für mehr Rücksichtnahme liegt ein Schlüssel zur Lösung der Lärmproblematik in verstärkten Kontrollen. Die Bayerische Polizei wird gezielt diejenigen aus dem Verkehr ziehen, die rücksichtlos und absichtlich laut durch die Gegend brettern. Die Motorrad-Kontrollgruppen der Bayerischen Polizei verfügen zum Beispiel über spezielle Schallpegelmessgeräte, um Manipulationen und Lautstärkeüberschreitungen gerichtsfest erkennen zu können." In Aufseß gab die Motorrad-Kontrollgruppe des Polizeipräsidiums Oberfranken Einblicke in ihre praktische Arbeit und demonstrierte eine Lautstärkenmessung an einem Motorrad.

Bürgermeister Alexander Schrüfer hält fest: „Ich begrüße die ADAC Initiative zur Lärmreduktion ausdrücklich und freue mich, dass mit den Schildern ein Signal zu mehr Rücksichtnahme gesendet wird. Gerade an den Wochenenden im Frühling und Sommer sind unsere Aufseßer Bürgerinnen und Bürger häufig von enormen Ausflugsverkehrslärm betroffen. Den Verursachern ist dabei oftmals gar nicht bewusst, dass sie mit ihrer Fahrweise viel zur Entlastung und einem besseren Miteinander beitragen können.“

Die von den ADAC Regionalclubs getragene Verkehrsinitiative für weniger Lärm wurde länderübergreifend bereits in mehreren Ortschaften realisiert und erfährt große Beliebtheit. Im vergangenen Jahr stellten 157 Kommunen insgesamt 272 der vom ADAC entwickelten Hinweistafeln auf. Interessierte Gemeinden erhalten gratis die Druckdateien der gewünschten Motive und Hilfestellung bei der Auswahl der Standorte. Eine weitere Option sind Lärmdisplays, die bei Überschreiten der Lärmschwelle zu leiserem Fahren aufrufen. Für die Gemeinden stellt der ADAC in Bayern zwei solcher Displays zum Ausleihen bereit, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Denn: Leises Fahren bedeutet meist auch sichereres Fahren.


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