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Nordbayern | 30.07.2020

Hitze im Auto kann gefährlich werden: Darauf sollten Autofahrer im Sommer achten

ADAC Nordbayern gibt Tipps für entspanntes Fahren an den heißesten Tagen des Jahres +++ Barfuß oder mit Flip-Flops: Was verboten und was erlaubt ist

Nordbayern. Lange Zeit ließ der Sommer auf sich warten, nun ist er da. Mit Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke stehen Bayern am Wochenende und in der kommenden Woche die bislang heißesten Tage des Jahres bevor. Was für die einen Badewetter bedeutet, ist für viele jedoch eine Herausforderung – so auch für Autofahrer und Fahrzeug. Jeder siebte schwere Unfall ereignet sich an Tagen mit Temperaturen von über 25 Grad. Der ADAC Nordbayern gibt Tipps, wie man stressfrei und mit kühlem Kopf durch die heißen Tage kommt:

Hitze im parkenden Fahrzeug:
Im Sommer wird das Auto rasch zum Backofen – mit Temperaturen von bis zu 60 Grad Celsius. Die gefährlichen Folgen: Autofahrer werden unkonzentriert, das Unfallrisiko steigt. Selbst leicht geöffnete Fenster machen dabei kaum einen Unterschied. Blieben die Fenster geschlossen, wurden im ADAC Test nach zehn Minuten 38 Grad und nach 20 Minuten sogar 45 Grad gemessen. Waren zwei Fenster leicht geöffnet, erreichten die Werte immerhin noch 36 bzw. 42 Grad Celsius. Unerheblich ist auch die Farbe des Fahrzeugs. Die Experten des ADAC konnten bei unterschiedlichen Lackierungen keine Veränderung der Hitzeentwicklung feststellen. Demzufolge gilt: Wenn möglich, das Auto immer bevorzugt im Schatten parken. Alternativ kann man sein Auto auch mit Thermo-Scheibenschutz gegen direkte Sonneneinstrahlung schützen. Ganz wichtig: Bei diesen Temperaturen niemals Kinder oder Tiere im Auto zurücklassen!

Benutzung der Klimaanlage:
Die wichtigste Ausstattung beim Autofahren im Sommer ist sicherlich die Klimaanlage. Doch auch hier gibt es für die Benutzung einiges zu beachten: „Vor dem Einschalten der Klimaanlage das Auto ordentlich durchlüften, danach jedoch sollten die Fenster geschlossen bleiben“, empfiehlt Jürgen Hildebrandt, Leiter der Abteilung Verkehr, Technik und Umwelt beim ADAC Nordbayern. Als Faustregel für den Einsatz der Klimaanlage gilt: Der Unterschied zur Außentemperatur sollte nicht mehr als sechs Grad betragen, da sonst eine Erkältung droht. Es empfiehlt sich – gerade auch unter Corona – das regelmäßige Desinfizieren der Klimaanlage. Darüber hinaus steigt auch der Kraftstoffverbrauch bei der Inbetriebnahme. Deshalb sollte man bei Kurzstrecken unter 5 Kilometern auf den Einsatz der Klimaanlage besser ganz verzichten und stattdessen mit offenen Fenstern fahren.

Richtige Bekleidung und Blendschutz:
Im Sommer ist es besonders verlockend mit bequemem Schuhwerk ins Auto zu steigen. Genaue Vorschriften, welcher Schuh beim Autofahren erlaubt und welcher verboten ist, gibt es in Deutschland und auch in den meisten europäischen Ländern nicht. Dennoch: Aus haftungs- und versicherungsrechtlicher Sicht kann das Fahren mit Flip-Flops, High Heels oder ohne Schuhe problematisch werden. Es ist nicht auszuschließen, dass die Vollkaskoversicherung nach einem Unfall mit ungeeigneten Schuhen die Leistung bezüglich des Schadens am eigenen Fahrzeug wegen „grober Fahrlässigkeit“ mindert oder ganz verweigert. Auch sinnvoll ist der Einsatz einer Sonnenbrille, aber nicht jede ist fürs Autofahren geeignet. Laut dem Zentralverband der Augenoptiker sollten Sonnenbrillen der „Blendschutzkategorie 4“ (drei bis acht Prozent Lichtdurchlässigkeit) nicht beim Autofahren aufgesetzt werden. Sonnenbrillengläser mit einer Lichtdurchlässigkeit unter 75 Prozent sind generell nicht tauglich für den Straßenverkehr nach Einbruch der Dunkelheit. Verzichten sollte man außerdem auf bunte Gläser, da diese zu einer fehlerhaften Wahrnehmung von Verkehrsschildern oder Ampeln führen können.

Fahrzeugcheck vor Fahrtantritt:
Für das Auto besteht im Sommer die Gefahr, dass der Motor in Mitleidenschaft gezogen wird. Im schlimmsten Fall führt dies sogar zu einem Motorschaden durch Überhitzung. Um dem vorzubeugen, sollte der Füllstand der Kühlflüssigkeit regelmäßig geprüft werden. Darüber hinaus lohnt auch die Kontrolle der Klimaanlage vor längeren Fahrten und eine Überprüfung von Reifendruck und Profiltiefe. Diese und weitere Kontrollen können auch im ADAC Prüfzentrum oder beim mobilen Prüfdienst durchgeführt werden. „Ideal ist ein Fahrtantritt in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden. Damit entgeht man der größten Mittagshitze“, so Jürgen Hildebrandt.

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