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Nordbayern | 17.12.2020

E-Auto im Winter – Reichweitenreduktion?

Tipps des ADAC Nordbayern für ein Plus an Reichweite in der kalten Jahreszeit

Nürnberg. Im Winter heißt es für alle Autofahrer besonders vorsichtig zu sein und den technischen Zustand des Fahrzeugs im Vorfeld zu prüfen. Das gilt auch für Elektroautos! Analog sollten daher alle an Bord befindlichen, fahrzeugseitigen Flüssigkeiten auf ihre Frostsicherheit geprüft werden. Will man die Reichweite durch Reduktion der Heiz- und Gebläseleistung verlängern, muss man dennoch darauf achten, dass die Scheiben eis- und beschlagsfrei sind.

E-Autos erleiden bei niedrigen Außentemperaturen generell Reichweitenverluste. Vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten im Stadtverkehr (30 bis 50 km/h) müssen Autofahrer mit bis zu 50 Prozent Einbußen rechnen, auf Autobahnen reduziert sich der Verlust auf rund 10 Prozent. Der Grund: Bei niedrigen Geschwindigkeiten wird mehr Zeit für eine bestimmte Strecke benötigt und der Energieverbrauch der Heizung fällt stärker ins Gewicht.

Tipps für ein Plus an Reichweite: „Ist eine Garage vorhanden sollte man das E-Auto dort parken, damit der Akku nicht zu stark auskühlt und seine Leistungsfähigkeit bewahren kann,“ so Jürgen Hildebrandt vom ADAC Nordbayern. „Viele Elektroautos sind außerdem mit einer Vorheizfunktion ausgestattet, so dass sich das Fahrzeug wärmen lässt während es noch an der Wallbox angeschlossen ist,“ erläutert der Experte. Hierbei ist aber auf die Ladeleistung des Anschlusses zu achten. Liegt diese unter der erforderlichen Energie des Vorheizsystems, schmälert dies dennoch die Reichweite.

Der ADAC in Bayern hat auch daher seit dem 1. Dezember ein neues Serviceangebot gestartet: In Zusammenarbeit mit dem Landesinnungsverband für das Bayerische Elektrohandwerk können sich ADAC Mitglieder kostenfrei zu Hause über die Anschlussmöglichkeiten beraten lassen. (ladenzuhause@nby.adac.de)

Um Energie zu sparen, sollte man im Winter darüber hinaus stärker auf die körpernahe Sitz- und Lenkradheizung zurückzugreifen und weniger auf die energieintensivere Innenraumheizung. Ganz abstellen sollte man diese aber nicht, da ansonsten keine beschlagsfreien Scheiben gewährleistet sind. Auch eine vorausschauende Fahrweise kann zu einem Plus an Reichweite führen. Wer weniger aktiv bremst kann über die Rekuperation Energie zurückgewinnen. Zudem sinkt der Energieverbrauch, wenn weniger stark beschleunigt wird. Hilfreich ist auch der Eco-Modus, bei dem weniger Kraft vom Motor auf die Räder übertragen wird und die Höchstgeschwindigkeit automatisch begrenzt wird.

Fahren bei Eis und Schnee: Da Elektro-Autos über ein vergleichsweises hohes Drehmoment verfügen ist ein behutsamer Umgang mit dem Gaspedal besonders wichtig. Ansonsten gilt es - wie in anderen Fahrzeugen auch - ruckartige Lenkbewegungen zu vermeiden. Zudem sollte man bei Fahrten im Winter immer eine warme Decke sowie Eiskratzer und Besen an Bord haben. Bei E-Autos empfiehlt es sich immer eine ausreichende Reichweitenreserve miteinkalkulieren und im Hinterkopf behalten, dass das E-Auto bei niedrigen Temperaturen langsamer laden könnte.


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