Die ADAC Luftrettung veröffentlicht Einsatzbilanz 2020
Christoph 18 aus Ochsenfurt bleibt meist alarmierter Hubschrauber Bayerns +++ Über 30 Prozent aller Einsätze erfolgten zur Lebensrettung nach Unfällen +++
Nürnberg / Nordbayern. Gegen die Zeit und für das Leben, so lautet der Leitsatz der gemeinnützigen ADAC Luftrettung. Seit 50 Jahren bieten die gelben Rettungshubschrauber schnelle Hilfe bei Notfällen, bei denen buchstäblich jede Minute zählt. Im Jubiläums- und Pandemiejahr 2020 gab es 51.749 Einsätze, circa vier Prozent weniger als im Vorjahr, was mit dem coronabedingten Rückgang der Mobilität einhergeht. 11.106 der Einsätze fanden in Bayern statt, von dort wiederum starteten die Helikopter 11.128 Mal. Zugleich befinden sich auch die meisten Stationen (8) der fliegenden Gelben Engel im Freistaat.
Der im nordbayerischen Ochsenfurt stationierte Hubschrauber Christoph 18 nahm mit 1.853 Einsätzen erneut den Spitzenplatz im Bundesland ein und steht bundesweit auf Rang vier. Christoph 20 aus Bayreuth hatte 1.288 Einsätze zu verzeichnen und Christoph 65 aus Dinkelsbühl kam auf 1.376 Flüge. Von Nordbayern aus hoben die drei Helikopter insgesamt zu 4.517 Einsätzen ab, davon 3.938 Mal zu Notfällen in Bayern. Darüber hinaus waren die bayerischen Rettungshubschrauber auch 547 Mal im benachbarten Baden-Württemberg im Einsatz sowie in Hessen (4), Sachsen (9), Thüringen (7), Niedersachsen (1), Sachsen-Anhalt (2) und Rheinland-Pfalz (9).
Häufigster Einsatzgrund der ADAC Luftrettung gGmbH waren mit 31 Prozent (Unfall-) Verletzungen, wie Freizeit-/ Sport-/ Schul – und Verkehrsunfällen gefolgt von Notfällen des Herz-/ Kreislaufsystems (30 Prozent) sowie neurologischen Notfällen (15 Prozent), zum Beispiel Schlaganfällen. Bei acht Prozent waren Notfälle des Atmungssystems die Ursache. Zu den sonstigen Einsatzgründen zählten mit 16 Prozent z.B. psychiatrische oder auch geburtshilfliche Notfälle.
Einsatzgründe der nordbayerischen Stationen:
- Christoph 18: 40 % Unfallverletzungen; 24 % Notfälle des Herzkreislaufsystems, 15 % neurologische Notfälle, 5 % Notfälle des Atmungssystems; 16 % Sonstiges.
- Christoph 20: 33 % Unfallverletzungen; 28 % Notfälle des Herz / Kreislaufsystems; 18 % neurologische Notfälle; 8 % Notfälle des Atmungssystems; 13 % Sonstiges.
- Christoph 65: 40 % Unfallverletzungen; 24 % Notfälle des Herz / Kreislaufsystems; 18 % neurologische Notfälle; 6 % Notfälle des Atmungssystems; 12 % Sonstiges
Bei ihrer Arbeit können die Crews auf die modernsten Rettungshubschrauber der Typen H145 und H135 von Airbus Helicopters zurückgreifen. Mit ihnen wurden 2020 rund 3,3 Millionen Kilometer zurückgelegt. Das sind rund 150.000 Kilometer weniger als ein Jahr zuvor. Die durchschnittliche Flugzeit bei einem Einsatz betrug unverändert rund 30 Minuten.
„Wir haben es seit Ausbruch der Pandemie geschafft, die notfallmedizinische Versorgung der Menschen in Deutschland uneingeschränkt zu gewährleisten. Das ist in dieser schwierigen Zeit eine großartige Leistung unserer Crews und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ADAC Luftrettung“, erklärte Geschäftsführer Frédéric Bruder bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Dr. Andrea David, Vorstand der gemeinnützigen ADAC Stiftung, stellte zudem die hohen Einsatzzahlen heraus: „Seit 2013, das nunmehr achte Jahr in Folge, wurde die ADAC Luftrettung zu mehr als 50.000 Notfällen jährlich alarmiert. Diese Rekordbilanz zeigt, welchen hohen Stellenwert die schnelle Hilfe aus der Luft in der Notfallmedizin in Deutschland hat.“
Bundesweit arbeiten für die ADAC Luftrettung gGmbH, die ein Tochterunternehmen der gemeinnützigen ADAC Stiftung ist, fast 1300 Menschen – darunter rund 160 Piloten, etwa 600 Notärzte, 250 Notfallsanitäter (TC HEMS) und 150 Techniker. In der Regel besteht das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten. Die Station „Christophorus Europa 3“ in Suben, Österreich, wird gemeinsam mit dem ÖAMTC Christophorus Flugrettungsverein, Wien, betrieben. Die ADAC Luftrettung fliegt mit Hubschrauber und Piloten hier nur im Winterhalbjahr – im Sommer der ÖAMTC.
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