Die ADAC Luftrettung fliegt mehr als 49.000 Einsätze
+++ Meiste Einsätze 2024 in Bayern +++
Nürnberg / Nordbayern. Die fliegenden Gelben Engel der ADAC Luftrettung sind 2024 bundesweit zu 49.048 Notfällen ausgerückt. Das geht aus der heute veröffentlichten Jahresbilanz der gemeinnützigen Rettungsdienstorganisation hervor. Damit gingen die Einsätze der ADAC Rettungshubschrauber im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent zurück (minus 2.299). Im Durchschnitt wurden die Maschinen jeden Tag zu knapp 135 Notfällen alarmiert. Die meisten Einsatzorte lagen 2024 in Bayern mit 12.015 (Vorjahr 12.998), hier befinden sich auch die meisten Stationen. Als Gründe für den Rückgang der Einsätze sieht die ADAC Luftrettung neben normalen Einsatzschwankungen und wetterbedingten Flugausfällen die erweiterten Befugnisse für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern sowie den zunehmenden Einsatz von Telenotärztinnen und Telenotärzten.
Der im nordbayerischen Ochsenfurt stationierte Hubschrauber „Christoph 18“ nahm mit 1.795 Einsätzen nach „Christoph 15“ aus Straubing den zweiten Platz für die meisten Alarmierungen der bayerischen Stationen ein. Bundesweit steht „Christoph 18“ in Bezug auf die Zahl der Einsätze auf Rang drei. „Christoph 65“ aus Dinkelsbühl, der am 12. Juli 2025 mit einem Tag der offenen Tür zehn Jahre ADAC Luftrettungsstation feiert, kam auf 1.310 Flüge. „Christoph 20“ aus Bayreuth hatte 1.553 Einsätze und damit rund zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt hoben die drei Helikopter von Nordbayern aus zu 4.658 Einsätzen ab, davon 4.119 Mal zu Notfällen in Bayern. Darüber hinaus waren sie auch 512 Mal im benachbarten Baden-Württemberg im Einsatz sowie in Thüringen (12), Sachsen (5), Sachsen-Anhalt (3), Hessen (5) und Rheinland-Pfalz (2).
Einsatzgrund Nummer eins waren mit 31 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Arbeits-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen mit 26 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In 13 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei sieben Prozent war ein Notfall des Atmungssystems wie akute Atemnot oder Asthma die Ursache. Unter den Patienten waren mit 59 Prozent mehr Männer. Bei fast jedem zehnten Patienten handelte es sich um Kinder oder Jugendliche.
Einsatzgründe der nordbayerischen Stationen:
• Christoph 18: 45 % Unfallverletzungen; 22 % Notfälle des Herzkreislaufsystems, 13 % neurologische Notfälle, 6 % Notfälle des Atmungssystems; 5 % internistische Erkrankungen, 10 % Sonstige.
• Christoph 20: 26% Unfallverletzungen; 30 % Notfälle des Herz- / Kreislaufsystems; 15 % neurologische Notfälle; 8 % Notfälle des Atmungssystems; 8 % internistische Erkrankungen; 12 % Sonstige.
• Christoph 65: 41% Unfallverletzungen; 23 % Notfälle des Herz- / Kreislaufsystems; 18% neurologische Notfälle; 6% Notfälle des Atmungssystems; 5% internistische Erkrankungen; 8% Sonstige.
Bei ihrer Arbeit können die Crews der ADAC Luftrettung je nach Region und Anforderung auf modernste Rettungshubschrauber der Typen H135 und H145 von Airbus Helicopters zurückgreifen. Darunter befinden sich - wie seit kurzem neu in München und Mainz - auch mehrere Maschinen des Typs H145 mit Fünfblattrotor – für höhere Reichweite und deutlich mehr Zuladung. Neu angeschafft – wie etwa für Straubing, Siegen und Zwickau, wurden wegen ihres geringeren Gewichts und ihrer Größe auch weitere Helikopter des kleineren Typs H135. Sie sind günstiger in der Anschaffung, verbrauchen weniger Kerosin, sind besonders wendig und verursachen weniger starken Abwind beim Starten und Landen. Deshalb sind sie besonders für Notfälle im innerstädtischen Bereich geeignet.
Um die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft in Deutschland sicherzustellen, arbeiten für die ADAC Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen bundesweit rund 1350 Menschen – darunter rund 180 Piloten und Pilotinnen, 645 Notärzte und Notärztinnen, rund 230 Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen (TC HEMS) und mehr als 200 Mitarbeitende aus Technik und Wartung. In der Regel besteht das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten. Die Station „Christophorus Europa 3“ in Suben, Österreich, wird gemeinsam mit dem ÖAMTC Christophorus Flugrettungsverein, Wien, betrieben. Die ADAC Luftrettung fliegt mit Hubschrauber und Piloten hier im Winterhalbjahr – im Sommer der ÖAMTC.
Presse Ansprechpartner