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Nordbayern | 26.09.2018

Bike+Ride-Anlagen in Nürnberg getestet

Der ADAC nimmt Bike+Ride-Anlagen unter die Lupe +++ knapp 50% der getesteten Stationen fallen durch

Nürnberg. Radfahren ist umweltfreundlich, hält gesund und macht Spaß. Immer mehr Pendler greifen daher im Alltag zum Drahtesel, wenn es darum geht zur nächsten ÖPNV-Haltestelle zu gelangen. Aber wo lässt man sein Fahrrad anschließend stehen – und ist es dort auch vor Wind, Wetter und Langfingern geschützt? Der ADAC ging diesen Fragen nach und hat, von Ende September 2017 bis März 2018, sogenannte Bike+Ride Stationen in deutschen Großstädten unter die Lupe genommen. Für den ADAC lag der Fokus auf den zehn Städten mit den höchsten Radverkehrsanteilen und mehr als 500.000 Einwohnern: Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hannover, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart.
Das Ergebnis: Trotz einiger guter Ideen mit Vorbildcharakter gibt es großen Optimierungsbedarf. Knapp die Hälfte der Testobjekte fiel durch, 12 Prozent mit „mangelhaft“, 32 Prozent mit „sehr mangelhaft“.

Als Bewertungskriterien der Bike+Ride-Anlagen, hat sich der ADAC den Standort (30%), die Ausstattung (30%), die Kapazität (30%) und den Service (10%) der Anlagen ganz genau angeschaut. So auch in Nürnberg: Bis auf die Stationen in Fischbach und am Nürnberger Hauptbahnhof, sind alle Stellplätze in unmittelbarer Nähe der betreffenden ÖPNV-Haltestellen installiert und an Kapazitätsgrenzen stoßen die Nürnberger Radfahrer im Moment auch noch nicht. Aufgrund des Umbaus am Hauptbahnhof, kommt allerdings gerade zu Engpässen, was die Kapazitäten betrifft. Platz zum Manövrieren der Fahrräder findet sich dafür nur einigermaßen in Langwasser Süd und am Nordwestring. An der Gustav-Adolf-Straße reicht der Platz gerade noch so, während alle weiteren Station zu wenig Platz zum Rangieren der Fahrräder bieten. Die Stationen Hauptbahnhof, Schweinau (U-Bahn), Mögeldorf (S-Bahn) und Laufamholz sind in den Augen des ADAC sogar komplett durchgefallen. Hier kommt ein K.O.-Kriterium zum Tragen, da die installierten Vorderradhalter keinen ausreichenden Schutz für abgestellte Fahrräder bieten und somit für die Verwendung in einer Bike+Ride-Anlage völlig ungeeignet sind.

Bei Serviceleistungen vor Ort, können in allen getesteten Städten nur ganz wenige Punkten. Bei den meisten Anlagen fehlen Ladestationen für Pedelecs, Schließfächer und Fahrradboxen gänzlich. Ein Reparatur- oder Wartungsservice wird an markanten Punkten, wie Hauptbahnhöfen oder Flughäfen, ebenfalls vermisst. Hier ist bei allen Städten deutlich Optimierungsbedarf vorhanden.

Um mit Bike+Ride in die Zukunft zu gehen, sollte schon bei der Planung von neuen Anlagen auf die Einbindung in das städtische Radwegenetz und die örtlichen Gegebenheiten an den ÖPNV-Haltestellen geachtet werden. Fließender Verkehr Fußgänger sollten durch die Handhabung der Stationen nicht behindert werden. Für ausreichenden Platz und Sicherheit sollten wettergeschützte Doppelstockplätze mit Anlehnbügel oder Rahmenhalterung aufgestellt werden.

Empfehlungen für Radfahrer:

  • Fahrrad an kippsicheren Stellplätzen parken. Rahmen und Laufrad mit einem guten Schloss am Stellplatz anschließen und so gegen Diebstahl schützen. Sofern vorhanden, videoüberwachte bzw. von außen einsehbare Stellplätze wählen.
  • Besonders guten Schutz bieten Fahrradboxen, Sammelschließanlagen und Parkhäuser, überdachte Bike+Ride-Anlagen bewahren Fahrräder vor widrigem Wetter.
  • Bei vorhandenen kipp- und diebstahlsicheren Stellplätzen lieber längere Wege zum Bahnhofseingang oder zur Haltestelle in Kauf nehmen als das Fahrrad in unsicheren Vorderradhaltern abstellen.
  • Hinweisschilder beachten, um erklärungsbedürftige Stellplätze wie etwa Doppelstockplätze nutzen zu können.
  • Bei zu wenig freien Stellplätzen die Stadtverwaltung und die örtliche Politik auf den Mangel hinweisen und größere Kapazitäten einfordern.
     

Der komplette Test ist unter www.adac.de/bike-ride verfügbar.

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