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Nordbayern | 22.10.2016

ADAC Verkehrsforum 2016: So könnte die Mobilität der Zukunft aussehen

Das Verkehrsforum des ADAC Nordbayern e.V. im ADAC Fahrsicherheitszentrum Schlüsselfeld stand dieses Jahr unter dem Motto "Mobilität im Wandel! Herausforderungen für Infrastruktur und Individuum"

Schlüsselfeld. Das Verkehrsforum des ADAC Nordbayern e.V. im ADAC Fahrsicherheitszentrum Schlüsselfeld stand dieses Jahr unter dem Motto „Mobilität im Wandel! Herausforderungen für Infrastruktur und Individuum“. Zu den Teilnehmern zählten hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik, die Verkehrsreferenten und Vorstände der 143 ADAC Ortsclubs in Nordbayern sowie interessierte ADAC-Mitglieder.

Zunehmender Bedarf an Mobilität
Michael Herbst, Vorstandsmitglied für Verkehr, Technik und Umwelt des ADAC Nordbayern, behandelte in seinem Eröffnungsvortrag unter anderem das weiterhin starke Wachstum der Verkehrsmengen. Nach wie vor fänden die meisten Fahrten mit dem Pkw statt, so passierten beispielweise rund 575.000 Fahrzeuge jeden Tag die Nürnberger Stadtgrenzen. Hauptsächlich durch den demografischen Wandel habe es noch nie so viele Führerscheininhaber wie heute gegeben, speziell in den höheren Altersgruppen. Herbsts Fazit: „Die beispiellose Erfolgsgeschichte der individuellen, motorisierten Mobilität wird sich auch weiterhin einer hohen Beliebtheit erfreuen.“ Daher müssten auch für die Infrastruktur ausreichende Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden.

Dr. Markus Söder, Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, widmete sich den finanzpolitischen Weichenstellungen für die Weiterentwicklung der Mobilität in Bayern. „Bayern ist wirtschaftlicher Stabilitätsanker und Tourismusland Nummer 1 in Deutschland. Investitionen in unsere Infrastruktur sind eine wichtige Voraussetzung, um diesen Spitzenplatz zu halten. Im nächsten Doppelhaushalt plant der Freistaat Bayern insgesamt über 1,7 Milliarden Euro in die Straßen in Bayern zu investieren – allein in 2017 ist dies eine Steigerung um 40,3 Millionen Euro gegenüber 2016“, so der Finanzminister. Söder wies auf die noch ausstehende Zustimmung des Landtags zum Haushaltsentwurf hin.

„Nachhaltige Mobilität muss umweltfreundlich, sicher, bezahlbar und bedarfsgerecht sein“, forderte Ulrich Klaus Becker, Vizepräsident für Verkehr des ADAC. Gerade die urbane Mobilität habe dabei den größten Bedarf. Hier gelte es, schädliche Emissionen wie Luftschadstoffe oder Verkehrslärm zu reduzieren, ohne jedoch die Mobilität der Bürger zu sehr einzuschränken. Der ADAC setze sich daher für ein Miteinander der Verkehrsträger ein und stehe der Einführung alternativer Antriebe offen gegenüber.

Mehr Eigenverantwortung für Senioren
Prof. Dr. med. Wolf Mutschler, Vorsitzender des ADAC Ärztekollegiums, thematisierte in seinem Vortrag die Mobilität im Alter. Vor allem Senioren über 75 Jahren seien gesundheitsbedingt im Verkehr besonders gefährdet. Durch die Förderung der Eigenverantwortung als auch durch Verbesserungen im Verkehrsumfeld, wie Fahrassistenzsysteme oder eine bessere Vernetzung der Verkehrsträger, könne die Mobilität im Alter erhalten und gleichzeitig sicherer gemacht werden. Einer verpflichtenden Prüfung für Senioren erteilte er eine Absage und plädierte stattdessen für anlassbezogene Untersuchungen. „Viele Senioren gehen verantwortungsvoll mit ihrer Fahrerlaubnis um“, so Mutschler.

Martin Schulze Südhoff, Leiter Sales & Projektmanagement Intelligent Traffic Systems bei Siemens, ging der Frage nach, ob sich durch intelligente Vernetzung in der Zukunft Staus vermeiden lassen. Er stellte die Optionen vom autonomen Fahren bis hin zur Umweltsteuerung und Netzkoordinierung vor. Außerdem wies er auf die noch lange nicht voll ausgeschöpften technischen Möglichkeiten bei der Verkehrsverflüssigung hin.

Experten diskutierten Lösungsmöglichkeiten
In einer abschließenden Podiumsdiskussion behandelten die Referenten mögliche Lösungsansätze für die Befriedigung unseres zukünftigen Mobilitätsbedürfnisses. Hierbei gab es für die Zuhörer die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen und in die Debatte einzubringen.

 

Weitere Informationen zum Verkehrsforum 2016 des ADAC Nordbayern finden Sie unter: www.adac.de/verkehr_umwelt

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