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Nordbayern | 06.02.2024

ADAC Staubilanz 2023: 10.000 Staustunden mehr in Bayern

+++ 18 Prozent mehr Staus 2023 im Vergleich zu 2022 +++ 165.000 Kilometer und 65.000 Stunden Verkehrsstörungen im Freistaat +++

Mit insgesamt 65.000 Staustunden gab es im vergangenen Jahr in Bayern etwa 10.000 Stunden Verkehrsbehinderungen mehr als noch 2022. Foto: ADAC Nordbayern

Nordbayern. In Bayern gab es im vergangenen Jahr deutlich mehr Staus als noch 2022. Die Bilanz des ADAC ergab für 2023 in Summe etwas mehr als 65.000 Stunden Stau und stockenden Verkehr auf einer Gesamtlänge von knapp 165.000 Kilometern. Erklären lässt sich dieser Anstieg von gut 18 Prozent gegenüber 2022 mit den angespannten, winterlichen Straßenverhältnissen Anfang Dezember. Die längsten Staus gab es nämlich in der Kalenderwoche 48 Ende November und Anfang Dezember aufgrund des starken Wintereinbruchs in Südbayern (14.600 Staukilometer). Und auch die drei schlimmsten Stau-Tage sind mit den winterlichen Straßenverhältnissen Anfang Dezember in Verbindung zu bringen. Am 2. Dezember 2023 wurde bayernweit eine Staulänge von 5.757 km bei 517 Staustunden verzeichnet, auf Platz zwei folgte der 1. Dezember mit insgesamt 3.967 km und einer Stauzeit von 455 Stunden. Platz drei der bayerischen Staubilanz belegte der 5. Dezember mit einer Staulänge von 2.414 km und einer Stauzeit von 439 Stunden.

„Wir verzeichneten im Juni und Juli einen Anstieg sowohl der Staulängen als auch der Dauer gegenüber dem Vorjahr. Noch stärker stiegen diese aber im November und Dezember im Vorjahresvergleich. Der starke Anstieg lässt sich daher überwiegend mit dem Schneechaos Anfang Dezember erklären, als vor allem auf den Autobahnen in und um München nichts mehr ging“, interpretiert Jürgen Hildebrandt, Leiter des Fachbereichs Verkehr, Technik und Umwelt beim ADAC Nordbayern die Staubilanz.

Stauschwerpunkt in Franken bleibt die A3
Die meisten Staus in Nordbayern gab es auch 2023 entlang der A3. Zwar lagen 2023 acht der zehn stauanfälligsten Autobahnen im Freistaat in Südbayern, dennoch befindet sich der zweitstaureichste Abschnitt in Bayern im vergangenen Jahr in Franken auf der A3 zwischen Erlangen-Frauenaurach und dem Kreuz Fürth/Erlangen. Hier staute es sich auf insgesamt 3.568 Kilometern bei einer Gesamtdauer von 1.624 Stunden (Platz drei bei der Staudauer). Und auch die Gegenrichtung rangiert in der Statistik in den Top 10 und reiht sich bei der Staudauer auf Platz 7 ein mit 1.136 Staustunden (1.804 Staukilometer). Ebenfalls in die Top-10 der staureichsten Autobahnabschnitte 2023 schaffte es die A7 von Würzburg in Richtung Fulda zwischen Gramschatzer Wald und Dreieck Schweinfurt/Werneck: Mit 1.861 Kilometern Stau rangiert dieser Abschnitt bayernweit 2023 sogar auf Platz 5. Mit nur 774 Stunden reichte dies aber bei der Staudauer „nur“ für den 12. Platz.

Auch bundesweit gab es mehr Staus – aber noch immer unter Vor-Corona-Niveau
In ganz Deutschland gab es 2023 deutlich mehr Staus und stockenden Verkehr als im Jahr davor. Demnach summierte sich die Dauer der Verkehrsstörungen auf insgesamt 427.000 Stunden. Im Vergleich zum Jahr 2022 (333.000 Stunden) waren es damit um knapp 30 Prozent mehr. Gleichwohl blieb das Staugeschehen 2023 noch ein ganzes Stück unter dem Niveau von 2019, als der ADAC rund 521.000 Staustunden erfasst hat. Der staureichster Tag des Jahres 2023 war mit dem 29. September ein Freitag mit rund 2.400 Staustunden. Offensichtlich nutzten damals viele Autofahrende das bis zum Feiertag (3. Oktober) verlängerte Wochenende für einen Kurzurlaub. Kaum weniger Stau gab es am Freitag, 26. Mai 2023. An diesem Freitag vor dem Pfingstwochenende zählte der ADAC rund 2.300 Stunden Stau. Knapp dahinter auf dem dritten Rang rangiert Mittwoch, 17. Mai 2023, der Tag vor Christi Himmelfahrt, mit rund 2.250 Stunden Stau. Das Bundesland mit den meisten Staus war wie in den Vorjahren mit knapp 34 Prozent Nordrhein-Westfalen. Auf Bayern entfielen 15 Prozent und auf Baden-Württemberg 10 Prozent.

Die Hoffnung, dass mit der Einführung des Deutschland-Tickets im Mai 2023 Pendler verstärkt vom Auto auf den ÖPNV umsteigen und dies zu einer Dämpfung der morgendlichen und nachmittäglichen Stauspitzen führt, hat sich laut ADAC bislang nicht erfüllt. Für 2024 rechnet der ADAC mit steigendem Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen, was sich auch in den Stauzahlen niederschlagen dürfte.

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