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Nordbayern | 23.02.2023

Die ADAC Luftrettung veröffentlicht Einsatzbilanz: 2022 war Rekordjahr

„Christoph 18“ aus Ochsenfurt ist der meistalarmierte Hubschrauber Bayerns +++ insgesamt rund 10 Prozent mehr Einsätze im Freistaat +++

(c) Sven Arnold

Nürnberg / Nordbayern. Den extremen Belastungen durch Corona-Krise und Jahrhunderthochwasser folgt ein extremes Aufkommen an Notfalleinsätzen: Noch nie seit Bestehen der ADAC Luftrettung mussten die Crews der gemeinnützigen Rettungsdienstorganisation so häufig ausrücken wie 2022. Mit 55.675 Alarmierungen verzeichneten die ADAC Rettungshubschrauber ein Plus von fast sieben Prozent oder 3441 Einsätzen gegenüber dem Vorjahr (52.234). Die meisten Einätze fanden 2022 mit 13.423 (Vorjahr 12.179) in Bayern statt, was einer Zunahme von 10,2 Prozent entspricht. Zugleich befinden sich auch die meisten Stationen (8) der ADAC Luftrettung im Freistaat.

Als Grund für die Rekordzahlen sieht die ADAC Luftrettung zum einem die steigende Mobilität nach Ende der Coronaeinschränkungen sowie die wachsende Bedeutung von Flügen in der Dämmerung und Spezialeinsätzen mit Rettungswinde. Zum anderen auch regionale Überlastungen des bodengebundenen Rettungsdienstes sowie ein weit verbreiteter Notarztmangel. In vielen Regionen ist der Rettungshubschrauber bei einem Notfall häufig das einzig verfügbare Rettungsmittel.

Der im nordbayerischen Ochsenfurt stationierte Hubschrauber „Christoph 18“ nahm mit 2.015 Einsätzen erneut den Spitzenplatz im Bundesland ein, was einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent entspricht. Bundesweit steht „Christoph 18“ somit in Bezug auf die Zahl der Einsätze auf Rang drei. „Christoph 65“ aus Dinkelsbühl kam auf ein Plus von 5,9 Prozent mit 1.619 Flügen. „Christoph 20“ aus Bayreuth hatte 1.592 Einsätze zu verzeichnen und damit 9,9 Prozent mehr als im Jahr 2021.

Insgesamt hoben die drei Helikopter von Nordbayern aus zu 5.226 Einsätzen ab, davon 4.652 Mal zu Notfällen in Bayern. Darüber hinaus waren sie auch 554 Mal im benachbarten Baden-Württemberg im Einsatz sowie in Hessen (5), Sachsen (4), Thüringen (10) und Rheinland-Pfalz (1).

Häufigster Einsatzgrund der ADAC Luftrettung waren mit 30 Prozent (Unfall-) Verletzungen, wie Freizeit-/ Sport-/ Schul - und Verkehrsunfälle gefolgt von Notfällen des Herz-/ Kreislaufsystems (28 %) sowie neurologischen Notfällen (14 %), zum Beispiel Schlaganfälle. Bei acht Prozent waren Notfälle des Atmungssystems und bei 6 Prozent internistische Erkrankungen (bspw. Stoffwechsel, Abdomen) die Ursache des Einsatzes. Zu den sonstigen Einsatzgründen zählten mit 14 Prozent z. B. psychiatrische oder auch geburtshilfliche Notfälle.

Einsatzgründe der nordbayerischen Stationen:

  • Christoph 18: 39 % Unfallverletzungen; 23 % Notfälle des Herzkreislaufsystems, 15 % neurologische Notfälle, 6 % Notfälle des Atmungssystems; 6 % internistische Erkrankungen, 12 % Sonstige.
  • Christoph 20: 28 % Unfallverletzungen; 27 % Notfälle des Herz- / Kreislaufsystems; 17 % neurologische Notfälle; 8 % Notfälle des Atmungssystems; 7 % internistische Erkrankungen; 12 % Sonstige.
  • Christoph 65: 36 % Unfallverletzungen; 22 % Notfälle des Herz- / Kreislaufsystems; 16 % neurologische Notfälle; 8 % Notfälle des Atmungssystems; 5 % internistische Erkrankungen; 13 % Sonstige.

Um die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft in Deutschland sicherzustellen, arbeiten für die ADAC Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen bundesweit fast 1300 Menschen – darunter rund 170 Piloten, etwa 600 Notärzte, 250 Notfallsanitäter (TC HEMS) und 130 Techniker. In der Regel besteht das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten. Die Station „Christophorus Europa 3“ in Suben, Österreich, wird gemeinsam mit dem ÖAMTC Christophorus Flugrettungsverein, Wien, betrieben. Die ADAC Luftrettung fliegt mit Hubschrauber und Piloten hier im Winterhalbjahr – im Sommer der ÖAMTC.


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