ADAC Expertenreihe: Autoverkehr innerorts neu denken
+++ Zukunft. Konzepte. Praxis +++
Nürnberg. Städte und Gemeinden möchten eine höhere Aufenthaltsqualität für die Menschen im öffentlichen Raum, verbunden mit mehr Schutz von Gesundheit, Klima und Umwelt. Dazu streben viele nach emissionsarmer Mobilität mit weniger Autoverkehr. Die Antriebswende soll gestärkt, andere Verkehrsformen gefördert, verkehrssparende Raumstrukturen umgesetzt und zugleich verschiedene Mobilitätsbedürfnisse erfüllt werden.
Der Individualverkehr mit dem privaten Pkw ist für viele Bewohner und Besucherinnen zentral für die tägliche Mobilität. Die Gründe dafür sind vielfältig. Oft hat sich die Automobilität als zuverlässige und beste Lösung für den Weg zur Arbeit, zum Einkauf oder in der Freizeit bewährt. Nicht selten fehlen akzeptable Alternativen. Manche sind auf die Autonutzung angewiesen. Außerdem prägt eine gute verkehrliche Anbindung oft die Attraktivität und Wirtschaft der Kommunen. Daher stellt sich die Frage, wie innerörtlicher Autoverkehr angesichts unterschiedlicher Erwartungen verändert werden kann.
Im Rahmen der ADAC Expertenreihe diskutierten darüber Expertinnen und Experten aus Verbänden, Institutionen und Städten gemeinsam mit dem ADAC. In seiner Keynote betonte Peter Hübner, Vorstandsmitglied für Verkehr und stellvertretender Vorsitzender des ADAC Nordbayern: „Durch den technischen Fortschritt der Autos, allen voran durch die Antriebswende, lassen sich zwar Umweltbelastungen minimieren – doch Staus in und vor unseren Städten, Platzprobleme und Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmenden lösen sich damit nicht gleich in Luft auf. Dies setzt eine die Menschen überzeugende Planung von Maßnahmen voraus.“
Thomas Schönberger vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung warf in seinem Vortrag im Anschluss einen Blick auf Zahlen, Trends und Raumstrukturen in Hinblick auf den Autoverkehr. Wolfgang Aichinger von der Agora Verkehrswende ging auf die notwendigen Rahmensetzungen für die städtische Verkehrswende ein, während Christian Weiser vom ADAC e.V. die Perspektive der Autofahrenden erläuterte. Wie ein wirksames Mobilitätsmanagement funktionieren kann erläuterte Michael Abraham von der Plattform für Mobilitätsmanagement. Einen konkreten Einblick in die Mobilitätsplanung in Stuttgart gab Michael Hagel aus der städtischen Abteilung Mobilität. Er stellte unter anderem fest: „Elektrifizierung ist Teil des Umbauprozesses, aber nicht die einzige große Änderung. Es geht um eine Bündelung und Kombination verschiedener Maßnahmen, vom Carsharing bis hin zur Verkehrsflussoptimierung.“
Die ADAC Expertenreihe wird seit vielen Jahren vom ADAC Nordbayern gemeinsam mit dem ADAC Südbayern, dem ADAC Württemberg und dem ADAC e.V. realisiert. Sie findet seit vielen Jahren mit wechselnden Schwerpunkten statt und hat die Zielsetzung Städten und Gemeinden Tipps und Ratschläge bei der Verkehrsplanung an die Hand zu geben.
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