A 3 ist Stau-Spitzenreiter in Nordbayern
Die ADAC Staubilanz für 2016 zeigt, dass die A 3 von allen überregional bedeutsamen Autobahnen nicht nur in Nordbayern, sondern auch bundesweit die am meisten belastete Fernstraße im letzten Jahr war. Einer der besonders stark betroffenen Streckenabschnitte war die A 3 Frankfurt-Würzburg.
In Nordbayern liegt der Bereich auf der A 3 zwischen der Anschlussstelle (AS) Würzburg-Kist und AS Heidingsfeld vorne mit insgesamt 10.451 km Staulänge im vergangenen Jahr. Dahinter folgen der Abschnitt der A 6 zwischen der AS Nürnberg-Langwasser und Kreuz Nürnberg-Ost mit 5.108 km und auf der A 3 von der AS Wertheim/Lengfurt bis AS Helmstadt mit 4.197 km.
Bei der Staudauer setzt sich ebenfalls die A 3 an die Spitze mit 1.875 Stunden zwischen der AS Würzburg-Kist und AS Heidingsfeld. Die Ränge zwei und drei belegen die A 3 mit 1.340 Stunden Wartezeit zwischen der AS Würzburg/Randersacker und AS Heidingsfeld und die A 6 mit 1.044 Stunden zwischen der AS Nürnberg-Langwasser und Kreuz Nürnberg-Ost.
Baustellen als Geduldsprobe für Autofahrer
Auch die Baustellendichte hat zu einer größeren Stauhäufigkeit beigetragen. 2016 waren in Nordbayern die am meisten betroffenen Streckenabschnitte die A 3 Frankfurt-Nürnberg mit acht Baustellen auf 60 km zwischen Rottendorf und Weibersbrunn und die A 6 Heilbronn-Nürnberg mit vier Baustellen auf 13 km.
In Nordbayern werden Autofahrer daher auch in den nächsten Jahren – bis zum Abschluss der Arbeiten – mit mehr Stau rechnen müssen. Jürgen Hildebrandt, Abteilungsleiter Verkehr, Technik und Umwelt beim ADAC Nordbayern e.V.: „Die Politik hat die Notwendigkeit zum Erhalt und zur Engpassbeseitigung von Bundesfernstraßen erkannt und im Bundesverkehrswegeplan 2030 erst kürzlich manifestiert. Hierbei bleibt die A 3 im Fokus, der lang überfällige Ausbau zwischen Würzburg und Nürnberg wird bis 2020 die Geduld der Autofahrer weiter auf die Probe stellen.“ Außerdem werden verschiedene Ausbaumaßnahmen an den Autobahnen im Zu- und Ablauf von Nürnberg Engpässe schaffen.
Freitag als Reisetag vermeiden
Den staugeplagten Autofahrern empfiehlt Verkehrsexperte Hildebrandt antizyklisches Fahren, also vor allem die verkehrsreichen Freitage – und während der Hauptreisezeiten auch die Samstage – zu meiden. „Sie sollten sich frühzeitig über die Verkehrslage informieren und die jeweiligen Routen mit möglichen Alternativen sorgfältig und detailliert vor Beginn der Fahrt planen“, so Hildebrandt. Mit der Anwendung ADAC Maps lässt sich unter maps.adac.de online eine individuelle Stauprognose mit geplanter Abfahrtszeit und gewünschter Fahrstrecke erstellen.
Bundesweit rund 20 Prozent mehr Staus
In ganz Deutschland zählte der ADAC 2016 rund 694.000 Staus, durchschnittlich 1.901 pro Tag. Im Jahr zuvor waren es 568.000 Staus. Einen kräftigen Anstieg gab es auch bei den Staulängen: Sie summierten sich bundesweit auf 1.378.000 km, 2015 waren es 1.130.000 km. Die registrierten Staustunden beliefen sich auf 419.000 nach 341.000 im Vorjahr.
Der mit Abstand staureichste Tag des Jahres 2016 war der 30. September. Zum Start ins verlängerte Wochenende (Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober) staute sich der Verkehr auf 11.200 km. Auf den Plätzen zwei und drei liegen der 4. Oktober sowie der 13. Mai.
Zu mehr Staus haben die Zunahme der Bautätigkeiten sowie die weiter gestiegene Kfz-Fahrleistung geführt. Ein Grund für den Anstieg liegt laut ADAC auch in der verbesserten und detaillierteren Erfassung des Verkehrsgeschehens.
Presse Kontakt