A.M.P.- ADAC Mobility Practice beim Nürnberg Digital Festival
+++ Am heutigen 19. Juli hat der ADAC Nordbayern zusammen mit Experten neue Mobilitätsansätze in Theorie und Praxis auf dem Digital Festival diskutiert+++
Nürnberg. Neue Ideen aber auch praktische Services für unsere Mobilität erreichen uns fast täglich, ganz gleich ob wir zu Fuß, mit dem Fahrrad, den Öffentlichen oder dem Auto unterwegs sind. Je nach eigener Mobilitätspräferenz nehmen wir diese Angebote an oder sortieren sie aus. Eins dürfte dabei unstrittig sein: Digitale Tools können dabei helfen die verschiedenen Mobilitätsformen miteinander zu vernetzen und für sich individuell zu optimieren. Doch was ist theoretisch möglich und wie sieht das in der Praxis aus?
Gemeinsam mit Partnern und Unternehmen aus verschiedenen Bereichen hat der ADAC Nordbayern heute Lösungsansätze in Themenblöcken zur digitalen Mobilität vorgestellt und diskutiert. Im Fokus standen Data Driven Mobility, Smart Mass-Transportation und Rethinking Mobility. „Wir wollen eine große Plattform über alle Verkehrsträger hinweg bieten, denn nur gemeinsam können wir den Herausforderungen des Mobilitätswandels begegnen“, so Jürgen Hildebrandt, Leiter Verkehr, Technik und Umwelt beim ADAC Nordbayern.
Im ersten Slot Data Driven Mobility ging Dieter Busse vom ADAC e.V. auf die aktuell Entwicklung der Datenvernetzung moderner Fahrzeuge ein und zeigte die Chancen und Risiken auf. So fordert der ADAC in diesem Zusammenhang eine Erhöhung der Datentransparenz und Datensicherheit, die über die gesamte Fahrzeuglebensdauer gewährleistet werden muss. Manfred Heiss (MyAutoData GmbH) plant in diesem Kontext einen cloud-basierten, digitalen Datentresor und auch Oliver Huth von SAP betonte in seinem Vortrag die Bedeutung der Anonymisierung von Mobilitätsdaten.
Im Bereich Smart Mass Transportation gaben Ronja Hoffmann und Nina Wieland (VAG) am Beispiel der App NürnbergMOBIL einen Einblick in die userzentrierte App-Entwicklung – von der Analyse des Bedarfs bis hin zum Protoyping und anschließendem Feldtest. „Nach dem Feldtest wollten sich 88 Prozent der Teilnehmer die App gleich herunterladen“, so die Referentinnen, was zeigt wie wichtig eine frühzeitige Integration der Nutzer sein kann. Über eine neue Mobilitätslösung am Beispiel automatisierter Kleinbusse im Rahmen des Projekts Shuttle-Region Oberbayern berichtete Frank Hunsicker (Nuts One GmbH). „Die Technologie kann zu einem wichtigen Bestandteil der Verkehrswende werden“, so Hunsicker in seinem Vortrag. Hierfür gilt es unter anderem die Testräume auszuweiten und die aufwendigen Genehmigungsprozesse zu verschlanken.
Chris Bayerlein erläuterte in einem Interview mit Andreas Fehr (insertEFFECT) eindrucksvoll die Herausforderungen mit denen sich mobilitätseingeschränkte Personengruppen im Alltag häufig konfrontiert sehen und arbeitet im Projekt route:able gemeinsam an Lösungen für eine barrierefreie Mobilität.
Im letzten Themenkomplex Rethinking Mobility gab Frank M. Rinderknecht (Rinspeed AG) einen Einblick in sein Konzept mobiler Paketstationen. Diese haben das Potential nicht nur die Logistik effizienter zu gestalten, sondern auch den Lieferverkehr zu reduzieren. Aus wissenschaftlicher Perspektive zeigten Daniela Uhlmann und Prof. Dr. Harald Kripke von der TH Nürnberg die Möglichkeiten, die der Einsatz von Virtual Reality in der Mobilitätsforschung bietet. So können unter anderem mit Zeit- und Kostenersparnis die Wirkungen von Umbaumaßnahmen in der Infrastruktur überprüft werden.
Im Abschlussvortrag stellte der Philosoph Michael Sloth die Frage:„Why do we move at all?“ Eine Erkenntnis dabei: Qualität ist bei der Mobilität meist wichtiger als Quantität und jede(r) sollte ich selbst mehr nach „warum möchte ich mich bewegen“ als „wie möchte ich mich bewegen“ fragen.
Weitere Informationen zu den einzelnen Vorträgen und Themengebieten sind unter https://adac-nordbayern.de/mobilitaet/rund-um-ihre-mobilitaet/veranstaltungen-in-nordbayern/digital-festival zu finden.
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