So gelingt die Wohnmobilreise
Planung im Vorfeld spart Zeit unterwegs | Routen-Vorschläge vom ADAC | Verkehrsbestimmungen in Europa beachten
Karlsruhe. Einsteigen, losfahren und Tag für Tag neue Orte entdecken, das ist der Reiz des mobilen Reisens mit einem Wohnmobil. Weil die Reiseart in den letzten Jahren einen enormen Boom erlebt, kann es auf den Camping- und Stellplätzen an verlängerten Wochenenden und in den Ferienzeiten schonmal eng werden.
Damit möglichst wenig Zeit mit der Suche nach dem Stellplatz vertan wird und möglichst viel Zeit zum Entspannen bleibt, hat Jürgen Herbrich, der als Touristik-Experte des ADAC Nordbaden e.V. den Mitgliedern seit vielen Jahren bei der Wahl der Reiserouten zur Seite steht, einige Tipps parat:
„Zunächst sollte man überlegen, in welchem Maß Aktivitäten wie Wandern, Rad fahren oder Besichtigungen eingeplant werden sollen und ob die Fahrt von Ort zu Ort möglichst schnell über die Autobahn oder möglichst schön und entspannt über Land verlaufen soll.“ Damit lassen sich die Etappen grob einteilen. Wählt man malerische Strecken abseits schneller Verkehrsrouten solle man eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 40 Stundenkilometern ansetzen, um nicht in Zeitnot zu kommen und zum Marktbummel oder für eine Tasse Kaffee vor malerischer Kulisse aussteigen zu können, so Herbrich.
ADAC Checkliste für die Routenplanung:
• Etappen einteilen: Zügige Anreise über die Autobahn oder entspannte Tour über touristisch interessante Landstraßen?
• Übernachtungsziele im Vorfeld im Mobiltelefon einspeichern, damit die Adresse für die Navigation zur nächsten Etappe, die Telefonnummer und die Betriebszeiten zur Hand sind. Besonders beliebte Plätze möglichst vorreservieren oder einige Tage vorab telefonisch die Auslastung erfragen. Öffnungszeiten und die im Süden typischen langen Mittagspausen beachten.
• Bei der Navigation beachten, ob das System auf Wohnmobile ausgelegt ist, um nicht wegen Länge, Höhe oder Gewicht plötzlich sprichwörtlich in der Sackgasse zu landen.
• Mautbestimmungen ermitteln: Für Wohnmobile über 3,5 Tonnen gibt es in Europa unterschiedliche Mautsysteme und Tarife, je nach Route kann eine länderübergreifende Mautbox Sinn machen
• Kartenmaterial einpacken: Mit dem Maßstab 1:200.000 oder 1:150.000 lassen sich die Etappen über Land – auch Umwege, die die Navigationssoftware nicht vorschlägt - gut planen, Sehenswürdigkeiten sowie Informationen zum Gelände sind enthalten.
• Verkehrsregeln im Urlaubsland: Vorab ermitteln, was für Wohnmobile gilt, wenn es um Maut, Umweltzonen, Parken oder Übernachten geht und welche Tempolimits und sonstigen Regelungen beachtet werden müssen.
• Vorgeschriebenes Zubehör besorgen: In Italien und Spanien ist für jede überstehende Ladung wie etwa einen Heckträger eine rot-weiße Warntafel vorgeschrieben, in Frankreich müssen Wohnmobile über 3,5 Tonnen mit speziellen Aufklebern auf die Gefahr des toten Winkels hinweisen.
Eine Tour durch die Provence, Badeurlaub in Kroatien oder drei Wochen durch die Nationalparks in Kanada oder den USA – die Auswahl ist groß. Je nach Jahreszeit, Dauer und Startpunkt sind beim ADAC passende Routen als Basis für die weiteren Planungen erhältlich. Mit der ADAC Tourmail kann man sich kurz vor der Abfahrt aktuelle Hinweise zur Strecke oder zum Wetter vor Ort melden lassen. Unterwegs ist die kostenlose ADAC Trips App eine gute Quelle für Wanderwege oder Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.
Stellplatz-Suche: Auf den Campingtyp kommt es an
Wer inmitten einer Bergregion mehrere Tage verbringen möchte, um morgens zum Wandern aufzubrechen, hat andere Ansprüche an seinen Stellplatz als jemand, der abends nach einem Städtetrip nach dem kulinarischen Abschluss im Restaurant einen kurzen Weg zur Schlafstätte bevorzugt und am nächsten Morgen weiterfährt. Geeignete Planungswerkzeuge wie Internetseiten, Apps oder Literatur gibt es für jeden Geschmack. Hilfreich ist es, im Vorfeld eine Vorauswahl zu treffen und Wunschstellplätze zu markieren, damit unterwegs die Etappen ohne lange Recherchen flexibel gestaltet und je nach Wetter oder Zeit die Route geändert werden kann.
Stadtnahe Übernachtungsstellplätze mit Anschluss an den ÖPNV werden oftmals auf den Tourismus-Seiten der Städte beschrieben, hingegen bedarf es längerer Suche und oft auch einer Reservierung, wenn man mehrere Tage auf einem idyllisch gelegenen Campingplatz an Flüssen oder Seen bleiben möchte. Der Ansturm auf schöne Plätze ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Die ADAC Campingplattform www.pincamp.de hat Vorschläge für jeden Anspruch, in der ADAC Camping- und Stellplatzführer App werden rund 12.000 Camping- und mehr als 9.000 Stellplätze in Europa beschrieben und bewertet. Mit der Rabattkarte „Camping Key Europe“ (CKE) kann europaweit auf vielen Plätzen gespart werden.
Ansprechpartner und Öffnungszeiten der ADAC Geschäftsstellen sind unter www.adac.de/nordbaden veröffentlicht.
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