Parkhaus-Test: So schneiden die Heidelberger Parkhäuser ab
Insgesamt vier Parkhäuser hat der ADAC in Heidelberg getestet, das Ergebnis reichte von „gut“ bis „sehr mangelhaft.
Das Parkhaus am Friedrich-Ebert-Platz erreichte von möglichen 100 Punkten 76 und somit die Endnote „gut“. Unter anderem die Einfahrtshöhe von 2,10 m, die deutliche Beschilderung und Bodenmarkierung sowie das Tarifsystem im 20-Minuten-Takt, lobten die Tester. Zu bemängeln war, dass die Behindertenparkplätze nicht barrierefrei zu erreichen sind, der Kassenbereich schlecht beleuchtet ist und dass die Parkplätze mit höchstens 2,40 m recht schmal sind.
Ebenfalls mit einer Endnote „gut“ und 75,9 Punkten ging das Parkhaus Kraus in der Unteren Neckarstraße aus dem Test hervor. Das Parkhaus ist in einem baulich guten Zustand, übersichtlich und verfügt über gut anzufahrende schräge Parkplätze. Doch die teilweise nicht ausgeschilderte Vorfahrt, die schlechte Sicht auf den Verkehr sowie die mit 2,30 Metern sehr schmalen Parkplätze kosteten das Parkhaus beim Test so machen Punkt.
Das Parkhaus Engelblock (Kongresshaus) erreichte mit 58,3 Punkten nur die Note „durchschnittlich“. Das Parkhaus ist zwar baulich in gutem Zustand, übersichtlich, deutlich beschildert und mit einer sehr breiten Rampe versehen, doch die Einfahrtshöhte beträgt gerade mal 1,90 m. Auch die Parkplätze sind mit höchstens 2,40 m sehr schmal und die Fahrgassen, die Stellplätze sowie der Kassenbereich wurden von den Testern als schlecht beleuchtet eingestuft.
Den letzten Platz der getesteten Heidelberger Parkhäuser belegte das Parkhaus Am Theater. Das ADAC-Urteil „sehr mangelhaft“ mit 32,1 Punkten brachte dem Parkhaus auch in der bundesweiten Gesamtwertung den letzten Platz ein. Zwar verfügt es über eine sehr breite Rampe und deutliche Bodenmarkierungen, allerdings entsprechen die Einfahrtshöhe von 1,80 m und die Parkplatzbreite von häufig weniger als 2,30 m nicht den gesetzlichen Anforderungen. Auch die schlechte Beleuchtung, die teilweise nicht ausgeschilderte Vorfahrt und die nicht vorhandenen Notrufe manövrierten das Parkhaus auf den letzten Platz.
Thomas Hätty, Leiter der Abteilung Verkehr und Technik des ADAC Nordbaden e.V., begleitete die Tester im November auf ihren Rundgängen in der Stadt am Neckar. Bei allen vier getesteten Parkhäusern mangelt es am barrierefreien Zugang. „Rollstuhlfahrer können bei allen Testkandidaten in Heidelberg die ohnehin zu schmalen Parkplätze nicht barrierefrei erreichen“, beklagt Hätty. Der ADAC empfiehlt den Betreibern bei Behinderten-Parkplätzen eine Mindestbreite von 3,50 Metern, die mit automatischen Türen, mit Wegen ohne Stufen und mit breiten Aufzügen zu erreichen sind. „Dazu sollten die Bedienelemente der Kassenautomaten tiefer angebracht werden“, rät Hätty. Ebenfalls negativ fiel auf, dass keine der getesteten Garagen breite Parkplätze für Eltern mit Kind anbot.
Insgesamt ist die Breite der Parkplätze häufig die Schwachstelle der Parkgaragen. Gesetzlich sind seit den 70er Jahren mindestens 2,30 Meter vorgeschrieben, der ADAC empfiehlt eine Mindestbreite von 2,50 Metern, da die Fahrzeuge in den letzten Jahrzehnten immer breiter wurden. „Hier sehen wir den Gesetzgeber in der Pflicht, die nötigen Voraussetzungen zu schaffen“, bekräftigt Thomas Hätty.
Alle Details zum Test können unter www.adac.de/parkhaustest zu finden.
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