Immer wieder Kofferraum-Tetris: ADAC gibt Tipps zum sicheren Beladen des Autos
Sommerferien stehen vor der Tür | Koffer, Taschen und Co. sicher im Auto verstauen | Loses Gepäck kann gefährlich werden
Karlsruhe. Der Countdown für die Sommerferien läuft – die Hauptreisezeit in Baden-Württemberg steht vor der Tür. Auch in diesem Jahr starten viele Reisende mit dem Auto in die schönste Zeit des Jahres. Das Fahrzeug schnell und unüberlegt bis unters Dach vollzupacken, ist dabei laut ADAC Nordbaden e.V. keine gute Idee. Worauf es beim sicheren Beladen ankommt und was es vor der Abfahrt zu beachten gilt, verrät Verkehrsexperte Dennis Plischke vom ADAC Nordbaden.
Vor der Abfahrt: Technik-Check
Noch bevor es ans Packen geht, steht der Fahrzeug-Check an: „Fahrerinnen und Fahrer sollten den Reifendruck prüfen und auf die voraussichtliche Ladung anpassen“, so Dennis Plischke. Dies gelte auch für das Ersatzrad. „Wenn keines vorhanden ist, sollte stattdessen die Haltbarkeit des Reifendichtmittels überprüft werden. Daneben müssen Öl, wenn nötig AdBlue und Scheibenwischerwasser aufgefüllt werden“, weiß der ADAC Experte. „Die Lichtanlagen zu prüfen ist ratsam, ehe es ans Belade-Tetris geht.“
Zeit für das Beladen nehmen
Beim sicheren Beladen des Autos gilt es strategisch vorzugehen: Koffer und andere schwere Gegenstände sollten immer auf dem Kofferraumboden und direkt hinter der Rücksitzlehne verstaut werden. Besonders schwere Gegenstände sind am sichersten im Fußraum aufbewahrt. Dennis Plischke rät, beim Packen nicht in Stress zu verfallen: „Besonders wichtig ist es, sich für die Ladungssicherung genügend Zeit zu nehmen. Schon lose leichte Gegenstände können beim Bremsen oder anderen Manövern zu lebensgefährlichen Geschossen werden“. Flaschen, Bücher und Tablets oder Spielzeug sollten idealerweise im Fußraum hinter den Vordersitzen verstaut werden.
Hilfsmittel wie Netze verwenden
Ragt das Gepäck im Kofferraum über die Rückenlehne hinaus, empfiehlt der ADAC Experte den Einsatz eines Laderaumgitters oder -netzes. Zur zusätzlichen Sicherung können auch Zurrgurte oder eine Decke hilfreich sein. „Hier gilt es zu beachten: Die Rücksitzlehne sollte nicht umgeklappt werden, da sie als schützende Barriere zwischen den Insassen und dem Gepäck fungiert“, sagt Dennis Plischke.
Dachbox nicht überladen
Wer mit einer Dachbox auf Reisen geht, sollte beachten, darin ausschließlich leichte Gegenstände zu transportieren. Sowohl das Fahrverhalten des Autos als auch der Schwerpunkt verändern sich durch die Beladung der Dachbox. Der Experte rät: „Fahrerinnen und Fahrer sollten unbedingt die Dachlast, das allgemeine Gesamtgewicht sowie die Achslasten beachten.“ Beim Transport von Fahrrädern gilt es, geeignete Trägersysteme zu verwenden. Und als Tipp nach der Reise: Dachboxen sind Spritfresser, sie zeitnah abzumontieren spart bares Geld.
Warnweste gehört in das Fahrzeuginnere
„Grundsätzlich müssen Verbandskasten und Warndreieck im Notfall immer griffbereit sein, heißt an einem leicht zugänglichen Ort und nicht unter dem Kofferraumboden“, weiß Plischke. „Die Warnweste gehört dabei ins Wageninnere!“ Es sei ratsam, eine Weste pro Passagier dabei zu haben. In einigen Ländern, z.B. in Italien, ist das bereits Pflicht. Dennis Plischke rät deshalb, sich vor einer Urlaubsfahrt ins Ausland über die landeseigenen Vorschriften zu informieren, selbstverständlich gilt dies auch für Regelungen in Transitländern.
Bei Verstößen drohen Strafen
Nicht nur im Inland, auch im Ausland, drohen Strafen bei mangelhafter Ladungssicherung oder beim Verstoß gegen geltende Verkehrsvorschriften. In Deutschland können Geldstrafen und ein Punkt in Flensburg verordnet werden, bei Unfällen mit Personenschäden drohen noch drastischere Strafen. Ein zu hohes Gewicht des Autos beeinträchtigt zudem die Verkehrssicherheit. Der Bremsweg verlängert sich und Ausweichmanöver verlaufen schleppender. Es drohen zudem Bußgelder bis 235 Euro und ein Punkt in Flensburg.
Bei Fragen rund um das Thema Sicherheit im Straßenverkehr stehen die Verkehrs- und Technik-Experten des ADAC Nordbaden e.V. telefonisch unter 0721 810 49 49 zur Verfügung. Der ADAC gibt auf seiner Webseite weitere Tipps rund um das Thema Sommerurlaub, Verkehr und Sicherheit, so zum Beispiel zur Fahrradsicherung auf dem Auto, Verkehrsvorschriften im Ausland sowie einen ADAC Test zur richtigen Ladungssicherung.
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