ADAC diskutiert mit kommunalen Experten über Baustellenmanagement und –sicherheit
Prozessabläufe, Anforderungen und Transparenz für Verkehrsteilnehmer optimieren und Verkehrsbeeinträchtigungen reduzieren.
Rastatt/Baden. Staus durch Straßenbaustellen gehören zu den größten Ärgernissen für Autofahrer in Städten und auf dem Land und verursachen darüber hinaus beträchtlichen volkswirtschaftlichen Schaden. Das haben die beiden ADAC Studien „Mobil in der Stadt“ und „Mobil auf dem Land“ in den vergangenen Jahren untermauert. Schlechte Noten bekam vor allem das Baustellenmanagement. Die Kritik der Verkehrsteilnehmer nimmt der ADAC zum Anlass, in diesem Jahr bei sieben Veranstaltungen in verschiedenen Bundesländern gemeinsam mit Baustellen- und Verkehrsexperten über Möglichkeiten des Baustellenmanagements zu diskutieren. Im Fokus stehen dabei die Chancen durch Kommunikation und Digitalisierung. Am heutigen Dienstag luden der ADAC Nordbaden e.V. und der ADAC Südbaden e.V. zur ADAC Expertenreihe „Baustellenmanagement und -sicherheit innerorts sowie auf Landstraßen“ in die BadnerHalle Rastatt ein.
„Klar ist, dass Baustellen immer gewisse Behinderungen mit sich bringen. Ziel sollte jedoch sein, dass die Beeinträchtigungen für Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich ausfallen - bei gleichzeitig höchstmöglichem Schutz der Baustellenarbeiter“, betonte Karin Birthelmer, Verkehrsreferentin des ADAC Nordbaden, bei der Begrüßung der 63 angemeldeten Teilnehmer der Diskussionsrunde. Alfred Haas, Vorstandsmitglied für Technik und Verkehr beim ADAC Südbaden ergänzte: „Die frühzeitige Erkennbarkeit und Übersichtlichkeit von Baustellen reduzieren auch das Gefährdungspotenzial und das Unfallrisiko“. Eine neue Richtlinie sieht beispielsweise vor, dass zwischen dem Arbeits- und dem Verkehrsbereich größere Sicherheitsabstände eingerichtet werden – mit weitreichenden Folgen für die Planung und Organisation von Baustellen sowie für die Verkehrsteilnehmer.
In einer aktuellen Untersuchung des ADAC vermisst mehr als ein Drittel der befragten Verkehrsteilnehmer eine zügige Abwicklung der Baustellen. Zudem kritisieren sie die Vielzahl der Baustellen zur gleichen Zeit. Weiteres Verbesserungspotenzial sehen die Befragten durch rechtzeitige Ankündigungen von Baustellen und bessere Informationen zu baustellenbedingten Staus. Gewünscht wird zudem eine verbesserte Verkehrsführung und – vor allem aus der Sicht der Radfahrer – mehr Sicherheit bei der Fahrt durch die Baustellen.
Für die Akzeptanz der Verkehrsteilnehmer ist darüber hinaus die Transparenz des Baustellenmanagements von größter Bedeutung. Eine frühzeitige Präsentation des Konzeptes, Information über Grund und Dauer der Baustelle sowie die regelmäßige Kommunikation über den aktuellen Status des baulichen Fortschritts mit Hilfe digitaler Plattformen und der Medien erhöht bei den Bürgern das Verständnis für Baumaßnahmen und reduziert Ärger.
Ziel der ADAC Expertenreihe war es, den Dialog der Verkehrsexperten zu fördern und die vielfältigen rechtlichen und technischen Anforderungen zu erfassen, die heute an das Baustellenmanagement innerorts und auf Landstraßen gestellt werden. Die bewährte Mischung aus Fachvorträgen und Diskussion der ADAC Veranstaltungsreihe schärfte unter den Teilnehmern das Verständnis für die komplexen Prozessabläufe bei der Einrichtung von Baustellen und bot zahlreiche Anregungen für künftige Projekte.
Weitere Informationen unter www.adac.de/expertenreihe2019.
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