ADAC-Test: Mit dem Bus problemlos zur Schule
Bei einem aktuellen ADAC-Test von Schulbusfahrten in Deutschland schnitten alle 60 Fahrten mit einem positiven Ergebnis ab – unter ihnen sechs Busse aus Baden-Württemberg.
Beim jüngsten ADAC Schulbustest bekam mehr als ein Drittel die Note „sehr gut“, 60 Prozent die Note „gut“ und drei Fahrten erzielten die Note „ausreichend“. Überfüllte Busse gab es in diesem Test kaum. Insgesamt waren deutlich mehr positive Punkte zu verzeichnen als negative.
Den ersten Platz belegte die Linie K52 zum Schuldorf Bergstraße in Seeheim-Jugenheim/Hessen. Die Pluspunkte: auf die Minute pünktlich, nicht überfüllt, die Haltegriffe in kindgerechter Höhe, Videoüberwachung sowie Spiegel/Kamera zur Kontrolle des hinteren Türbereichs, eine Kabine für den Fahrer, vollständige Beschilderung und ein Display mit umfassenden Informationen, ein eigener Bereich mit Stopp-Taste für Rollstuhlfahrer und nicht zuletzt ein sehr freundlicher Fahrer.
Aber auch die sechs in Baden-Württemberg getesteten Busse schnitten „gut“, Linie 11 in Reutlingen sogar „sehr gut“ ab. In Nordbaden wurden die Linie 705 in Wiesloch zum Kepler-Gymnasium und Linie 2 zum Ottheinrich-Gymnasium in Pforzheim genau unter die Lupe genommen. Während bei der Linie 2 die fehlende Videoüberwachung und eine Verspätung von mehr als fünf Minuten bemängelt wurden, fielen bei der Linie 705 das Gedränge beim Ein- und Aussteigen sowie die ebenfalls fehlende Videoüberwachung negativ ins Gewicht. Doch letztlich überwogen die Stärken und beide Buslinien gingen mit der Note „gut“ aus dem Test hervor.
Die Linie 549 zum Europa-Gymnasium in Wörth/Rheinland-Pfalz landete mit der Bewertung „ausreichend“ auf dem letzten Platz des Vergleichs. In dem Reisebus gab es all das nicht, was den Testsieger auszeichnet. Außerdem endete die Fahrt mit einer mehr als fünfminütigen Verspätung.
Über das gesamte Testfeld hinweg lieferten die Busse ein erfreuliches Bild: So waren die Haltegriffe meist in kindgerechter Höhe angebracht. Drei Viertel der Fahrer waren durch eine Kabine vor dem Lärm der Kinder geschützt und fast alle konzentrierten sich ganz und gar auf ihre Aufgabe, waren zumeist freundlich und korrekt. Auch der Raum rechts neben dem Fahrersitz war nahezu immer frei, so dass die uneingeschränkte Sicht nach außen gewährleistet war. Daneben gab es fast nirgends scharfe Ecken und Kanten oder andere Gefahrenquellen. Außerdem waren die Busse sauber, die Notfallausstattung war immer an Bord.
Negativ aufgefallen sind zum Beispiel Verspätungen von mehr als fünf Minuten bei fast einem Fünftel der Fahrten. In jedem fünften Bus gab es keinen eigenen Platz mit Stopp-Taste für Rollstuhlfahrer. Videoüberwachung gab es nur in einem Drittel der Busse. Bei 20 Prozent fand sich kein Informationsdisplay, bei doppelt so vielen waren die Angaben darauf nicht komplett.
Die Stichprobe wurde in allen Bundesländern mit mehr als 200.000 Schülern und ausschließlich in Bussen des Öffentlichen Personennahverkehrs durchgeführt. Die ADAC-Experten begleiteten die Kinder im ersten Quartal 2016 inkognito morgens auf 60 Fahrten zur Schule von mindestens einer halben Stunde Dauer. Dabei bewerteten sie mehr als 100 Prüfpunkte in den Kategorien Beförderung, Fahrer und Fahrzeug.
Die bundesweite Presseinformation und die zugehörigen Infografiken finden Sie online unter www.presse.adac.de, die detaillierten Ergebnisse unter www.adac.de/schulbustest.
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