Zufriedenheit von Verkehrsteilnehmern in Mannheim untersucht
Im ADAC Monitor „Mobil in der Stadt“ liegt Mannheim im Mittelfeld | Momentaufnahme im Corona-Spätsommer
Mannheim. Wie zufrieden waren Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger und Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs von August bis Oktober 2020 mit ihrer jeweiligen Mobilitätssituation in ihrer Stadt? Das haben Bewohner, Pendler und Besucher von 29 Städten in Deutschland dem ADAC in rund 12.000 Interviews verraten. Die Ergebnisse des „ADAC Monitor Mobil in der Stadt“ geben das Stimmungsbild von jeweils rund 400 befragten Verkehrsteilnehmern einer Stadt anhand eines Zufriedenheitsindex wieder. Mannheim liegt dabei im Gesamtranking über alle vier Fortbewegungsarten auf dem 14 Platz und schneidet auch in den Teilbereichen der vier Fortbewegungsarten bei den meisten Aspekten im Mittelfeld ab.
Verbesserungswürdig ist das Miteinander der Verkehrsteilnehmer: Wenn es um die Einhaltung von Regeln geht, ärgern sich Fußgänger, Autofahrer und Radfahrer über die jeweils anderen Verkehrsteilnehmer. „Hier ist jeder Einzelne gefragt, mit mehr Respekt aber auch Gelassenheit im Straßenverkehr unterwegs zu sein“ empfiehlt Thomas Hätty, Leiter Verkehr und Technik des ADAC Nordbaden. Insgesamt können die Umfrageergebnisse den Stadtplanern Anhaltspunkte liefern, wo man mit seiner Mobilitätskonzept richtig liege oder wo man Dinge noch genauer unter die Lupe nehmen müsse, so Hätty.
Im Teilbereich Pkw liegt die Quadratestadt auf Rang 12. Die Zufriedenheit überwiegt vor allem bei den Aspekten Wegweisung und Beschilderung von Parkmöglichkeiten. Unzufriedenheit äußerten die Autofahrer über die Höhe der Parkgebühren, das Parkraumangebot und das für das Baustellenmanagement.
Im Teilindex Fahrrad schneidet Mannheim mit dem 13., bei den Fußgängern mit dem 18. Platz ab. Fahrradfahrer gaben gute Noten für die Zuverlässigkeit, ihr Ziel in der geplanten Zeit zu erreichen und die Wartezeit an Ampeln. Besser als im Durchschnitt wird in Mannheim die Verfügbarkeit von Leihrädern bewertet. Wenig Zufriedenheit erzeugt in Mannheim das Radwegenetz. Fußgänger wünschen sich mehr Sitzgelegenheiten entlang der Gehwege, gaben aber viele Zufriedenheitspunkte für gesicherte Überquerungsmöglichkeiten und die Beleuchtung von Wegen und Überquerungen.
ÖPNV-Nutzer sind mit den kurzen Wegen beim Umsteigen sowie der Dichte der Haltestellen und der Häufigkeit der Verbindungen zufrieden. Das Angebot von Parkplätzen an Stationen und Bahnhöfen stört jeden 5. Nutzer. Im Zufriedenheits-Index liegt Mannheim mit seinem öffentlichen Nahverkehr auf Rang 15.
Seit Corona haben 46 Prozent der Befragten in Mannheim den ÖPNV seltener oder gar nicht mehr benutzt, das sind deutlich mehr als im Gesamtdurchschnitt, der bei 35 Prozent liegt. Stattdessen gaben in Mannheim 21 Prozent an, das Auto seither häufiger zu nutzen, 20 Prozent sind häufiger per Rad, 31 Prozent häufiger zu Fuß unterwegs. Ob es der öffentliche Nahverkehr zügig aus der „Corona-Delle“ herausschafft, hängt laut ADAC stark davon ab, wie konsequent die Hygieneregeln durchgesetzt werden und ob eine höhere Taktung für mehr Platz in Bussen und Bahnen sorgt.
Die kompletten Ergebnisse des ADAC Monitors „Mobil in der Stadt“ sind unter adac.de/monitor nachzulesen.
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