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Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt | 26.03.2021

Zeitumstellung erhöht Wildunfallgefahr

Am Wochenende wird die Zeit umgestellt – damit fällt der morgendliche Berufsverkehr quasi über Nacht erst einmal wieder in die Dämmerung und die Gefahr von Wildunfällen steigt bis Ende Mai deutlich an.

Wildunfallgefahr in der Dämmerung / Foto: AdobeStock, Tabor Chichakly

Am Wochenende wird die Zeit umgestellt – damit fällt der morgendliche Berufsverkehr quasi über Nacht erst einmal wieder in die Dämmerung. Zu dieser frühen Stunde ist auch das Wild unterwegs, das weder Sommer- noch Winterzeit kennt. Vor allem die Rehe werden jetzt im Frühjahr wieder richtig aktiv und sind vermehrt auf Futter- oder Reviersuche, und die Wildschweinrotten sind mit ihren Frischlingen unterwegs. Dabei kreuzen sie alle häufig die Straßen. Die Gefahr von Wildunfällen steigt also ab der kommenden Woche bis Ende Mai deutlich an. Rund 20 Prozent mehr Unfälle wurden in den vergangenen Jahren in diesem Zeitraum verzeichnet.

Der Wildwechsel gehört außerhalb geschlossener Ortschaften zur den Unfallursachen Nummer eins. Allein im Jagdjahr 2019/20 hat es in Niedersachsen laut Jagdverband 31.100 Wildunfälle gegeben, das sind über 2.600 mehr als im Vorjahr. Am häufigsten – zu knapp 90 Prozent – kommt es zu Kollisionen mit Rehwild. In Sachsen/Anhalt waren es 9.360 Wildunfälle , das sind 30 weniger als im Vorjahr. Am häufigsten – 7.150 Mal, also zu knapp 70 Prozent - hat dabei das Rehwild für Kollisionen gesorgt. Das Schwarzwild hat einen Anteil von fast 18 Prozent, also 1.660 Unfälle.

Für Autofahrer heißt das ab sofort wieder: Wachsam sein - besonders in der Dämmerung und dort, wo die Wildwechselschilder stehen! Lieber etwas langsamer fahren, um im Ernstfall noch rechtzeitig bremsen zu können. Sollte es dafür zu spät sein, auf keinen Fall ausweichen. Damit bringt man nur sich und andere in Gefahr.

Wer folgende Tipps befolgt, kommt trotz Wildwechsel sicher an:

  • Fahrbahnränder im Auge behalten und ausreichend Sicherheitsabstand zum rechten Fahrstreifen wahren.
  • Stets auf mehrere Tiere einstellen! Achtung: Wild flüchtet nicht immer auf dem kürzesten Weg, sondern oft vor dem Fahrzeug her.
  • Stehen Tiere auf der Straße und es herrscht kein Verkehr, bremsen, hupen und gegebenenfalls abblenden, damit das Wild einen Fluchtweg findet.
  • Nutzen alle Vorsichtsmaßnahmen nichts, dem Tier nicht ausweichen! Um sich und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden: Lenkrad fest umgreifen und bremsen.

Kommt es doch zu einem Unfall, Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen und Unfallstelle absichern. Das gilt auch, wenn das Tier verletzt geflüchtet ist. Anschließend die Polizei verständigen und, wenn möglich, das tote Tier an den Randstreifen ziehen, damit keine Folgeunfälle passieren. Wegen eventueller Tollwutgefahr auf jeden Fall Handschuhe anziehen und vorsichtig sein, weil verletzte Tiere auskeilen könnten. Das angefahrene Wild darf übrigens nicht vom Unfallort entfernt werden, sonst droht eine Anzeige wegen Wilderei. Das kann eine saftige Strafe nach sich ziehen. Dasselbe gilt auch für die Mitnahme verendeter Tiere für den eigenen Verzehr. Das darf nur der Jagdpächter.


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