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Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt | 22.10.2020

ADAC: Wildunfallgefahr steigt mit Zeitumstellung

Wachsam sein und Fuß vom Gas!

 Am Wochenende wird die Zeit umgestellt – ab Sonntag gilt wieder die Winterzeit. Auf den Straßen macht sich das vor allem für die Pendler bemerkbar: Während es morgens früher hell wird, fällt der abendliche Berufsverkehr quasi über Nacht in die Dämmerung. In dieser Zeit ist auch das Wild unterwegs, das weder Sommer- noch Winterzeit kennt. Viele Wildtiere sind dämmerungsaktiv und legen im Herbst auf der Suche nach Futter längere Wege zurück. Dabei kreuzen sie häufig die Straßen und bleiben teilweise regungslos stehen, wenn sie geblendet werden. Die Gefahr von Wildunfällen steigt also ab der kommenden Woche wieder deutlich an. Rund 13 Prozent mehr Unfälle wurden in den vergangenen Jahren in diesem Zeitraum verzeichnet. Nebel und Regen erschweren das Fahren zusätzlich.


Der Wildwechsel gehört außerhalb geschlossener Ortschaften zu den Unfallursachen Nummer eins. Allein im Jahr 2019 hat es in Niedersachsen 32.692 Wildunfälle gegeben, das sind über 4.500 mehr als im Vorjahr. Am häufigsten – zu rund 90 Prozent – kommt es zu Kollisionen mit Rehwild.

In Sachsen-Anhalt waren es ingesamt 15.100 Wildunfälle gegeben. Das sind 1000 mehr als im Jahr zuvor. Am häufigsten – 10.368 Mal, also zu fast 70 Prozent - hat dabei das Rehwild für Kollisionen gesorgt. Das Schwarzwild hat einen Anteil von rund 13 Prozent, also 1.967 Unfälle.

Für Autofahrer heißt es ab sofort wieder: Wachsam sein - besonders in der Dämmerung und dort, wo die Wildwechselschilder stehen! Lieber etwas langsamer fahren, um im Ernstfall noch rechtzeitig bremsen zu können. Sollte es dafür zu spät sein, auf keinen Fall ausweichen. Damit bringt man nur sich und andere in Gefahr.


Wer folgende Tipps befolgt, kommt trotz Wildwechsel sicher an:

  • Fahrbahnränder im Auge behalten und ausreichend Sicherheitsabstand zum rechten Fahrstreifen wahren.
  • Stets auf mehrere Tiere einstellen! Achtung: Wild flüchtet nicht immer auf dem kürzesten Weg, sondern oft vor dem Fahrzeug her.
  • Stehen Tiere auf der Straße und es herrscht kein Verkehr, bremsen, hupen und gegebenenfalls abblenden, damit das Wild einen Fluchtweg findet.
  • Nutzen alle Vorsichtsmaßnahmen nichts, dem Tier nicht ausweichen! Um sich und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden: Lenkrad fest umgreifen und bremsen.

Kommt es doch zu einem Unfall, Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen und Unfallstelle absichern. Das gilt auch, wenn das Tier verletzt geflüchtet ist. Anschließend die Polizei verständigen und, wenn möglich, das tote Tier an den Randstreifen ziehen, damit keine Folgeunfälle passieren. Wegen eventueller Tollwutgefahr auf jeden Fall Handschuhe anziehen und vorsichtig sein, weil verletzte Tiere auskeilen könnten. Das angefahrene Wild darf übrigens nicht vom Unfallort entfernt werden, sonst droht eine Anzeige wegen Wilderei. Das kann eine saftige Strafe nach sich ziehen. Dasselbe gilt auch für die Mitnahme verendeter Tiere für den eigenen Verzehr. Das darf nur der Jagdpächter.


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