ADAC Staubilanz 2021: 45.325 Staus auf Niedersachsens Autobahnen

 Staukilometer kaum gestiegen, staureichster Abschnitt auf der A 1 bei Holdorf

Die Pandemie hält immer noch an, aber die Autobahnen in Niedersachsen werden wieder voller. 45.325-mal hieß es im vergangenen Jahr Stillstand für die Verkehrsteilnehmer*innen, das waren 6.028 Staus mehr als im Jahr 2020, aber fast 10.000 weniger als 2019, also vor Corona. Die Staukilometer haben sich gegenüber 2020 dagegen kaum verändert, es waren 73.987 und damit lediglich 738 Kilometer mehr als im Vorjahr und immer noch gut halb so viel wie vor der Pandemie. Geduld war trotzdem gefragt. Die Staustunden summierten sich im Jahr 2021 landesweit auf 22.542, also 613 mehr als im Vorjahr. Vor Corona waren es mit 43.442 noch rund doppelt so viele Stunden. Stauursachen waren nach wie vor überwiegend Baustellen, die insbesondere in Ferienzeiten zu Nadelöhren wurden, oder der Wintereinbruch im Februar.

Auf die mit weitem Abstand meisten Staukilometer hat es in diesem Jahr ein Abschnitt auf der A 1 gebracht: Zwischen Neuenkirchen-Vörden und Holdorf staute sich der Verkehr im Bereich der dortigen Langzeitbaustelle in 2.024 Staus auf insgesamt 6.741 Kilometern. Der zweite Platz ging an dieselbe Baustelle und betrifft einen nördlicheren Abschnitt. 1.247 Staus und 3.913 Staukilometer waren es zwischen Holdorf und Lohne/Dinklage. Etwas weniger Staukilometer, dafür die höchste Anzahl an Einzelstaus gab es ebenfalls auf der A 1, in der Baustelle bei Osnabrück. Zwischen dem Kreuz Lotte-Osnabrück und Osnabrück-Hafen kamen 2.523 Staus zusammen, die Staulänge betrug hier 3.359 Kilometer.

Betrachtet man die gesamte Autobahn im Bundesland, gab es auf der A 7 die meisten Staus und Staukilometer zu verzeichnen, auch wenn es weniger waren als im Vorjahr und der Abstand zur A 1 kleiner geworden ist. Die Gesamtkilometerzahl im vergangenen Jahr betrug auf der A 7 24.903 (2020: 26.204) – bei einer Anzahl von 9.824 Staus (2020: 10.816). Auf der A 1 waren es 22.844 Staukilometer (2020: 21.140) und 9.543 Staus (2020: 8.512).

Weniger Bautätigkeit auf A 7 und A 2 – weniger Staus

Bei den staureichsten Autobahnabschnitten reiht sich Vorjahres-Spitzenreiter A 7 hinter der A 1 ein. Die wichtige Nord-Südverbindung A 7 lag hier wegen der Bautätigkeiten zwischen Hannover und Hamburg in den Vorjahren regelmäßig vorn. Nicht so diesmal, weil es lange Zeit nur noch die Baustelle zwischen Bad Fallingbostel und Bispingen gab. Genau dort lagen aber auch die Abschnitte, die für die meisten Behinderungen gesorgt haben. Zwischen Dorfmark und Soltau-Süd gab es 816 Staus mit immerhin 3.850 Staukilometern, und zwischen Soltau-Süd und Soltau-Ost waren es 781 Staus mit einer Gesamtlänge von 3.183 Kilometern.

Die A 7 Baustellen im südlichen Niedersachsen haben dagegen weniger Staus verursacht. Am meisten zwischen Northeim-Nord und Echte, wo sich der Verkehr im Bereich der Langzeitbaustelle auf 1.376 Kilometern staute, es gab 954 Staus.
Die A 2 war wegen der geringen Bautätigkeit nicht so staubelastet wie noch vor einigen Jahren. Wenn es Staus gab, dann zumeist im Bereich Garbsen. So waren es zwischen Garbsen und Wunstorf-Luthe 1.464 Staukilometer in 347 Staus.

Ganz viel Schnee sorgt für staureiche Tage

Der Wintereinbruch im Februar hat 2021 für reichlich Stillstand in Niedersachsen gesorgt. Der 8. Februar, ein Montag, war mit 593 Staus und 1.609 Staukilometern der staureichste Tag, dicht dahinter der folgende Dienstag, 9. Februar, mit 588 Staus und einer Staulänge von 1.540 Kilometern.
Den längsten Stau gab es dagegen in der Ferienzeit – auf der A 7 von Hannover in Richtung Hamburg. Auf einer Länge von 29 Kilometern reihten sich die Fahrzeuge am Samstag, 31. Juli, zwischen dem Dreieck Walsrode und Bispingen. Am längsten gedauert hat ein 11 Kilometer langer Stau am 28. August zwischen Garbsen und Bad Nenndorf. Knapp 18 Stunden mussten die Verkehrsteilnehmer*innen hier insgesamt ausharren.