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Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt | 16.09.2022

ADAC Staubilanz für die Sommerferien

8.779 Staukilometer auf den niedersächsischen Autobahnen
A 7-Baustellen sorgen für die meisten Staus: 37 Kilometer Stillstand bei Bispingen

Copyright: Adobe Stock Sina Ettmer

 Reisemittel Nummer eins für die Fahrt in den Urlaub waren in diesem Sommer das Auto und der Camper. Das schlussfolgern die ADAC Verkehrsexperten nach der Analyse von Anzahl und Länge der Staus auf den niedersächsischen Autobahnen. Laut der aktuellen ADAC Staubilanz für die Sommerferien gab es 3.975 Staus mit insgesamt 8.779 Kilometern Stillstand auf den Autobahnen hierzulande. Stau-Spitzenreiter war dabei wieder einmal mit weitem Abstand die A 7 mit 1.345 Staus und 3.618 Kilometern, gefolgt von der A 1 (575 Staus/2.470 km) und der A 31 (525 Staus/246 km). Bei der Staulänge schiebt sich die A 2 auf das Podium, dort waren zwar „nur“ 366 Staus zu verzeichnen, aber immerhin 1.251 Staukilometer.

Wenn es Staus und Behinderungen gab, lag das zumeist an Baustellen. Für die längsten Staus haben auf der A 7 jedoch nicht die aufeinanderfolgenden Baustellen im Süden Niedersachsens gesorgt, sondern die Baustelle zwischen Soltau-Ost und Evendorf auf dem wie immer stark befahrenen Abschnitt zwischen Hannover und Hamburg. Unter den 12 längsten Staus während der Ferien war sie gleich sechs Mal die Ursache. Am meisten Geduld mussten die Urlauber dort am ersten Feriensamstag, 16. Juli, aufbringen, mit 37 Staukilometern der längste Stau der Saison. Den zweiten Platz mit immerhin noch 27 Staukilometern teilen sich derselbe Abschnitt am darauffolgenden Tag, 17. Juli, und der Baustellenbereich zwischen Lohne und Bramsche auf der A 1. Auch diese Baustelle taucht unter den längsten Staus noch drei weitere Male auf. Das zeigt, dass es vor allem die wichtigen Nord-Süd-Verbindungen A 1 und A 7 waren, die für den Weg in den Urlaub genutzt wurden. Der Trend zu Ferien an Nord- und Ostsee setzt sich offensichtlich auch nach den coronabedingten Einschränkungen fort.

Dagegen wird die A 2 vorwiegend als Pendler- und Transitstrecke genutzt, daher ist es positiv zu bewerten, dass Baumaßnahmen dort zuletzt komprimiert an den Wochenenden stattfanden und so nicht über Wochen für ein erhöhtes Stau- und Unfallrisiko gesorgt haben. Allerdings hat auch eine dieser Wochenendbaustellen für einen Spitzenwert unter den Saisonstaus gesorgt. Am 22. Juli stauten sich die Fahrzeuge hier auf 23 Kilometer Länge.
Der staureichste Tag der Sommerferien war der 15. Juli. Allein an diesem Freitag gab es 140 Staus mit einer Gesamtlänge von 267 Kilometern. Einen Stau weniger, dafür eine Gesamtlänge von sogar 336 Kilometern gab es am Freitag, 1. August.

Hintergrund
Wichtige Information: Fehlende Vergleichbarkeit
Aufgrund einer Überarbeitung der ADAC Datenanalyse ist ein Vergleich der Stauzahlen 2022 mit den Vorjahreszahlen nicht möglich.

Die Anpassung war notwendig, weil der ADAC inzwischen auf eine viel größere Datenbasis zurückgreifen kann. Inzwischen werden die Geschwindigkeitswerte von mindestens 30 unterschiedlichen Fahrzeugen auf einem Streckenabschnitt von mindestens 300 Metern genutzt, während es im vorherigen Analysemodell die Geschwindigkeitswerte von nur drei unterschiedlichen Fahrzeugen auf einem Abschnitt von einem Kilometer waren. Hinzu kommt, dass nun Geschwindigkeitswerte genutzt werden, die unter 30 Prozent der erlauben Geschwindigkeit fallen, während sie vorherunter dem statischen Grenzwert von 40 Stundenkilometern lagen. Außerdem muss die Verzögerung gegenüber „freier Fahrt“ nun mindestens 1 Minute betragen

Wie kommt der ADAC an die Staudaten?
Der ADAC nutzt zur Stauermittlung die Geschwindigkeitsdaten von Fahrzeugflotten. Mithilfe von On-Board-Units in Lkw (ca. 150.000), Smartphone-Apps und Navigationssystemen (ca. 4,5 Millionen) können umfangreiche Verkehrsdaten in Echtzeit generiert werden. Diese „Floating Car Data“ bestehen aus der aktuellen Position und Geschwindigkeit des Fahrzeugs und werden über das Mobilfunknetz direkt in die ADAC Verkehrsredaktion übertragen. Dort werden die Daten digital in Echtzeit analysiert und verarbeitet.

In die Staubilanz fließen nur Verkehrsstörungen ab einem Kilometer Länge ein. Nur die längste Ausdehnung, die das Stauereignis im zeitlichen Verlauf aufweist, wird berücksichtigt.


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