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Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt | 02.02.2023

ADAC Staubilanz 2022 für Sachsen-Anhalt

11.510 Kilometer Stau auf den Autobahnen in Sachsen-Anhalt

Copyrighr: Adobe Stock Sarah Ettmer Home

 A 2-Baustelle an der Elbbrücke bei Hohenwarthe sorgt für die meisten und längsten Staus

Stillstand im Stau statt Autoverzicht: Laut der aktuellen ADAC Staubilanz stauten sich die Fahrzeuge auf den Autobahnen in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr auf einer Länge von 11.510 Kilometern. Insgesamt 5.059 Staus sorgten für eine Wartezeit von 5.224 Stunden, die die Verkehrsteilnehmenden großteils vor der Einfahrt in Baustellenbereiche verbringen mussten. Diese wurden immer wieder zu Nadelöhren.

Stauspitzenreiter war im Jahr 2022 erneut die A 2, die mit 1.583 Staus, 4.523 Staukilometern und einer Gesamtstaudauer von 2.083 Stunden knapp vor der A 9 lag (1.426 Staus, 4.094 Kilometer und 1.846 Stunden). Mit etwas mehr Abstand nimmt die A 14 wieder den dritten Platz ein, dort stauten sich die Fahrzeuge in 987 Staus auf zusammen 1.606 Kilometern, insgesamt 775 Stunden lang.

Die Top 5 der staureichsten Abschnitte: Baustellen bremsen den Verkehr

Wo gebaut wird, ist die Staugefahr besonders hoch, das hat vor allem die Großbaustelle an der A 2-Brücke bei Hohenwarthe gezeigt. Unter den landesweit fünf staureichsten Abschnitten belegt dieser Bereich die ersten beiden Plätze. Ganz vorn lag die Fahrtrichtung Westen: Zwischen Lostau und Magdeburg-Rothensee stauten sich die Fahrzeuge auf insgesamt 862 Kilometern. Die Dauer der 257 Staus betrug 459 Stunden. Mit etwas weniger Staukilometern (793), aber einer noch höheren Stauanzahl (308) folgt die andere Fahrtrichtung in derselben Baustelle zwischen Magdeburg-Rothensee und Lostau. Hier mussten die Verkehrsteilnehmenden insgesamt 363 Stunden ausharren.

Die übrigen Plätze unter den Top 5 werden von der A 9 belegt. Bei hohem Verkehrsaufkommen stauten sich die Fahrzeuge auf der wichtigen Nord-Süd-Verbindung ebenfalls vor und in Baustellenbereichen. Drittplatzierter ist der Abschnitt zwischen Naumburg und Droyßig. Hier waren es 245 Staus mit 753 Kilometern Länge und einer Gesamtdauer von 349 Stunden. Die Baustelle am Kreuz Rippachtal sorgte für die Plätze vier und fünf im Ranking. Zwischen Naumburg und Weißenfels wurden 585 Staukilometer gezählt, bei einer Stauanzahl von 110 und einer Wartezeit von 228 Stunden. Etwas weiter südlich, zwischen Weißenfels und dem Kreuz Rippachtal kam der Verkehr auf insgesamt 498 Staukilometern zum Erliegen. Gemeldet wurden 121 Staus, die Dauer betrug 190 Stunden.

Lange Staus vor allem in den Ferien? Nein!

Den längsten Einzelstau des Jahres gab es außerhalb der Ferien. Am 2. Dezember staute sich der Verkehr auf der A 9 zwischen Leipzig-West/Merseburg und Lederhose auf 21 Kilometern rund elf Stunden lang. Kurz dahinter folgt ein 21 Kilometer langer Stau zwischen Kreuz Rippachtal und Droyßig am 28. August mit einer Wartezeit von rund neun Stunden. Die staureichsten Tage lagen ebenfalls nicht in der Ferienzeit. Am 2. Dezember, einem Freitag, wurden 170 Staukilometer und damit der Spitzenwert gezählt. Mit fast 65 Stunden kam der 22. Juni, ein Mittwoch, auf die längste Staudauer.


Hintergrund

Wichtige Information: Fehlende Vergleichbarkeit

Aufgrund einer Überarbeitung der ADAC Datenanalyse ist ein Vergleich der Stauzahlen 2022 mit den Vorjahreszahlen nicht möglich. Die neue Methodik führt zu einem Rückgang der Anzahl der Staus und in geringerem Maß auch der Staulänge. Sehr kleine Staus von sehr kurzer Dauer werden nicht mehr berücksichtigt.

Die Anpassung war notwendig, weil der ADAC nun auf eine viel größere Datenbasis zurückgreifen kann. Inzwischen werden die Geschwindigkeitswerte von mindestens 30 unterschiedlichen Fahrzeugen auf einem Streckenabschnitt von mindestens 300 Metern genutzt, während es im vorherigen Analysemodell die Geschwindigkeitswerte von nur drei unterschiedlichen Fahrzeugen auf einem Abschnitt von einem Kilometer waren. Hinzu kommt, dass nun Geschwindigkeitswerte genutzt werden, die unter 30 Prozent der erlauben Geschwindigkeit fallen, während sie vorher unter dem statischen Grenzwert von 40 Stundenkilometern lagen. Außerdem muss die Verzögerung gegenüber „freier Fahrt“ nun mindestens eine Minute betragen. In die Staubilanz fließen nur Verkehrsstörungen ab einem Kilometer Länge ein. Nur die längste Ausdehnung, die das Stauereignis im zeitlichen Verlauf aufweist, wird berücksichtigt.

Wie kommt der ADAC an die Staudaten?

Der ADAC nutzt zur Stauermittlung die Geschwindigkeitsdaten von Fahrzeugflotten. Mithilfe von On-Board-Units in Lkw (ca. 150.000), Smartphone-Apps und Navigationssystemen (ca. 4,5 Millionen) können umfangreiche Verkehrsdaten in Echtzeit generiert werden. Diese „Floating Car Data“ bestehen aus der aktuellen Position und Geschwindigkeit des Fahrzeugs und werden über das Mobilfunknetz direkt in die ADAC Verkehrsredaktion übertragen. Dort werden die Daten digital in Echtzeit analysiert und verarbeitet.


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