Weniger Staus auf Sachsen-Anhalts Autobahnen
ADAC Staubilanz: A2 erneut Stau-Spitzenreiter.
Im Jahr 2024 gab es weniger Staus und weniger Staukilometer auf Sachsen-Anhalts Autobahnen. Laut der aktuellen ADAC Staubilanz stauten sich die Fahrzeuge auf insgesamt 14.594 Kilometern, was einen Rückgang von 923 Kilometern im Vergleich zu 2023 bedeutet. Die Anzahl der Staus sank auf 6.764, was 855 weniger sind als im Vorjahr. Auch die Wartezeit verringerte sich auf 6.627 Stunden, 824 Stunden weniger als 2023.
Baustellen und hohes Verkehrsaufkommen als Hauptursachen
Wie im Vorjahr waren auch diesmal wieder die Baustellen Hauptauslöser für Staus. Besonders betroffen waren die Monate Mai bis September. Im Mai wurden 655 Staus mit einer Gesamtdauer von 697 Stunden und einer Länge von 1.388 Kilometern verzeichnet. Der August war mit 763 Staus, 778 Stunden und 1.607 Kilometern der staureichste Monat. Das hohe Verkehrsaufkommen, insbesondere während der Ferienzeiten und an Feiertagen, trug maßgeblich zur Zunahme der Staus bei.
Top 3 der Autobahnen mit den meisten Staus
Auf der A2 waren im Jahr 2024 2.479 Staus mit einer Gesamtlänge von 7.562 Kilometern zu verzeichnen. Im Jahr 2023 waren es noch 2.736 Staus und 6.976 Kilometer. Die Langzeitbaustellen auf dieser Strecke erforderten eneut viel Geduld von den Autofahrern. Auf der A9 gab es 1.414 Staus und 2.675 Staukilometer, während es 2023 noch 2.273 Staus und 4.364 Kilometer waren. Die A14 verzeichnete 1.354 Staus mit einer Länge von 2.264 Kilometern, im Vergleich zu 1.492 Staus und 2.734 Kilometern im Vorjahr. Hier sorgte das hohe Verkehrsaufkommen im Berufsverkehr für häufige Staus, ähnlich wie im Jahr 2023.
Besondere Stauschwerpunkte
Der Abschnitt der A2 zwischen Magdeburg und Braunschweig, von der Anschlussstelle Marienborn bis Helmstedt-Ost, war mit 570 Staus, 1.630 Stunden und 3.084 Kilometern der staureichste. Auf Platz zwei folgte der Abschnitt der A38 zwischen Göttingen und Halle, von der Anschlussstelle Lützen bis zur Landesgrenze, mit 430 Staus, 146 Stunden und 364 Kilometern. Der dritte Platz ging an die A2 zwischen Magdeburg und Braunschweig, von der Anschlussstelle Eilsleben bis zur Anschlussstelle Alleringsleben, mit 392 Staus, 161 Stunden und 739 Kilometern. Platz 1 und Platz 3 gehören somit zu ein und derselben Großbaustelle, die uns auch 2025 weiter begleiten wird. 2024 trugen Pendelstrecken, Baustellen und touristischer Verkehr zur Stauentwicklung bei.
Längste Einzelstaus des Jahres
Der längste Einzelstau des Jahres ereignete sich am 22. Mai 2024 auf der A 2 zwischen Magdeburg und Braunschweig, von Kreuz Magdeburg bis Marienborn/Helmstedt-Ost. Der Stau erstreckte sich über 27 Kilometer und dauerte 15 Stunden. Die Hauptursache für diesen Stau war das hohe Verkehrsaufkommen aufgrund des Pfingstwochenendes. Ein weiterer langer Stau ereignete sich am 3. April 2024 auf der A2 zwischen Magdeburg und Braunschweig, von Kreuz Magdeburg bis Marienborn/Helmstedt-Ost. Dieser Stau war ebenfalls 27 Kilometer lang und dauerte 15 Stunden. Am 15. Oktober 2024 gab es einen 24 Kilometer langen Stau auf der A 2 zwischen Magdeburg und Braunschweig, von Irxleben bis Kreuz Wolfsburg/Königslutter, der 9 Stunden dauerte.
Längste Staus nach Dauer
Der längste Stau nach Dauer ereignete sich am 24. September 2024 auf der A 2 zwischen Magdeburg und Braunschweig, von Kreuz Magdeburg bis Marienborn/Helmstedt-Ost. Dieser Stau dauerte 21 Stunden und war 22 Kilometer lang. Ursache für diesen Stau war eine Baustelle, die zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führte. Zusätzlich kam es zu einem Unfall, der die Situation weiter verschärfte. Am 30. Juli 2024 gab es einen 20 Stunden langen Stau auf der A2 zwischen Magdeburg und Braunschweig, von Irxleben bis Marienborn/Helmstedt-Ost, der 20 Kilometer lang war. Ein weiterer langer Stau ereignete sich am 17. Mai 2024 auf der A2 zwischen Braunschweig und Magdeburg, von Rennau bis Eilsleben, der 19 Stunden und 16 Kilometer lang war.
Staureichste Tage im Jahr 2024
Die staureichsten Tage waren der 17. Januar 2024 mit 74 Staus, 41 Staustunden und 394 Kilometern Länge, der 3. September 2024 mit 65 Staus, 33 Staustunden und 63 Kilometern Länge sowie der 8. Januar 2024 mit 57 Staus, 47 Staustunden und 311 Kilometern Länge.
Auslöser im Januar war das winterliche Wetter mit starkem Schneefall und Glätte, was zu zahlreichen Unfällen und Verkehrsbehinderungen führte. Im September war es vor allem das Ende der Sommerferien, welches für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen sorgte.
Effizientere Baustellenkoordination und Förderung von Verkehrsinformationen
Um die Stausituation zu verbessern, ist eine effizientere Koordination der Baustellen notwendig. Wenn Baustellen auf Autobahnen und Bundesstraßen in einer Region zeitlich und räumlich besser abgestimmt werden, können Überlastungen im Verkehrssystem vermieden werden. Zusätzlich könnte die Förderung von Verkehrsinformationen und -diensten dazu beitragen, die Stausituation zu entschärfen. Echtzeitinformationen über Verkehrsbedingungen und alternative Routen könnten den Verkehrsteilnehmenden helfen, Staus zu vermeiden und ihre Fahrten effizienter zu planen. Der ADAC setzt bereits auf moderne Technologien wie Floating Car Data, um präzise Verkehrsdaten zu sammeln und zu analysieren. Eine verstärkte Nutzung und Weiterentwicklung solcher Dienste könnte langfristig zu einer besseren Verkehrsflusssteuerung beitragen.
Hintergrund
Wie kommt der ADAC an die Staudaten?
Der ADAC nutzt zur Stauermittlung Fahrzeugflotten mit ihren Geschwindigkeitsdaten. Nutzer von Online-Navigationsgeräten, Smartphone-Apps sowie Onboard-Units der Fuhrparks großer Speditionen liefern ständig anonymisiert und automatisiert ihre Positions- und Geschwindigkeitsinformationen („Floating Car Data“, im Durchschnitt mehr als 1 Mrd. Positions- und Geschwindigkeitsinformationen täglich) von deutschen Straßen. Diese Live-Daten werden zur Berechnung von Verkehrsstörungen verwendet.
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