ADAC Monitor 2017:
Hannoveraner und Pendler zufrieden mit der Mobilität
in der Landeshauptstadt - Baustellenmanagement und zunehmende Aggressivität bemängelt
„Mobil in der Stadt“ heißt in Hannover weitestgehend „zufrieden in der Stadt“. Das ist das Ergebnis des ADAC Monitor 2017, einer Umfrage unter Einwohnern und Pendlern in den 15 größten deutschen Städten zu ihrer Zufriedenheit mit der Mobilität. Im Gesamtranking nimmt Hannover hinter Dresden und Leipzig den dritten Platz ein: für Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs und Fußgänger top, für Radfahrer gut und für Autofahrer eigentlich auch – wenn die Baustellen nicht wären. Was für alle Befragten eindeutig besser werden könnte, ist das Verhalten untereinander. Ob Autofahrer untereinander, Radfahrer unter sich oder wenn Radfahrer und Fußgänger aufeinander treffen, Freundlichkeit und Rücksicht sind offenbar häufig Mangelware. Vor allem die Radfahrer fallen dabei auf. 60 Prozent der Autofahrer und 58 Prozent der Fußgänger beurteilen sie mit den Schulnoten 4 bis 6 auf der Zufriedenheitsskala. Sind die Autofahrer unter sich, kommt man auf 50 Prozent. Das Thema Aggressivität im Straßenverkehr bekommt scheinbar einen immer größeren Stellenwert.
Am wohlsten fühlen sich in der Landeshauptstadt laut der ADAC Umfrage die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs. Sie gaben an, mit der Zuverlässigkeit, der Taktdichte und der Direktheit der Verbindungen sehr zufrieden zu sein. Ebenfalls sehr zufrieden, wenn auch mit etwas geringeren Werten, sind die Fußgänger. Positiv bewerten sie vor allem die Direktheit der Wege, die Überquerungsmöglichkeiten und die Gehwegbreite.
Zufrieden sind die Radfahrer in Hannover z. B. mit dem Radwegenetz und dem Radwegezustand. Sehr zufrieden sind die Befragten mit der Direktheit der Wege, im Städtevergleich liegen sie damit knapp hinter der ersten Position.
Nicht ganz so positiv fällt die Bewertung der Autofahrer aus, z. B. für die staufreie Fahrt und die Straßeninfrastruktur. Besonders bemängelt wurde dabei das Baustellenmanagement. 42 Prozent der Befragten sind damit unzufrieden. Außerdem stören sich die Autofahrer am Verhalten andere Autofahrer.
Der Mobilitätsmonitor des ADAC hat gezeigt, dass Einwohner und Pendler in Hannover vorwiegend mit eigenen Fahrzeugen unterwegs sind. Für 42 Prozent der befragten Autofahrer spielt das Carsharing-Angebot keine Rolle und für 34 Prozent der Radfahrer sind bisher Leihfahrräder nicht relevant.
Auf dem Vormarsch sind dagegen die Mobilitäts-Apps. Mehr als 50 Prozent in Hannover gaben an, eine solche App zu nutzen.
Der ADAC, die Region und die Stadt Hannover reagieren auf die Ergebnisse des Monitors und beraten über Konsequenzen. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden. Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover, zum ADAC Monitor: „Die Region Hannover investiert jedes Jahr über 150 Mio. Euro in den Nahverkehr. Wir freuen uns deshalb über die sehr positive Resonanz und die hohen Zufriedenheitswerte.“
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