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Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt | 26.04.2023

ADAC Mobilitätsindex

Mobilität in Sachsen-Anhalt: Noch nicht nachhaltig, aber besser als im Bundesschnitt – Scheinerfolge durch die Pandemie

© Adobe Stock Votimedia

 Verkehrssicherheit weiterhin bestimmendes Thema, Antriebswende stockt

Von wirklich nachhaltiger Mobilität kann noch keine Rede sein, doch vor allem in Sachen Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit liegt Sachsen-Anhalt im zweiten ADAC Mobilitätsindex deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Aber der Schein trügt, denn der starke Anstieg dieser Werte ist vor allem auf die vorübergehend geringere Verkehrsnachfrage durch die Corona-Pandemie zurückzuführen und nicht auf strukturelle Verbesserungen, so der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt.

Bereits zum zweiten Mal zeigt der ADAC in Zusammenarbeit mit dem Analyse- und Beratungsunternehmen Prognos die Entwicklung nachhaltiger Mobilität in fünf Bewertungsdimensionen auf – vom Basisjahr 2015 zunächst bis 2021. Die Fortschreibung erfolgt jährlich. Damit gibt es erstmals eine wissenschaftlich basierte Bewertungsgrundlage, die die Nachhaltigkeit umfassend darstellt und ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt. Dieses Mal flossen insbesondere die Entwicklungen während der Corona-Pandemie in die Auswertung ein.

Im ländlich geprägten Sachsen-Anhalt ist der eigene Pkw nach wie vor für viele Menschen die Mobilitätsgarantie. Umso wichtiger, dass Alternativen geschaffen werden. Die Förderung des Angebots im Öffentlichen Personennahverkehr in den letzten Jahren und die Investitionen in die Radverkehrsinfrastruktur sind ein richtiger Schritt und haben neben den Pandemie-Auswirkungen die positive Entwicklung des Teilindex Verfügbarkeit von 100 auf 106 bewirkt. Trotzdem bedarf es weiterhin einer Verbesserung des Angebotes. Nachholbedarf gibt es insbesondere bei der Ladeinfrastruktur.

Noch besser als bei der Verfügbarkeit läuft es in Sachsen-Anhalt beim Faktor Zuverlässigkeit, wo der Teilindex auf 104 angestiegen ist, während bundesweit ein Rückgang auf 83 zu verzeichnen ist. Ursachen sind die vergleichsweise niedrigen Stauzahlen im Corona-Zeitraum und durch Abschluss verschiedener Großbaustellen auf den Autobahnen 2 und 14. Insgesamt rollt der übergeordnete Straßenverkehr gut durchs Land.

In Sachen Verkehrssicherheit schneidet Sachsen-Anhalt bei der Unfallstatistik gemessen an der Einwohnerzahl seit jeher schlecht ab. Grund dafür sind viele gefahrene Kilometer auf Landstraßen, die statistisch zu den gefährlichsten Straßen gehören. Somit überrascht es nicht, dass Sachsen-Anhalt bei Verkehrstoten je eine Million Einwohner in Deutschland führend ist. Die Verkehrssicherheitsarbeit in Sachsen-Anhalt sollte daher eine gesonderte Aufmerksamkeit erhalten.

Auch die Antriebswende muss künftig mehr in den Fokus rücken, derzeit stockt die Entwicklung. Die Zahl der Elektrofahrzeuge und die Ladeinfrastruktur sind im Bundesvergleich klar unterdurchschnittlich.

Der ADAC Mobilitätsindex
Der Mobilitätsindex bildet die Dimensionen Verkehrssicherheit, Umwelt und Klima, Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit sowie Bezahlbarkeit ab. Da sich die Entwicklung regional teilweise erheblich unterscheidet, wurden zusätzlich zu den Bundeswerten Indizes für die 16 Bundesländer gebildet und in Steckbriefen dargestellt.

Ein Großteil der Daten wird aus öffentlich zugänglichen Statistiken gewonnen. Quellen sind unter anderem das Statistische Bundesamt, das Kraftfahrt-Bundesamt und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. 2021 ist der Datenstand für die Erstveröffentlichung des ADAC Mobilitätsindexes.

Die ausführlichen Ergebnisse des Mobilitätsindex sind unter adac.de zu finden.


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