Mobilität in Sachsen-Anhalt: Verbesserungen in fast allen Bereichen
ADAC Mobilitätsindex 2025 zeigt große Fortschritte bei Klima und Umwelt. Sicherheit bleibt größte Herausforderung.
Sachsen-Anhalt verzeichnet beim Thema nachhaltige Mobilität leichte Fortschritte. Das zeigt der aktuelle ADAC Mobilitätsindex 2025, der für das Bundesland einen Wert von 115 Punkten ausweist, vier Punkte über dem Bundesdurchschnitt (111 Punkte). Die Messungen beziehen sich auf das Jahr 2023. Verglichen mit dem Vorjahr 2022 sank der Index zwar geringfügig, bleibt aber insgesamt auf einem hohen Niveau. Während sich die Kategorien Klima und Umwelt sowie Verfügbarkeit deutlich verbesserten, gab es Einbußen bei der Zuverlässigkeit.
„Sachsen-Anhalt hat bei der nachhaltigen Mobilität aufgeholt und steht im Bundesvergleich ordentlich da“, sagt Michael Weber, Sprecher des geschäftsführenden Vorstands im ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt. „Besonders positiv ist die Entwicklung bei Klima und Umwelt. Dennoch zeigt sich auch hier: Die größten Herausforderungen bleiben bei der Verkehrssicherheit und einer stabilen Zuverlässigkeit im Verkehrsalltag.“
Bevölkerungsarmes Land mit guter Verkehrsanbindung
Mit knapp 2,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern gehört Sachsen-Anhalt zu den bevölkerungsärmeren Bundesländern. Neben Magdeburg, Halle und Dessau bilden insbesondere die Regionen im Süden des Landes wichtige Verkehrsräume, die eng mit Sachsen und Thüringen verflochten sind. Mehrere Autobahnen und überregionale Bahnstrecken, wie zum Beispiel zwischen Berlin, Hannover und München, sichern eine gute Erreichbarkeit. Damit profitiert Sachsen-Anhalt von der zentralen Lage innerhalb Deutschlands.
Allerdings bestehen Unterschiede zwischen Nord und Süd: Während der Süden gut angebunden ist, ist der Norden bislang nur schwach in das Autobahnnetz integriert. Mit der Verlängerung der A14 soll sich das künftig verbessern.
Wenige Staus, aber hohe Zahl an Verkehrstoten
Der Pkw-Besitz liegt mit 573 Fahrzeugen je 1.000 Einwohner im Mittelfeld der Bundesländer und Carsharing-Angebote sind hingegen kaum verbreitet. Auch der Anteil an Elektrofahrzeugen bleibt mit rund neun Fahrzeugen je 1.000 Einwohner vergleichsweise gering.
Die Verkehrssicherheitsbilanz ist besorgniserregend: Im Verhältnis zur Bevölkerung hat Sachsen-Anhalt bundesweit die meisten Verkehrstoten. Ursache ist vor allem der hohe Anteil an Fahrten auf Landstraßen, die zu den gefährlichsten Straßenarten zählen. Gleichzeitig ist die Belastung durch Staus oder Luftschadstoffe im Land gering. Selbst an den Autobahnknotenpunkten um Magdeburg und Halle kommt es nur selten zu größeren Verzögerungen.
Positive Bilanz bei Klima, Umwelt und Verfügbarkeit
Die Dimension Klima und Umwelt erreichte 2023 ein neues Rekordhoch von 127 Punkten (2022: 121). Damit zählt Sachsen-Anhalt zu den Bundesländern mit den größten Fortschritten in diesem Bereich. Der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen liegen leicht unter dem Bundesdurchschnitt, die Stickoxidbelastung zählt zu den niedrigsten in Deutschland.
Auch die Verfügbarkeit von Mobilität verbesserte sich und erreichte mit 108 Punkten ebenfalls einen Bestwert. Die gute Erreichbarkeit im Schienenverkehr und die zentrale Lage sorgen für überdurchschnittliche Ergebnisse.
Rückgang bei Zuverlässigkeit
Ein deutlicher Rückschritt zeigt sich in der Dimension Zuverlässigkeit, die von 141 auf 117 Punkte fiel. Die starke Verbesserung im Vorjahr war auf eine geänderte Methodik bei der Stauerfassung zurückzuführen. Das aktuelle Ergebnis spiegelt nun realistischere Verkehrsbedingungen wider.
„Sachsen-Anhalt beweist, dass nachhaltige Mobilität auch außerhalb der großen Metropolen möglich ist“, so Michael Weber. „Jetzt gilt es, die positive Entwicklung zu sichern und insbesondere die Verkehrssicherheitsarbeit konsequent zu stärken.“
Der ADAC Mobilitätsindex
Der Mobilitätsindex bildet die Dimensionen Verkehrssicherheit, Umwelt und Klima, Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit sowie Bezahlbarkeit ab. Da sich die Entwicklung regional teilweise erheblich unterscheidet, wurden zusätzlich zu den Bundeswerten Indizes für die 16 Bundesländer gebildet und in Steckbriefen dargestellt. Ein Großteil der Daten wird aus öffentlich zugänglichen Statistiken gewonnen. Quellen sind unter anderem das Statistische Bundesamt, das Kraftfahrt-Bundesamt und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.
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