ADAC hält großflächige Fahrverbote in Hannover für unverhältnismäßig
Tag eins nach dem Urteil zu Fahrverboten für Dieselfahrzeuge. Während Hersteller und Politik nach wie vor zurückhaltend agieren, ist die Reaktion der Stadt Hannover unverhältnismäßig: Fahrverbote in der gesamten Umweltzone - ab 2019 sogar schon für Modelle nach Euro 5 Norm – das ist aus Autofahrer-Sicht nicht hinnehmbar und gleicht einer Fahrzeugenteignung für städtische Dieselbesitzer, so der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt.
Tag eins nach dem Urteil zu Fahrverboten für Dieselfahrzeuge. Während Hersteller und Politik nach wie vor zurückhaltend agieren, ist die Reaktion der Stadt Hannover unverhältnismäßig: Fahrverbote in der gesamten Umweltzone - ab 2019 sogar schon für Modelle nach Euro 5 Norm – das ist aus Autofahrer-Sicht nicht hinnehmbar und gleicht einer Fahrzeugenteignung für städtische Dieselbesitzer, so der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt.
Schon die Umweltzone hat die Luftqualität nicht merklich verbessert, und das wird auch die Blaue Plakette nicht erreichen. Zahlreiche Ausnahmeregelungen gepaart mit viel Bürokratie werden die Regelungen ad absurdum führen. Auch einzelne Straßensperrungen würden das Problem nicht lösen, weil sich der Verkehr verlagern würde.
Wirklich effektiv wäre eine Verstetigung des Verkehrs in den betroffenen Bereichen. Seit Jahren ist bekannt, wo die Grenzwertüberschreitungen am höchsten sind, passiert ist an diesen Straßen jedoch nichts, noch immer staut sich der Verkehr dort jeden Tag, weil die Ampelschaltungen nicht optimal abgestimmt sind. Der Öffentliche Verkehr muss dringend ausgebaut werden, das darf jedoch nicht zu Lasten des Pkw-Verkehrs gehen und für zusätzliche Staus sorgen.
Gefragt sind jetzt konkrete und schnelle Maßnahmen als Alternative zu den Fahrverboten. Der ADAC bietet seine Expertise an, um gemeinsam mit der Stadt mögliche Schritte zu beraten. Dabei darf es nicht bei Absichtserklärungen und Worthülsen bleiben.
Unabhängig von einer Verflüssigung des städtischen Verkehrs sind die Hersteller in der Pflicht, die technischen Nachrüstungen von Dieselfahrzeugen anzugehen und vor allem zu finanzieren. Die Politik sollte klare Signale senden, dass die Verantwortung auf Seiten der Autoindustrie liegt, damit nicht die Autofahrer die Verlierer sind, die in gutem Glauben neue Dieselfahrzeuge gekauft haben.
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