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Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt | 06.05.2021

Veloroute: ADAC fordert Lösungen für Parksuchverkehr

Der ADAC begrüßt den Ausbau des Radwegenetzes ebenso wie das Ziel, den Anteil des Radverkehrs an einer umweltfreundlichen individuellen Mobilität zu erhöhen. Gleichzeitig mahnen die Verkehrsexpert:innen, die Leistungsfähigkeit der Hauptverkehrsrouten aufrecht zu erhalten.

Foto: AdobeStock_halfpoint

Die Veloroute 8 von Hannover bis Laatzen nimmt Form an. In Laatzen haben die Bauarbeiten bereits begonnen, über das konkrete weitere Vorgehen auf dem hannoverschen Abschnitt entscheidet der Stadtentwicklungs- und Bauausschuss am 5. Mai 2021. Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt begrüßt den Ausbau des Radwegenetzes ebenso wie das Ziel, den Anteil des Radverkehrs an einer umweltfreundlichen individuellen Mobilität zu erhöhen. Gleichzeitig mahnen die Verkehrsexpert:innen vom ADAC, die Leistungsfähigkeit der Hauptverkehrsrouten, z. B. der Hildesheimer Straße, unbedingt aufrecht zu erhalten. Stadt und Region müssen bei ihrer Planung vernetzt denken und auch den anderen Verkehrsteilnehmer:innen akzeptable und sichere Lösungen aufzeigen. Außerdem kann ein solches Projekt aus ADAC Sicht nur als Ganzes geplant und durchgeführt werden. Es ist unverständlich, dass Laatzen mit dem Beginn der Bauarbeiten vollendete Tatsachen geschaffen hat, bevor in Hannover der politische Beschluss für die endgültige Routengestaltung gefasst worden ist.

Kritisch ist dabei auch der ruhende Verkehr in Wohngebieten, so der ADAC Verkehrsexperte Felix Kaufmann: „Fallen Parkplätze weg, verlagert der hohe Parkdruck das Problem lediglich in andere Straßen.“ Nach wie vor steigt der Kfz-Bestand, daher müssen geeignete Konzepte entwickelt werden, die auch in den Stadtteilen Lösungen für alle Verkehrsarten bieten und gleichzeitig die Mobilität mit allen Verkehrsmitteln erhalten. „Zu denken, dass die Autos so von heute auf morgen aus der Stadt verschwinden, geht an der Realität vorbei, besonders wenn sich umweltfreundliche Antriebstechnologien immer stärker durchsetzen und an Akzeptanz gewinnen“, so Felix Kaufmann. Nicht nur in den Wohnstraßen konkurrieren Radverkehr und Kfz-Verkehr. Gerade die parkenden Fahrzeuge werden zunehmend zum Problem, da sie dringend benötigte Flächen in Anspruch nehmen. Wenn zugunsten der Veloroute Parkplätze im Straßenraum verschwinden müssen, sind Alternativangebote, wie z. B. Quartiersgaragen oder Stellplätze notwendig.

Aus Sicht des ADAC sollten Stadt und Region zudem eine Informationskampagne an Anlieger:innen und Pendler:innen adressieren, damit diese sich rechtzeitig auf die neuen Verkehrsverhältnisse einstellen können.


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